Aus der Sportwelt
Auf dieser Seite informieren wir unkommentiert über Interessantes aus der Sportwelt (Disziplinen, Persönlichkeiten, Verbände und Sachverhalte), die über die reinen Informationen zu RKS Phoenix Mutterstadt hinausgehen.
Hallenweltrekord von Rüdiger Weber (M 60) von TuS Eintracht Wiesbaden im Hochsprung
Bei den DM der Senioren in Dortmund sprang der Athlet 1,81 m hoch (WR).
Herzliche Glückwünsche zu dieser außergewöhnlichen Leistung.
Kleine Sensation!
Yemisi Ogunleye holt bei Hallen-WM Silber im Kugelstoßen!
... und dann noch Gold bei Olympia mit exakt 20,00 m!!
Es war seit vielen Monaten nicht zu übersehen, dass Yemisi Ogunleye „ein Pfund drauf“ hat. Ihre deutlichen Leistungssteigerungen in der letzten Zeit waren geradezu phänomenal. Nach 19,44 m im Jahr 2023 in der Qualifikation der WM in Budapest, verbesserte sie sich zu Anfang der Hallensaison auf 19,57 Meter, um nun in Glasgow gleich die 20-m-Grenze (mit 20,19 m) zu übertreffen.
Die Sportler von RKS Phoenix Mutterstadt gratulieren der tollen Sportlerin zum Gewinn der WM-Silbermedaille (einer Medaille, die dem DLV guttut, ihn aber nicht zu der irrigen Meinung verführen sollte, dass nun alles, was er macht und gemacht hat, gut ist).
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass unser Trainer Kurt Büttler vor etlichen Jahren das Talent von Yemisi Ogunleye entdeckt und gefördert hat.
Die Athletin war übrigens als Jugendliche von der TSG Haßloch bereits RKS-Sportlerin des Jahres für den Verband Rheinland-Pfalz.
Hierzu eine kleine Rückblende zu der Sportlerin
in ihrer Zeit bei der TSG Haßloch
(Bericht ihres damaligen Trainers Kurt Büttler)
In Schwegenhein begann Yemisi Ogunleye als Schülerin mit dem Turnen. Da sie für die Deutschen Meisterschaften des DTB im Sechskampf in der Teildisziplin Kugelstoßen gute Leistungen benötigte, begann sie bei Kurt Büttler mit einem zielführenden Training. Aus den alten Unterlagen ist ersichtlich, dass sie beim ersten Test mit der 3-kg-Kugel 7,50 m stieß. Das Talent der Sportlerin offenbarte sich schon nach vier Trainingseinheiten (nun 9,50 m). So war der Weg geebnet für den zweiten Anlauf zur Qualifikation für die DTB-Mehrkampfmeisterschaften, wo sie dann auch prompt eine vordere Platzierung erreichte.
In der Folgezeit entschied Yemisi Ogunleye auch in der Leichtathletik viele Meisterschaften für sich. Nach und nach entwickelte sich das Kugelstoßen zu ihrer Lieblingsdisziplin. U.a. verbesserte sie den Pfalzrekord der WU18 auf 16,48 m. Meisterschaftsplatzierungen bei den Süddeutschen, den Rheinland-Pfalz- und den Pfalzmeisterschaften folgten. Yemisi nahm an Ländervergleichskämpfen in Frankreich und Luxemburg teil.
Bereits zu dieser Zeit sagte ihr Trainer Kurt Büttler eine ausgezeichnete sportliche Zukunft voraus.
Auch der Rasenkraftsport machte ihr viel Spaß. Mit dem 5-kg-Stein wurde sie mehrmals Deutsche Meisterin in der Halle. Bei einer solchen Gelegenheit wurde Yemisi mit dem Ehrenpreis der Stadt Erfurt für die beste Tagesleistung geehrt. Auch in der Freiluft war die Sportlerin RKS-Abonnementsmeisterin im Nachwuchsbereich.
Somit war es nur eine (kurze) Frage der Zeit, bis die Athletin im Kugelstoßen in den LVP-D- Kader sowie in den DLV Bundeskader C aufgenommen wurde.
Nach vier wichtigen Aufbaujahren bei Kurt Büttler wurde entschieden, dass die Athletin zur gezielten Weiterentwicklung in einem gutsortierten Großverein wechselt. Dies gelang ihr bei und mit der MTG Mannheim in ausgezeichneter Weise.
Sie sympathische Yemisi und ihr erster Trainer Kurt Büttler haben auch nach vielen Jahren immer noch Kontakt. Dies ist leider nicht bei allen Spitzenathleten der Fall, die oft ihre Entdecker und ersten Förderer längst vergessen haben.
Senioren-Hallensportfest in Ludwigshafen (10.02.2024)
Weltrekord über 60 m Hürden bei den W 45
durch Jennifer Gartmann (LG Westerwald) in 8,7 sec!
Deutscher Rekord über 60 m Hürden bei den M 55
durch Gene Allen (TV Dietenhofen) in 8,73 sec!
Blick in eine bessere deutsche Leichtathletikzeit!
Equipe Saar Deutsche Mannschaftsmeisterin
Margret Klein-Raber führt Team zum Sieg!
Bei der Team-DM der Seniorenmannschaften am 26. August 2023 in Troisdorf feierte die EQUIPE Saar in der Klasse W40 einen klaren Sieg. Die Startgemeinschaft, die aus den Vereinen LC Rehlingen, TuS 1869 Neunkirchen und LAC Saarlouis besteht, erzielte 5.910 Punkte. Auf Platz zwei folgte der SSV Ulm mit 5.381 Punkten vor der Leichtathletik-Gemeinschaft Neiße mit 5.346 Punkten. Die EQUIPE Saar hatte den Titel bereits 2017 gewonnen; im vorigen Jahr landete sie auf dem Bronzeplatz. Dieses Jahr schien der Sieg schon nach der Qualifikationsrunde in Reichweite. Von allen Bewerberteams hatten die Saarländerinnen am 4. Juli mit 5.744 Zählern die meisten Punkte. Die Steigerung in Troisdorf kam nicht von ungefähr. Mit 13 Frauen am Start, darunter zum 10. Mal Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, stellten sie die mit Abstand größte Mannschaft. Dadurch konnten sie in allen fünf Disziplinen eine dritte starke Athletin einsetzen. Da jeweils nur zwei Frauen in die Wertung eingingen, gaben ihnen die Reserve-Starterinnen Sicherheit. Auch eine Reserve-Mannschaft über 4x100 Meter trug dazu bei, das Risiko eines Null-Punkte-Ergebnisses zu vermeiden. „Das war für unseren Erfolg ausschlaggebend“, versicherte Margret Klein-Raber, die Hauptverantwortliche der Startgemeinschaft. „Ein Schlüssel zum Erfolg und zur erfreulichen Teamleistung war auch die Motivation durch die Ministerpräsidentin. Wir sind stolz auf unsere Leistung und genießen das Gemeinschaftserlebnis.“
Die höchsten Punktzahlen – mehr als 500 Punkte – trugen Werferinnen und Weitspringerinnen bei. Im Kugelstoßen belegten Fiona Poppe von Bachhaus, Jeannette Kirch und Simone Hutmacher-Maßong die ersten drei Plätze. Gleiches gilt für die Diskuswerferinnen mit Jeannette Kirch, Margret Klein-Raber und Anke Rehlinger. Die Weitspringerinnen Judith Krauß und Fiona Poppe von Bachhaus erzielten mit 4,26 bzw. 4,22 Metern ebenfalls mehr als 500 Punkte. Prominentester Fan der Rehlinger war Senior Gerhard Adams. (Die angehängten Fotos zeigen die Mannschaft vor und nach dem Wettkampf, die drei Diskuswerferinnen (v.l.) Jeannette Kirch, Margret Klein-Raber, Anke Rehlinger, Gerhard Adams und Judith Krauß).
Team-DM Seniorinnen W40 am 26.08.2023 in Troisdorf
Mannschaftsergebnis:
1. Startgemeinschaft Equipe Saar 5.910 Punkte
2. SSV Ulm 1846 5.381 Punkte
3. LG Neiße 5.348 Punkte
4. HNT Hamburg 5.345 Punkte
Einzelleistungen der EQUIPE Saar:
Disziplin |
Name |
Verein |
Leistung |
Punkte |
100 m |
Fiona POPPE VON BACHHAUS |
LAC Saarlouis |
14,81 s |
438 |
|
Judith KRAUß |
LC Rehlingen |
15,00 s |
424 |
|
Kirstin HOCHSTRATE |
TuS Neunkirchen |
15,06 s |
(420) |
800 m |
Claudia SEEL |
LC Rehlingen |
2:42,82min |
481 |
|
Bele BASTIAN |
LAC Saarlouis |
2:46,23min |
465 |
|
Silke HEIDENMANN |
TuS Neunkirchen |
3:04,8 min |
(386) |
4x100 |
Fiona POPPE VON BACHHAUS – Bele BASTIAN – Judith KRAUß – Kirstin HOCHSTRATE |
EQUIPE Saar 1 |
57,25 s |
1.034 |
|
Christel NEY – Beatrix FLESCH – Galina MARX – Silke HEIDENMANN |
EQUIPE Saar 2 |
67,23 s |
(699) |
Weitsprung |
Judith KRAUß |
LC Rehlingen |
4,26 m |
509 |
|
Fiona POPPE VON BACHHAUS |
LAC Saarlouis |
4,22 m |
505 |
|
Silke HEIDENMANN |
TuS Neunkirchen |
3,54 m |
(418) |
Kugelstoß |
Fiona POPPE VON BACHHAUS |
LAC Saarlouis |
10,00 m |
518 |
|
Jeannette KIRCH |
LAC Saarlouis |
9,55 m |
498 |
|
Simone HUTMACHER- MAßONG |
LC Rehlingen |
9,00 m |
(474) |
Diskuswurf |
Jeannette KIRCH |
LAC Saarlouis |
30,50 m |
524 |
|
Margret KLEIN-RABER |
LC Rehlingen |
29,58 m |
514 |
|
Anke REHLINGER |
LC Rehlingen |
28,65 m |
(504) |
Lutwin Jungmann
Etzelweg 34
66780 Rehlingen-Siersburg
Tel.:06835-4453
Mobil: 0175 7755541
Magister-Glöckner-Pentathlon
Das darf nicht vergessen
werden!
Der Österreicher Georg Glöckner (1919 - 2006) hat dafür gesorgt, dass eine der wichtigsten und attraktivsten Wurfwettkämpfe (der Werfer- oder Wurf-Fünfkampf bzw. Weight-Pentathlon) - in Europa und später auch in Deutschland - bereits ab 1988 zu einem nicht mehr wegzudenkenden wesentlichen Element der Seniorenleichtathletik wurde.
Lange bevor die Leichtathletik in Europa "den Braten gerochen" und auf den "fahrenden Zug aufgesprungen ist", wurden bei LSW und WTC (World Throwers Club) diese anspruchsvollen Mehrkämpfe durchgeführt.
Mit diesem Mehrkampf, der bei LSW und WTC im Gegensatz zur Leichtathletik übrigens nicht nur für Senioren ab AK 35 angeboten wird, werden die großen Lücken, die diesbezüglich in der Leichtathletik mittlerweile entstanden sind, auch weiterhin geschlossen.
Das sportliche Vermächtnis von Georg Glöckner hat der engagierte Wurfpromotor Franz Kastenberger aus Purgstall (Österreich) nachfolgend kurz dargestellt, ohne indes alle Verdienste des umtriebigen Magisters auch nur annähernd mitteilen zu wollen.
Weilburger Tageblatt
Versuch einer freien Übersetzung
MERRIK BOUSFIELD
1949-2006
Leider muss ich mitteilen, dass Merrick plötzlich während eines Trainings in seinem Verein Liverpool Pembroke am 7. Dezember verstorben ist.
Merrik war Steuerberater und wohnte lange Jahre in Formby. Seine große Liebe außerhalb der Familie war sein Sport. Für seinen Verein warf er alles, was er in die Hand bekommen konnte.
Vor zehn Jahren konnte ich ihn überreden mich nach Tata zu begleiten, um an den Werfer-Weltmeisterschaften teilzunehmen, die die Ungarn gerade aus Österreich von Georg Glöckner übernommen hatten.
Ich kann mich noch gut an die Ankunft im Keleti Bahnhof in Budapest erinnern und die Entdeckung, dass wir es fertig gebracht hatten, die Karte zu verlieren, obwohl wir noch nicht einmal eine Stunde im Land waren, und an Merricks Entsetzen, als er den Zustand unseres „Gefährtes“ sah.
Merricks Moral bekam noch einen Knick, als wir das Trainingslager nicht finden konnten, irgendwann kamen wir an, und als der Wettkampf begann, war alles vergessen und Merrick genoss das ungarische Erlebnis.
Danach war er regelmäßig in Tata und Mülheim und trotz harten Wettkämpfen sehr erfolgreich, er ist immer noch im Speerorama der Inhaber der „weltbesten Leistung“.
Weitere internationale Wettkämpfe folgten in Wels (Österreich) und in diesem Jahr in Jüterbog. Und wieder zeichnete er sich aus, in dem er eine große Anzahl Medaillen nach Hause brachte.
Er war auch Mitglied beim TSV Medelby, für den er bei Meisterschaften und Einladungswettkämpfen startete. Sein Enthusiasmus und sein Einsatz werden dort schmerzlich vermisst werden.
Wir sollten nicht seine begnadete Arbeit hinter den Kulissen vergessen, Treffen und wöchentliche Trainerarbeit für seinen Verein Liverpool Pembroke.
Das alles führte dazu, dass er eingeladen wurde Werfer auf der Isle of Man zu betreuen und dem Team bei der Herausforderung in Island und später auf den Shetland Inseln beizustehen.
Natürlich wird dieser kompetente Trainer in höchstem Grade von der Gemeinschaft der Athleten vermisst werden.
Als langjähriger Wegbegleiter und Freund werde ich ihn ebenfalls sehr vermissen.
Merrick hinterlässt seine Frau Val, die ihn bei seinen Unternehmung oft begleitete, und einen Sohn und eine Tochter.
Hugh Richardson
Präsident des WTC, World Throwers Club
Wir stimmen mit dem Gesagten völlig überein, Merrick war ein außergewöhnlicher Mensch. Er war nicht nur ein großer Wettkämpfer, sondern auch ein Motivator und ein Freund. Nichts konnte seine Begeisterung mindern. Er war immer der Erste der gratulierte, anderer Leistung anerkannte und sich bedankte.
CM, Colm Murphy, für die Werfervereinigungen Irland (HTC - Hibernian Throwers Club) und Südostengland (SECTA – South-East-Counties-Throwers-Assosiation)
"Lampis" vom 08.09.2022
Geschrieben von Axel Hermanns
Leichlingen/Krefeld, 08. September 2022:
Knapp daneben ist auch vorbei. Es war freilich in unserem gestrigen Beitrag auch nur eine rein gefühlsmäßige Mutmaßung, dass Diskuswerfer Olaf Többen (*1962) von der LAV Bayer Uerdingen/Dormagen beim 17.Springer- und Werfertag mit seinen 48,14m einen neuen Stadionrekord im Sportzentrum Balker Aue in Leichlingen aufgestellt haben könnte. Deshalb machten wir uns bei LTV-Abteilungsleiter und Chef-Organisator Manfred Schmitz über verschiedene Kommunikationsmedien sachkundig.
Kurzum: Dieser Rekord bleibt zumindest für ein weiteres Jahr im Besitz von Gerhard Zachrau (*1949) aus Mutterstadt, den der Wurf-Allrounder 2010 mit 49,08m aufgestellt hat.
Ultrasteinstoßen mit dem 50-kg-Block
Gerade ist sie vorbei, die EM. Nein, gemeint ist nicht die überaus sehenswerte Version in München, sondern die des LSW und WTC in Jüterbog bei Berlin, die man als nicht weniger stimmungsvoll bezeichnen darf. Sicherlich nicht so groß und aufwendig wie in München, aber nach mehr als 3 Jahren auch Corona-bedingter Abstinenz konnten die Anhänger der „außergewöhnlichen Wurfsportarten“ endlich wieder ihr internationales Highlight begehen. Vom 05. bis 07. August 2022 erfreuten sich mehr als 80 vornehmlich der etwas älteren Generation zugehörige Sportler und Sportlerinnen aus Ungarn, Tschechien, Polen, Luxemburg, Litauen und natürlich Deutschland bei (meist) bestem Wetter an den spannenden Wettkämpfen. Die hervorragende Organisation des Events und bestens vorbereitete Sportstätten (übrigens zum ersten Mal bei einer LSW-Veranstaltung mit elektronischer Weitenmessung bei Schleuderball und Keulenwurf) sorgten ebenso für unvergessliche Tage wie die Freude vieler Athleten am langersehnten Wiedersehen mit den alten Kontrahenten und dem sportlich-fairen Wettstreit, die „3. Halbzeit“ natürlich einbezogen.
Gerne hätte der gastgebende LC Jüterbog mit dessen sportlichen Leiter Ernst Troelenberg an der Spitze eine etwas höhere Teilnehmerzahl gesehen, doch wegen des Ukraine-Konflikts kamen natürlich keine Russen und Ukrainer und auch die Polen und Ungarn waren nicht so stark vertreten wie sonst. Ebenso fand nur ein Litauisches Trio den Weg ins Brandenburgische und die Briten fehlten möglicherweise immer noch wegen der (finanziellen?) Folgen des Brexits. Zudem: Corona schreckt immer noch viele insbesondere der älteren Athleten. Und nicht zuletzt müssen, trotz reduzierter Startgebühren, viele Sportler den Groschen umdrehen, handelt es sich hier doch um wirklich reinen Amateursport, ohne Sponsoren und staatliche Unterstützung.
Kommen wir nun zum einzigen „heimischen“ Teilnehmer an dieser EM, leider auch einer der wenigen in den jüngeren Altersklassen: Ruben Loew aus Weilmünster, der bei den LSW-Wettkämpfen für RKS-Phoenix Mutterstadt startet.
Riege 1 mit Dario Jaske vom SC Osterbrock
Da oftmals die Konkurrenz in der eigenen Altersklasse M 20 (der „Aktivenklasse“) fehlte, blieb bei den Wettkämpfen meist nur der Vergleich mit den allerdings bärenstarken Teilnehmern der M40 und M45 aus Polen und Tschechien, die, weil auch die gleichen Wurfgewichte verwendet werden, eine gemeinsame Riege bildeten.
Bei einigen Disziplinen wurde diese Riege in der M 20 durch Starter des SC Osterbrock und des gastgebenden LC Jüterbog verstärkt, in der M45 auch durch Starter des TuS Griesheim.
Zwischenbilanz
Leider ein gewohnter Zustand für Ruben Loew: Wenn keine Gegner da sind, ist der Sieg leicht errungen, aber auch in den Wettbewerben mit direkten Konkurrenten konnte er sich durchsetzen und brauchte auch den Vergleich mit den älteren, erfahrenen Athleten nicht zu scheuen. Davon zeugen einige gute Platzierungen in der Hauptklasse, der Wertung aller Teilnehmer, die mit identischen Gewichten werfen. Insgesamt bleibt aber ein etwas ernüchterndes Fazit: Zwar Siege in seinen „Kerndisziplinen“ Keulenwurf (65,87 m, fast 10 m vor dem 2.) Steinstoss-3-Kampf und Kugelwurf-3-Kampf („Speerorama“) mit 70,77 m (ebenfalls 8 m vor dem Zweitplatzierten), aber keine neue persönliche Bestleistung oder gar Rekorde, die für große Freude gesorgt hätten. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass zum Einen nach wie vor ein berufsbedingter Trainingsrückstand (leider fehlen für „Randsportarten“ interessierte Sponsoren, da geht es wohl vielen Athleten so), zum Zweiten ein Muskelbündelriss im Oberschenkel gerade in der Vorbereitungsphase im Mai mit dadurch bedingter Zwangspause, der bis in den Juli hinein eine zielgerichtete Vorbereitung für Ruben Loew verhinderte. Die Teilnahme an der EM hing damit bis zuletzt am seidenen Faden und kam damit einem „Kaltstart“ gleich. (Lediglich 2 – 3 Trainingseinheiten mit dem Weilmünsterer Vereinskamerad und Hammerwerfer Sebastian Arnold waren vorab möglich.).
Und unter diesen Umständen waren die erzielten Leistungen durchaus ansprechend. So hieß die Ausbeute 15 x Gold in der Klasse M20: „Mir wäre lieber, ich hätte
stattdessen auch 3 x Silber und 5 x Bronze. Auch über 4. Plätze hätte ich mich gefreut, denn dann wüsste ich, dass auch die goldenen ehrlich verdient sind und dass unser Sport auch in den jungen
Altersklassen wirklich lebt“ darf hier Ruben Loew zitiert werden.
Igmander (ungarischer Hammer)
Bleibt zu hoffen, dass ein baldiges Ende der Corona-Pandemie und des Konflikts in der Ukraine und Russland die Teilnehmerzahlen bei der nächsten LSW & WTC-EM wieder deutlich in die Höhe treiben werden und dass sich im Aktiven-Bereich auch einmal die vielen durchaus vorhandenen in der Leichtathletik und im Rasenkraftsport beheimateten „Gaststarter“ zu einem Besuch entschließen. Und natürlich sind auch weiterhin „Neulinge“ und „Quereinsteiger“ gerne gesehen.
Fazit:
Es war (wieder) ein unvergessliches Erlebnis, die Sportler und Sportlerinnen in wahrhaft Olympischem Geist vereint zu sehen, wetteifernd, kameradschaftlich, feiernd.
Wer einmal diesen „Spirit“ erlebt hat, wird ihm als wirklich Sportinteressierter schnell erliegen. Zum Abschied bedankte (!) sich das Kampfgericht der Riege 1, darunter ein DLV-Kampfrichter, für die 3 schönen Wettkampftage! Da können die Sportler wahrlich nicht viel falsch gemacht haben!
Ruben Loew beim Keulenwurf
Nachstehend Ruben Loews Leistungen in der Übersicht (Stand 24.08.22, vorläufige Ergebnisliste, Mannschaftsergebnisse liegen noch nicht vor);
In der Klasse der M 20 war er immer 1.
Hauptklasse:
Shotorama 49,99 m 3 - Schockorama 53,68 m 4. – Athletik-Zweikampf 103,67 m 2. - Speerorama 70,77 m 1. – Athletik-Dreikampf 174,44 m 2. - Keulenwurf 65,87 m 1. - Schleuderball 50,10 m 3. - Diskus Griechisch 15,47 5. - Igmander 14,65 m 4. - Historisches Gewicht 6,26 m 7. - Steinstoß-3-Kampf 28,65 m 1. - Gewichtwurf 3-Kampf 37,70 m 3. - Ultrastein 50 kg 3,31 m 4. - Ultrastein-Duathlon 8,07 m 2. Strongest Man 1788 P 4.
PS:
WTC bedeutet „World Thrower’s Club“, vertreten hauptsächlich in Ungarn und Großbritannien
Weitere Informationen zum LSW auf der Web-Seite www.LSWSpezialsport.de, dort auch unter „Ergebnisse“ die kompletten Leistungen der EM in Jüterbog, inklusive der Mannschaftsergebnisse.
von H. G. Gref
Eine sportaktive Ministerpräsidentin!
Überraschung bei dem Deutschen Teammeisterschaften im Rasenkraftsport
Dissen: 09.07.2022: Die RG Mutterstadt-Haßloch in der Besetzung Alessandro Minella, Dennis Lux, Daniel Bub, Omar Alqawati und Yanik Braun holte mit 10.132 Punkten die Deutsche Vizemeisterschaft, knapp hinter TV Langenbrand (10.362 P.).
In den Einzelwettkämpfen belegte in der Klasse bis 77 kg Yanik Braun drei Mal Platz 2 (Hammer - 35,39 + Stein - 6,75 + 3-Kampf - 1.811 P.). Im Gewichtwerfen siegte er mit 17,43 m. Sogar gleich zwei Athleten der RG konnten sich in der Klasse bis 83 kg weit vorne platzieren: Omar Alqawati wurde zwei Mal 3. (Hammer und Dreikampf mit 52,68 m und 2.201 P.) sowie 2. im Gewichtwerfen (20,30 m). Im Steinstoßen wurde er 5. (6,80 m).
Daniel Bub belegte im Hammer und im Dreikampf jeweils Rang 4 (46,04 m und 2.088 P.). Im Steinstoßen wurde er mit 7,93 m Vizemeister. Im Gewichtwerfen wurde er 5.
Dennis Lux wurde in der Klasse bis 90 kg vier Mal 5. (36,84 + 15,68 + 7,25 + 1.806 P.).
Alessandro Minella (Klasse bis 98 kg) wurde zwei Mal 3. (Hammer - 49,51 m + Dreikampf - 2.226 P.). Im Steinstoßen (7,94 m) wurde er 2. und im Gewichtwerfen (19,81 m) 4.
Katharina Schiele belegte im Hammerwerfen mit 35,00 m und persönlicher Bestleistung (PB) den 7. Rang. Mit weiteren PB holte sie sich beim Gewichtwerfen (21,95 m) und im RKS-Dreikampf (2.453 Punkte) zwei Mal Bronze. Im Steinstoßen wurde sie zudem mit hervorragenden 12,35 m Deutsche Vizemeisterin. Carolin Paesler, die jeweilige Siegerin und Deutsche Vizemeisterin des DLV im Hammerwurf war nicht zu schlagen. Katharina Schiele hat hat alle ihre Ziele erreicht.
Ihre Mutter Ulrike Schiele kam im Steinstoßen mit 8,02 m in den Endkampf und belegte den 7. Rang.
Herzliche Glückwünsche an die Athleten und Athletinnen, die in ausgezeichneter Weise die RG repräsentiert haben.
Rang 3 beim RKS-Bundesligaendkampf
Dissen, 10.07.2022: Mit 90.92 Relativpunkten holten Alessandro Minella (21.65), Dennis Lux (18.70), Omar Alqawati (27.21) und Yannik Braun (23.36) den Bronzerang im saisonabschließenden Bundesligaendkampf der Rasenkraftsportler.
Die vier Athleten erbrachten folgende Einzelleistungen gemäß der Reihenfolge Hammer + Gewicht + Stein - "Normalpunkte:
Omar Alqawati: 52,91 + 20,95 + 6,88 + 2.237 P.
Yanik Braun: 36,22 + 16,31 + 6,57 + 1.764 P.
Alessandro Minella: 47,45 + 19,17 + 7,38 + 2.122 P:
Dennis Lux: 30,09 + 15,48 + 6,56 + 1.635 P.
„Lampis“ vom 09.07.2022
Gerhard Adams will mit seiner Spende Senioren-DM noch ermöglichen
Geschrieben von Axel Hermanns
Zella-Mehlis/Darmstadt/Krefeld, 09. Juli 2022:
So tief ist das – einstmals – gelobte (Deutsch)Land in der Leichtathletik gesunken, dass sich die eigentlichen Protagonisten
gemüßigt und aufgerufen fühlen, eine abgesagte Senioren-DM im Wurf-Fünfkampf mit ihren finanziellen Mitteln doch noch zu ermöglichen. Der in Düsseldorf lebende und für den LC Rehlingen (der Klub
von WMA-Präsidentin Margit Jungmann) startende vielseitige, erfolgreiche Gerhard „Gerd“ Adams (*1937; im Bild) war regelrecht erschüttert auf LAMPIS zu lesen, dass die Durchführung der
Senioren-DM im Wurf-Fünfkampf beim TSV Zella-Mehlis (siehe Link) an 2.000 Euro scheitert. Mit
einer außerordentlich großzügigen Geste ist Gerd bereit diesen Betrag zweckgebunden zu spenden und bat mich aufgrund meiner bestehenden Kontakte TSV-Abteilungsleiter Günter Karl darüber zu
informieren. Gesagt, getan. Darüber hinaus habe ich DLV-Seniorensprecher Heiko Wendorf, zugleich in Personalunion Präsidiumsmitglied im Thüringer Leichtathletik-Verband (TLV), mit ins Boot
geholt. Der 51-Jährige seinerseits hat TLV-Präsident Heinz-Wolfgang über den neuen Sachverhalt verständigt.
Beim DLV waren gleich vier gedachte Ansprechpartner nicht erreichbar
Selbstverständlich wollte der Spender in Lauerstellung auch beim Schirmherrn und Entscheidungsträger Deutscher Leichtathletik-Verband (DLV) seine Bereitschaft vorab telefonisch kundtun. Der Konjunktiv verheißt es bereits: Leider ohne Ergebnis. Die gedachten Ansprechpartner Marco Buxmann, Sven Schröder, David Deister und Sydney Sammet waren unter ihren Durchwahlnummern in der Darmstädter Geschäftsstelle allesamt nicht erreichbar. Womöglich ausgeflogen auf Betriebsausflug oder zur „Truppen-Betreuung“ nach Santa Barbara (Kalifornien) ins so genannte Pre-Camp der nachträglich um sieben weitere Teilnehmer/innen buchstäblich aufgeblasenen deutschen WM-Mannschaft (jetzt 84). Gerd setzte daraufhin eine E-Mail an Buxmann und Schröder ab. Die Beantwortung kann dauern.
Unterdessen habe ich von Günter Karl erfahren, dass nächste Woche anlässlich des 2. Arena Meetings in Zella-Mehlis unter dem neuen Gesichtspunkt ein Gespräch zwischen ihm und Heinz-Wolfgang Lahmann stattfinden soll. Das gilt es zunächst abzuwarten. Wobei wir schon ein paar Internas kennen, jedoch keine Totschlag-Argumente, die sich immer suchen und finden lassen, befeuern wollen.
Bestleistung:
Hammerwurf: 71,08 m (2021)
Erfolge:
U23-Europameisterin 2021
Silber 2020-EM 2019
Deutsche Meisterin 2021
„Als kleines Kind bin ich schon mit der Deutschlandfahne durchs Wohnzimmer gerannt und habe davon geträumt, bei Olympia teilzunehmen“, erzählt Samantha Borutta. „Noch keine Ahnung hatte ich damals, in welcher Sportart.“ Schon im Alter von 21 Jahren hat sie sich diesen Traum erfüllt und ist auch für die kommenden Jahre die Hoffnungsträgerin des DLV, um im Hammerwurf der Frauen international vorne mitzumischen. Unterstrichen hat die Athletin des TSV Bayer 04 Leverkusen dies in den vergangenen Monaten auch mit ihrem Sieg bei der U23-EM, dem ersten DM-Titel bei den Frauen und den ersten 70-Meter-Würfen der Karriere.
Mit einer Steigerung der Bestleistung um mehr als fünf auf 69,00 Meter hatte der Aufstieg schon 2020 Fahrt aufgenommen. In diesem Sommer packte die Sportsoldatin nicht nur gut zwei weitere Meter drauf, sondern überzeugte auch mit konstanten Leistungen in der anspruchsvollen Disziplin.
„Einerseits habe ich im Training in allen Bereichen eine Schippe draufgelegt. In der Saisonvorbereitung war ich zwischenzeitlich nicht sicher, ob ich je wieder eine Treppe hochkomme“, erklärt die Olympiateilnehmerin ihre Entwicklung. „Andererseits habe ich durch meine Verbesserungen des Jahres 2020 Selbstvertrauen gewonnen, das ich in diesem Jahr mit in den Wettkampfring nehmen konnte.“
Eltern wachsen in Trainertätigkeit im Hammerwurf hinein
Sportbegeisterung liegt bei den Boruttas in der Familie und seitdem sie laufen konnte, ging Samantha Borutta in ihrer Heimat in Rheinland-Pfalz zum Leichtathletik-Training der TSG Mutterstadt. Dort war auch Mutter Anette als Trainerin aktiv. Ihre Tochter probierte sich zuerst in allen Disziplinen, zeigte aber vor allem Wurftalent. „Als ich so elf, zwölf Jahre alt war, hat mich deshalb Klaus Scheible angesprochen, der zum damaligen Zeitpunkt bei der TSG eine Hammerwerferin betreute. Ich habe es dann ausprobiert“, berichtet die heutige Leistungssportlerin.
Nicht nur sie entdeckte ihre Leidenschaft für den Hammerwurf, sondern auch ihre Eltern, die das Training übernahmen. Mutter Anette und Vater Peter lasen Fachliteratur, schauten unzählige Videos und tauschten sich mit anderen Hammerwurf-Trainern aus. So gelang eine behutsame Entwicklung von Trainergespann und Athletin, die zuerst in die nationale Nachwuchs-Spitze führte, zum Beispiel zum U18-Titel bei der Jugend-DM 2017 in Ulm mit dem Drei-Kilo-Hammer (63,72 m).
Alles auf den Hammerwurf ausgerichtet
Ohne größere Schwierigkeiten klappte auch der Übergang in die U20 und damit zum Vier-Kilo-Gerät. Gleich nach dem Aufstieg in die nächst höhere Altersklasse bedeutete der Winterwurf-Titel im Rahmen der Jugend-Hallen-DM 2018 (57,80 m) auch die Qualifikation für den U20-Länderkampf im französischen Nantes. „Als ich dort das erste Mal im Nationaltrikot starten durfte, hatte ich Tränen in den Augen“, erinnert sich die Hammerwerferin.
Der olympische Kindheitstraum hatte schon deutliche Formen angenommen und auch der Weg zur endgültigen Erfüllung begann, sich abzuzeichnen. Das war ein Motivationsschub, der immer weiter gestärkt wurde: Es folgten drei weitere Titel bei der Jugend-DM, die Teilnahme an der U20-WM 2018 in Tampere (Finnland) und Silber bei der U20-EM 2019 in Boras (Schweden). Damit war für die heute 21-Jährige endgültig klar: Ich setze voll auf den Hammerwurf und ordne dem Sport nach dem Schulabschluss alles unter.
Sie bekam einen Platz in der Sportfördergruppe der Bundeswehr und nahm ein Fernstudium in Wirtschaftspsychologie auf. „Für den Bachelor habe ich bis zu sieben Jahre Zeit. Den möchte ich auf jeden Fall machen. Der Sport steht aber an erster Stelle“, sagt Samantha Borutta, die weiterhin von ihren Eltern trainiert wird. Unterstützung aus der Familie kommt übrigens auch von ihrem Bruder, der ihre Homepage erstellt hat.
2021 Saison der Superlative
Was das Training angeht, ist der Austausch mit Bundestrainer Helge Zöllkau immer enger geworden. Regelmäßig stehen auch Lehrgänge oder Leistungsdiagnostiken in Leverkusen auf dem Programm. Und auch was den Verein angeht, erfolgte nach vielen Erfolgen im Trikot der TSG Mutterstadt zu Jahresbeginn der Wechsel zum TSV Bayer 04 Leverkusen. Und gleich eine ganze Reihe weiterer Meilensteine in Richtung internationaler Karriere wurden erreicht.
Ob nun die Bestleistung früh in der Saison bei ihrer ersten Team-EM in Chorzów (Polen; 69,35 m), der erste DM-Titel bei den Frauen inklusive erstem 70-Meter-Wurf (70,56 m) in Braunschweig, die erfolgreich genutzte Chance sich beim Meeting in Luzern (Schweiz; 69,38 m) über das World-Ranking die eigentlich außer Reichweite erscheinende Olympia-Quali zu sichern, Gold bei der U23-EM in Tallinn (Estland; 68,80 m) oder die Olympia-Quali in Tokio (Japan; 67,38 m): Das Jahr 2021 hielt weit mehr bereit als erhofft.
„Es ging Schlag auf Schlag und mir blieb wenig Zeit zum Genießen oder auch nur zum Realisieren“, erzählt Samantha Borutta. „Im Nachhinein muss ich sagen: Das war schon stark.“
Nächstes Ziel Heim-EM in München
Damit Erwartungsdruck oder Nervosität möglichst keinen negativen Einfluss auf die sensible Technik haben, versucht die U23-Europameisterin die Konkurrenz im Wettkampf auszublenden und sich nur auf sich selbst zu konzentrieren. „Nach der Olympia-Quali habe ich mir den Wettkampf noch einmal angeschaut, um zu sehen, was die anderen gemacht haben. Mir war klar, dass mich die Situation dort erdrücken wird. Ich wollte vor allem locker werfen.“
Der ursprüngliche Kindheitstraum der Olympia-Teilnahme ist also schon erfüllt. Es gibt aber längst neue Ziele und die erfolgreiche Entwicklung der vergangenen Jahre hat nicht nur Lust auf mehr gemacht, sondern auch gezeigt, dass auch das Potenzial für weitere Steigerungen vorhanden ist.
Die kontinuierliche und bewährte Trainingsarbeit soll weitergehen, mit der Heim-EM in München ist das nächste Ziel schon angepeilt. Ob es vorher auch für die erste WM in Eugene (USA) reicht, will die Durchstarterin auf sich zukommen lassen, sie würde aber natürlich gern weitere internationale Erfahrung sammeln und ihren Kindheitstraum weiter leben. „Jedes Mal, wenn ich im Nationaltrikot starten darf, erfüllt mich das mit Stolz.“
Video-Interview: Samantha Borutta: "Ich möchte meinen eigenen Namen bekannt machen"
Das sagt Bundestrainer Helge Zöllkau: |
„Samantha hat sich über Jahre kontinuierlich und verletzungsfrei weiterentwickelt. Vor allem technisch hat sie sich in den vergangenen beiden Jahren wesentlich verbessert. Neben der Weiterentwicklung der Leistungsfähigkeit, kommt es natürlich auch darauf an, diese im Wettkampf auf den Punkt zu bringen. Das ist ihr vor allem bei den Deutschen Meisterschaften gelungen, als sie im sechsten Durchgang noch erstmals die 70 Meter übertroffen hat, obwohl sie schon als Siegerin feststand. Bei der U23-EM war die Nervosität etwas größer, die Quali war etwas wackelig. Im Finale war auch noch etwas mehr drin.
Technisch versuchen wir den Eingang zu verändern. Die letzte Drehung und den Abwurf macht Samantha schon sehr gut. Wichtig ist, dass sie etwas ruhiger beginnt und den Radius verlängert. Wenn sie unter Stress ist, macht sie das etwas kurz und zu steil.
Samantha ist sehr fokussiert und hundertprozentig auf die Hammerwurfleistung aus. Das wichtigste ist und bleibt, gesund durchzukommen. Wenn es weiter funktioniert wie bisher, dann ist jedes Jahr eine Steigerung um anderthalb bis zwei Meter möglich. Das geht natürlich nicht unendlich weiter. Aber bis 2024 könnte sie eine Weite um 75, 76 Meter werfen. Alle Komponenten sind ausbaufähig. Die Kunst ist, keine einzelne zu überziehen. Eine gleichmäßige Entwicklung ist wichtig. Zu große Sprünge in der Maximalkraft machen beispielsweise die Koordination kaputt.“