Kommentare


Auf dieser Seite der Phoenix-Website werden wir von Zeit zu Zeit die Sportverbände und deren „Eigenarten“ in kritischer und humorvoller, mitunter auch satirischer Weise aufs Korn nehmen.

 

Außerdem wird über interessante, lustige oder sonstwie bemerkenswerte Aktivitäten rund um den Sport berichtet.


"La vita è troppo breve per bere vino cattivo!"
Die Italiener haben vollkommen recht:

 

"Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken!"
Insofern ist es natürlich konsequent, wenn der DLV für seine Trainer und Funktionäre die Trainingslager nach wichtigen Kriterien aussucht, wie z.B. naheliegende leistungsstarke Weingüter!


Solch ein Niedergang ist das Resultat einer sträflichen Vernachlässigung der vielen kleinen Vereine druch den DLV und seiner Untergliederungen.

Denn:

Nur mit einer Vielzahl von funktionierenden (kleinen) Vereinen gelingt es, ausreichend Nachwuchs und damit auch solchen für höhere Aufgaben zu gewinnen!

Es ist in höchstem Maße fahrlässig, wenn man, wie in den letzten Jahren geschehen, auf die wenigen Großvereine sowie die Leistungszentren allein vertraut!


Zu diesem Thema, das Dieter Krumm angerissen hat, passt der nachfolgende Bericht aus der Rheinpfalz!


Sehr geehrte Frau Ataman, sehr geehrte Frau Paus,

 

 

gestern Abend kam in allen Nachrichtensendungen ein Bericht über die Antidiskriminierungsstelle der Bundesregierung.

 

 

 

Am 7. Juli 2022 wurde Ataman auf Vorschlag der grünen Familienministerin Lisa Paus im Bundestag gewählt.

 

Trotz aller Widerstände in der Opposition hatte Paus ihre Kandidatin durchgesetzt.

 

"Ich bin mir sicher, dass Ferda Ataman in ihrer neuen Rolle eine Stimme sein wird für alle Menschen in diesem Land, die Diskriminierung erfahren müssen", sagte Paus.

 

 

Seit fast einem Jahr ist Frau Atamann jetzt im neuen Amt.

 

Wenn man sich allerdings an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes wendet, wie in diesem Fall schon geschehen, ist das eigentlich vergebliche Liebesmüh.

 

In der Deutschen Leichtathletik werden gerade die Senioren massiv diskriminiert.

 

Der DLV verlangt von seinen Senioren, von denen sehr viele schon im Ruhestand sind und Rente beziehen, einfach mal 2 bis 3 Euro mehr Startgeld pro Disziplin.

 

Das sind bei einer Einzeldisziplin 9,5 Prozent mehr als die aktiven Männer und Frauen zahlen müssen.

 

 

Noch schlimmer sind zum Teil die Landesverbände, wie z.Bsp. der Landesverband Thüringen.

 

Dieser verlangt für Senioren bei einer Einzeldisziplin fast 17 Prozent mehr als bei Männern und Frauen.

 

Eine Nachmeldung für Männer und Frauen kostet 5 Euro extra, bei den Senioren kostet es gleich 20 Euro.

 

Das sind ja nur 300 Prozent mehr.

 

 

Wenn man sowas nicht als Diskriminierung einer Bevölkerungsgruppe verstehen kann, verstehe ich die Welt nicht mehr.

 

 Und was tut die Antidiskriminierungsstelle des Bundes dagegen, nichts aber auch rein gar nichts.

 

 Diese Institution ist als zahnloser Papiertiger zu bezeichnen, der nichts zu sagen hat und ohne Probleme wieder abgeschafft werden könnte.

 

 Die Kosten für diese Stelle, die ja auch der Steuerzahler tragen muss, kann man sich wahrlich sparen.

 

 Nehmen Sie doch bitte einmal Stellung dazu warum man solche Diskriminierungen eines großen Teils der Bevölkerung einfach so hinnimmt.

 

 Was hat so eine Institution für eine Daseinsberechtigung wenn sie nichts bewegen kann, außer Kosten für den Steuerzahler zu verursachen?

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Dieter Krumm

 

 


Dieter Krumm von Quelle Fürth hat die "DAMM"-Entwicklung der letzten drei Jahrzehnte ausgewertet!

Selbst wenn eine Feinabstimmung der Daten noch nicht erfolgt ist, zeigt sich

bereits jetzt ein geradezu katastrophales Bild! 

 

Nachfolgend die DAMM-Teilnehmer (Vereine) ab dem Jahre 1992.

In dieser Aufstellung sind nur Mannschaften der Gruppe 1 aufgeführt.

Nur für Mannschaften der Gruppe 1 (vormals Gruppe) wird ein DLV Endkampf durchgeführt.

Die Gesamtanzahl der teilnehmenden Mannschaften wird in den Jahren von 1992 bis 1997 sicher noch höher sein. Damals wurden in den Bestenlisten nur die 50 punktbesten Mannschaften pro Altersklasse aufgelistet.

 

 

1992              210  Mannschaften

1993              206  Mannschaften

1994              ???   fehlt leider in meinen Listen

1995              232  Mannschaften

1996              232  Mannschaften

1997              235  Mannschaften

1998              222  Mannschaften

1999              227  Mannschaften

2000              220  Mannschaften

2001              213  Mannschaften

2002              194  Mannschaften

2003              184  Mannschaften

2004              171  Mannschaften 

2005              169  Mannschaften

2006              153  Mannschaften

2007              153  Mannschaften

2008              139  Mannschaften

2009              126  Mannschaften

2010              107  Mannschaften

2011                87  Mannschaften ( Endkampf ausgefallen )

2012                84  Mannschaften

2013                76  Mannschaften

2014                46  Mannschaften im Endkampf

2015                52  Mannschaften im Endkampf

2016                52  Mannschaften im Endkampf

2017                48  Mannschaften im Endkampf

2018                91  Mannschaften

2019                84  Mannschaften   

2020                Ausgefallen (Corona)

2021                Ausgefallen (Corona)

2022                53  Mannschaften

2023                68  Mannschaften

 

Wie stark das Interesse an der Leichtathletik auch insgesamt nachgelassen hat, belegt nicht nur diese Statistik. 

Wenn z.B. bei den landesoffenen Kreismeisterschaften im Bezirk Mittelfranken im Bereich Männer und Frauen kein einziger Teilnehmer an den Start geht, ist das sehr bedenklich. ... und das ist leider kein Einzelfall!!

 

Die wunderschöne Leichtathletik in Deutschland verkümmert immer schneller zu einer Randsportart, die nur noch von ganz wenigen wahrgenommen wird.

.....

 

Der DLV sollte sich einmal Gedanken darüber machen. Noch ist es nicht zu spät!

 

Dieter Krumm

 

 


 LA-Senioren-DM am 12.08 und 13.08.2023 in Mönchengladbach

·    Die Qualifikationswerte für diese DM wurden zunächst gegenüber 2022 - und völlig überraschend und nicht vorangekündigt - in sage und schreibe 157 Fällen verändert, meist erhöht. Sie liegen sogar teilweise im Bereich der internationalen Rekorde!

Auf diese Erhöhungen wurde in der Ausschreibung nicht eigens hingewiesen. Nur eine zufällig und „anlasslos“ durchgeführte und intensive Recherche hätte dies offenbart.

·         Danach kam ein weiterer „Clou“ des DLV:

Zwischenzeitlich wurden nämlich weitere 96 Erhöhungen der Qualifikationsleistungen für die Senioren-DM vorgegeben!

Erst am 18.05.2023 wurde auf der DLV-Homepage auf diese umfangreichen Änderungen gegenüber den Vorjahren hingewiesen.

Wohl denjenigen Älteren, die einen PC besitzen und auch ununterbrochen überprüfen können, was sich denn ständig so alles und unerwartet ändert!

·         Solche kurzfristig mitgeteilten Änderungen (fairerweise hätte man diese bereits im letzten Jahr publik machen müssen!!) machen es vielen Sportlern und Sportlerinnen - zumal vor dem Hintergrund der abnehmenden Wettkampfangebote - ungemein schwer, in der kurzen verbleibenden Zeit noch die erhöhten Qualifikationsleistungen zu erbringen.

·         Eine besonders schlaue Idee können wir hinter dieser „Aktion“ des DLV leider nicht feststellen!

Zu dem sonstigen Dauerversagen des DLV werden wir in den nächsten Wochen intensiv berichten, so z.B. über folgende Verschlechterungen:

·         Immer mehr Senioren-DM fallen aus (z.B. Winterwurf)!

·         Die Senioren zahlen höhere Startgebühren als andere!

·         Die Qualifikationszeit für die Senioren-DM wurde von zwei Jahren ein Jahr gekürzt!

Dies kostete uns z.B. im vergangenen Jahr eine saftige Strafgebühr!

·    Extrem hohe Anmeldegebühren für LA-Wettkämpfe die bewirken, dass fast alle kleinen Vereine keine Sportfeste mehr anmelden können.

·  Erst fast 5 Monate nach Gültigkeitsbeginn (01.01.2023!) - und nicht wie erforderlich im Voraus - wurde die neue Mehrkampfberechnungskonzeption zugänglich gemacht!

·         Abschaffung der AK 30 als unverzichtbare Übergangs-AK von der Aktiven- in die Seniorenklasse.

 


„Lampis“ vom 03.04.2023

 

Neben eigenem "Bauchgefühl" wirft ein Ausschluss brennende Fragen auf

 

Geschrieben von Axel Hermanns

Kolumne

Moment mal

Darmstadt/Bonn/Krefeld, 03. April 2023: Inzwischen fühlt sich so ziemlich jeder höher angesiedelte ehren- oder hauptamtliche Sportfunktionär qua seines Amtes ge- und berufen Stellung zu nehmen, zu der diskussionswürdigen Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) mit seinem höchst umstrittenen deutschen Präsidenten Thomas Bach (im Bild) „als Herrn der Ringe“ an der Spitze, russische und belarussische Sportler wieder zu internationalen Wettkämpfen zuzulassen. Mithin auch zu den nicht mehr allzu fernen Olympischen Sommerspielen von 2024 vom 26.Juli bis 11.August in der französischen Metropole Paris

DLV-Vorstand Gonschinska spricht sich für Verbannung aus

Auf dem Mitteilungsorgan des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) mit Feudalsitz in Darmstadt kam unter den von ihm im Denglish-Mix so genannten „Flash-News des Tages“ auch der allmächtige, unter dem eigenen Dach teilweise Ohnmacht auslösende, ob seines Missmanagements kaum minder umstrittene DLV-Vorstandsvorsitzende Cheick-Idriss Gonschinska zu dieser Thematik dergestalt zu Wort: „Zum jetzigen Zeitpunkt können wir uns keinen Start von russischen und belarussischen Athlet:innen in Paris 2024 vorstellen, solange es kriegerische Handlungen von Russland gegen die Ukraine gibt. Hier stimmen wir sowohl mit der Haltung unseres Dachverbandes DOSB als auch mit der Haltung von World Athletics überein.“ Einen Tag später schlug an selber Stelle Vorzeige-Weitspringerin Malaika Mihambo von der LG Kurpfalz sinngemäß in die gleiche Kerbe.

Dem stehen nach Denkanstoß von Ex-MdB Torsten Lange fünf Punkte entgegen
Das eine wie das andere ist weder zu geißeln, noch weniger zu bewerten. Denn glücklicherweise gilt hierzulande das via Grundgesetz (GG) verbriefte Recht auf freie Meinungsäußerung. Doch es wirft nach Denkanstoß von Wurf-Allrounder Torsten Lange (siehe Wikipedia) aus Bonn, ehedem just dort im Sportausschuss Mitglied des Deutschen Bundestages (MdB), zumindest brennendheiße Fragen auf, die ins Kalkül gezogen werden sollten:

„1.) Heißt es nicht in Artikel 3 GG (3):

Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden?
2.) Liegt nicht nach offizieller Lesart Rassismus vor, wenn Menschen aufgrund äußerlicher Merkmale oder negativer Fremdzuschreibungen als ,Rasse, Volk oder Ethnie‘ kategorisiert und ausgegrenzt werden?

3.) Verstößt die Forderung nach dem Boykott der kommenden Olympischen Spiele in Paris nicht gegen die Grundlagen und Prinzipien der olympischen Bewegung, denen sich auch der DLV verpflichtet hat – Nämlich ,zum Aufbau einer friedlichen und besseren Welt beizutragen und junge Menschen im Geiste von Freundschaft, Solidarität und Fair Play ohne jegliche Diskriminierung zu erziehen‘?

4.) Haben die Boykotte der Olympischen Spiele 1980 in Moskau und 1984 in Los Angeles irgendetwas anderes gebracht als dass Karrieren von Sportlern zerstört worden sind?

5.) Gibt die Entwicklung nicht zu denken, dass der Sport immer mehr zum Instrument politischen Machtkalküls benutzt wird?“


Schließen wir mit der plakativen Werbebotschaft der größten deutschen Boulevardzeitung mit den vier fetten Lettern: „BILD Dir deine Meinung!“


Eine weitere Leichtathletik-Datenbank
"wurde abgeschafft"

 
Vielen Dank liebe DSGVO, vielen Dank an die effiziente deutsche Rechtsprechung und Gesetzgebung.

Leider trefft Ihr die Falschen!

Datenschutzbehörden stellen sinnlose Anforderungen an unsere Plattform.

Diese sind auf Basis der vorhanden Daten nicht umzusetzen. Die Gesetzeslage (DSGVO) ist im Falle der Leichtathletik Datenbank nicht eindeutig geregelt, somit müssten das Gerichte klären, um Präzedenzfälle zu erzeugen. Diesen Weg können und wollen wir nicht gehen und müssen uns dafür entschieden die LADB abzuschalten.

Abschalttermin der LADB: 05.01.2023 (R.I.P)!

 

Neues aus der Welt der Sporterschwernisse!

 

Die "Bürokratie- und Justizmonster" schlagen in regelmäßigen Abständen zu, meist unter dem Deckmantel von "guten bis sehr guten Taten" (hier Datenschutz)!

Nachdem das Problem "Transparenzregister" (dort unter dem Deckmantel "Geldwäsche") nach langen und harten Kämpfen (welch wertvolle Ressourcen der Sportvereine waren hierzu erforderlich) einigermaßen ins Lot gebracht werden konnte, wurde unverzüglich ein "neues Fass" aufgemacht.

Wir befürchten, dass weitere "zu öffnende Fässer" und somit weitere Erschwernisse für die Sportvereine folgen werden.

 

Fazit:

Der "Dschungel der Vorschriften gegen den Sport", kann über kurz oder lang nicht mehr von Ehrenamtlichen überblickt werden. Man benötigt hierzu mehr und mehr Volljuristen in den Vorständen. Diese können sich aber nur große Vereine leisten.

Zudem wäre dies nur eine kleine Verbesserung, denn auch die Gerichte entscheiden bekanntlich ebenfalls sehr unterschiedlich über gleichartige Sachverhalte.

Vor allem aber: Die theoretisch bestehende Chance, Recht zu erlangen, ist somit praktisch oft auf Null reduziert.

So war es auch im Falle der Abschaltung der Statistik.

 

Während unsere persönlichen Daten überall einem "schwunghaften Handel" unterliegen und der Staat dagegen nichts Wirksames unternimmt (man würde sich hier gerne das Gegenteil beweisen lassen!), greift eben dieser Staat bei seinen Ehrenamtlichen mit voller Härte zu.


 „Auszug aus Lampis“

 

Werfer haben keine Lobby!

Sie führen gewissermaßen ein Stiefmütterchendasein in der großen Leichtathletik-Familie. Ein ehemaliger deutscher Mittel- und Langstreckler der europäischen Spitzenklasse forderte gar, Stoß-, Wurf- und Sprungwettbewerbe bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften ersatzlos zu streichen. Der Mann ist von Sinnen. Nett ausgedrückt. Vielleicht schaut er sich einmal die deutschen Medaillen-Gewinner bei internationalen Großereignissen an.

Solche Totengräber haben uns gerade noch gefehlt, wo wir ohnehin seit Jahren auf Nebenplätze verbannt werden und um Reputation ringen. Sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung, als auch bei Vereinen, Verbänden und Veranstaltern.

Also Schluss damit. Wehren wir uns. Gemeinsam sind wir stark. ...

 


 „Lampis“ vom 01.01.2023

 

Stellvertretend zwei Lesermeinungen zur "exklusiven" Gebührenerhöhung des DLV

 

Geschrieben von unserer Redaktion

 

Krefeld, 01. Januar 2023: Erfreulicherweise viel Staub aufgewirbelt hat in der engagierteren Seniorenszene sowohl mit direkten telefonischen respektive schriftlichen Wortmeldungen bei uns oder in den sozialen Medien unser Beitrag vom 30.Dezember 2022 „Ü35 mit Willkürakt des DLV zu Melkkühen der Nation gestempelt". Um es nicht ausufern zu lassen veröffentlichen wir dazu stellvertretend zwei Lesermeinungen, vorneweg die von unserem gelegentlichen Gastautoren Torsten Lange aus Bonn, der in der M75 für RKS Phoenix Mutterstadt startet.

 

Eine durch nichts zu rechtfertigende üble Abzocke des Verbandes

Man kann ja über die Notwendigkeit einer Gebührenerhöhung geteilter Meinung sein. Was aber so bezeichnend ist für den unverschämt-respektlosen Umgang mit der älteren Generation im DLV ist

1. die Tatsache, dass die im Berufsleben stehenden Meistverdiener im Verband (M/W) ungeschoren bleiben und

2. die Begründung, man wolle dem Nachwuchssport mit einer Anpassung unter die Arme greifen.
Beispiel: Eine Krankenversicherung wird ihre Beitragserhöhung mit gestiegenen Krankenkosten (Kliniken, Medikamente, etc.) begründen können, nicht aber mit gestiegenen Kosten in der Pflegeversicherung, die innerhalb des Systems eine eigene Säule darstellt.
Auf den strittigen Fall bezogen: Eine Gebührenerhöhung beinhaltet in der Regel einen „immanenten" Zweck, das heißt, wenn etwa für eine Meisterschaft Hallenmieten erhöht wurden oder die Kampfgerichte besser bezahlt werden sollten. So ist eine Beitragssteigerung wohl gerechtfertigt und der Begriff „Anpassung" korrekt. Hier aber wird ein sachfremdes Argument ins Feld geführt. Denn die Nachwuchsförderung im DLV hat unmittelbar nichts mit konkreten Meisterschaften von Senioren und den damit zusammenhängenden Gebühren zu tun. Es ist also lediglich eine unverblümte Abzocke!

Inzwischen weiß man nicht mehr, was beim DLV überwiegt: Frechheit, Diskriminierung oder dessen Inkompetenz?!

 
Ü35-Generation sollte die Antidiskriminierungsstelle einschalten

Ein nicht namentlich genannt werden wollender Senioren-Sprinter schrieb uns via WhatsApp in einem höchst interessanten Gedankenansatz zur Thematik:

„Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verbietet Diskriminierung mit sechs verschiedenen Merkmalen. Dazu gehört das Alter, darf niemand benachteiligt werden, weil er ,zu jung' oder, wie in diesem konkreten Falle, ,zu alt' ist.

Getreu dem Motto ,Wehret den Anfängen‘ sollten sich möglichst viele Seniorinnen und Senioren mit ihrer Beschwerde über den DLV unter der Internet-Adresse www.antidiskrimininierungsstelle.de an diese Institution wenden. Wenngleich sie keine Entscheidungsbefugnis hat, kann sie zumindest dem willkürlich, unverantwortlich und selbstherrlich handelnden Dachverband den Spiegel vorhalten und womöglich zu einer Umkehr bewegen. Falls nicht, bleibt immer noch der Weg einer zu organisierenden Sammelklage (dabei wäre LAMPIS im Boot, die Redaktion).“

Also nix wie ran!  Denn wer sich beschwert fühlt, und das ist hier absolut unstreitig, sollte sich auch beschweren. Sich unmittelbar an den DLV zu richten, das hat das Beispiel von Mathias Hörmann gelehrt, prallt ab wie eine Seifenblase, verpufft im Nirwana.


Lampis“ vom 14.12.2022

 

Geschrieben von Axel Hermanns

 

Gerhard Zachrau beklagt ein fehlendes Konzept

 
Erst kürzlich ist die für den 04./05. März 2023 in Erfurt angedachte Senioren-Hallen-DM mit Winterwurf endgültig zu Grabe getragen worden. Gescheitert an latentem Kampfrichtermangel und aus finanziellen Gründen (wir berichteten).

 

Das brachte auch „Christkind“ Gerhard Zachrau (*26.12.1949) vom RKS Phoenix Mutterstadt als rührigen, dreigleisig fahrenden Veranstalter von Werfertagen in der Leichtathletik, im Rasenkraftsport und alternativen LSW-Wettbewerben in Rage. Vorausgeschickt, dass der alsbald 73-jährige Pfälzer als Polizeihauptkommissar a. D. gemeinhin nicht wie dereinst Charles Bronson in dem Filmklassiker „Ein Mann sieht rot“ von 1974 agiert, sondern besonnen und wohltemperiert in Wort wie Schrift auftritt.
Das liest sich diesmal dann so: „Ein DLV, der die kleinen aktiven Leichtathletik-Vereine mit gewaltigen Gebühren überzieht, hat mal wieder kein Geld. Da lache ich mich kaputt!  Auch die Kampfrichter-Problematik hat sich schon seit über zehn Jahren abgezeichnet. Aber wirklich hat sich der DLV nie darum gekümmert. Fast überall haben wir mehrheitlich alte und uralte engagierte Kampfrichter. Doch wie lange halten die noch durch? Wo ist hier eine zukunftsorientierte Planung, wo sind die finanziellen und sonstigen Anreize? Wo ist eigentlich das Konzept???“

 

Ja, so schaut’s aus! Recht hat er, der in Harnisch geratene Gerhard. Leider einer der wenigen einsamen Rufer in der Servicewüste dieses von eigenen Gnaden ach so innovativen Verbandes mit seinen Leuchtturmprojekten von angeblich weltweiter Strahlkraft. Weihnachten ist

 


 

Eine zunehmende Altersdiskriminierung durch den DLV festzustellen

 

Geschrieben von Gastautor Gerhard Zachrau

 

Kommentar

Unter uns gesagt

(Darmstadt/Zella-Mehlis/Krefeld, 12. Juli 2022):

Ganz großes Kompliment und tiefe Verbeugung zunächst an Gerhard Adams und nunmehr dem ihm beitretenden Hans Wilhelm Porschen bar jeden Eigeninteresses für ihren Versuch per Spende an den „armen“ Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) die Senioren-DM 2022 im Wurf-Fünfkampf in Zella-Mehlis zu retten. Ein toller Beitrag der Hilfe zu Selbsthilfe. Schlichtweg einzigartig und grandios! Viele behaupten nicht erst deswegen immer wieder und in zunehmend breiterer Front: Der DLV hat kein Herz für die Mehrheit seiner Mitglieder, den Seniorinnen und Senioren.

 

Dachverband betreibt eine Politik des Rückschritts

Ist dies Fakt? Bisher konnte noch niemand in unserem sportlich-aktiven Umfeld ein Argument finden, das gegen diese These spricht! Es ist hier müßig, eine ellenlange Liste der Fehler und Verweigerungen des DLV aufzustellen, die diese Einschätzung belegt. Denn alle, die täglich mit den Folgen dieser „Politik des Rückschritts“ kämpfen müssen, wissen, was gemeint ist.

 

Ü30-Generation hat keine Lobby, wird als Auslaufmodell behandelt

Nun ist es leider so, dass die Lobby für die Ü30-Generation verschwindend klein bis überhaupt nicht vorhanden ist. Unter der Hand wird von „Auslaufmodellen“ gesprochen, für die es nicht lohnt, sich zu engagieren. Schon lange macht sich in Seniorenkreisen das Gefühl der Altersdiskriminierung durch den DLV breit. Die wenigen, die nachdrücklich und dauerhaft Verbesserungen erbitten, werden in „eine bestimmte Ecke gestellt“ und quasi als Querulanten abgestempelt. Konstruktive Vorschläge als eine große Chance zur Besserung werden vom DLV mit selbstherrlicher Arroganz ignoriert.

 

Angebot an Veranstaltungen nimmt stetig ab

Die Fülle der Fehler des DLV und damit fast zwangsweise etlicher Landesverbände führt zum Beispiel in der Pfalz dazu, dass kaum noch Leichtathletik-Wettkämpfe und noch weitaus geringer für Senioren*innen angeboten werden. Komplizierte Verfahrensabläufe und maßlose Genehmigungsgebühren (des DLV) beendeten eine bis noch vor wenigen Jahren blühende Veranstaltungskultur. Nur noch wenige Großvereine wären heute noch in der Lage – so sie überhaupt wollten – diese entstandene Lücke zu verkleinern. Schließen könnten aber auch sie dieses Vakuum nicht!

 

Bekanntlich stinkt der Fisch zuerst vom Kopf

Wenn man nun enttäuscht, richtiger: entrüstet beobachtet, dass der DLV wegen 2.000 Euro für die Anmietung eines Stadions eine etablierte nationale Meisterschaft im Wurf-Fünfkampf ausfallen lässt, stellen sich folgende Fragen:

-           Muss der DLV die Mitgliedsbeiträge seiner stärksten Fraktion fremdbestimmt für andere Dinge ausgeben?- Hat der DLV noch nicht bemerkt, dass immer mehr Kommunen für die Nutzung von öffentlichen Sportanlagen     Gebühren kassieren (müssen)?

-           Bekommt der DLV schlichtweg den Hals nicht voll, spart Gelder bei denen ein, die sich dagegen nicht wehren können?

-           Ist die personelle Überversorgung mit riesigen Begleittrossen bei Welt- und Europameisterschaften aller Klassen ein Indiz dafür, dass der DLV doch ein Herz für die Talente von gestern und vorgestern hat?

-           Oder doch eher für die Dienstreisen mit bezahltem Urlaub der vielen, oftmals unnötigen Funktionäre?

-           Ist die Führungsetage des DLV einfach überfordert und setzt daher die falschen Schwerpunkte?

-           Was macht eigentlich bei all dem der nach der Strukturreform installierte Aufsichtsrat? Die Antwort gleich mitgeliefert: Ein „Papiertiger“ – mehr nicht! Augen zu und durch!

 

Die Quintessenz: Nicht wenige sprechen mittlerweile davon, dass auch beim DLV „der Fisch zuerst vom Kopf her stinkt“!

 

Resignation: Insbesondere ältere Semestern fühlen sich im Stich gelassen

 

Tatsächlich haben viele Senioren schon längst resigniert oder sich inzwischen mit diesem System der

Missachtung arrangiert – und sind mundtot. Im schlimmsten Falle wettern einige der „Angepassten“ so-

gar noch gegen diejenigen, die versuchen, hier noch etwas bewerkstelligen zu wollen.

Insbesondere die älteren Semester, die meist auf sich alleine gestellt sind, kommen dabei nach und

nach „unbemerkt unter die Räder“. Sie haben keine Unterstützer, sie haben keine Fürsprecher, die

Verbände lassen sie schlichtweg im Stich, sind für sie allenfalls willfähriges „Zahlvieh“!


Ohne Senioren in vielen Ehrenämtern könnte die Leichtathletik einpacken

Ein eminent wichtiger Aspekt ist immer noch nicht in das Bewusstsein des DLV vorgedrungen: Ohne die Senioren und Seniorinnen in ihren Eigenschaften als Trainer, Kampfrichter, Vereinsvorsitzende, Abteilungsleiter, Funktionsträger sowie „Mädchen für alles“ könnte die deutsche Leichtathletik getrost einpacken, wäre nicht überlebensfähig.

 

DLV hat sich meilenweit von der Basis entfernt!

Der nationale Dachverband hat sich schlechterdings meilenweit von der Basis entfernt, kennt die mannigfaltigen Probleme vor Ort nicht, agiert und regiert fernab jeglichen Realitätssinnes von oben herab. Ein Arbeitskreis mit beratungsfähigen Vertretern des DLV und engagierten Amtsinhabern der Klubs ist dringend angezeigt. Es würde an dieser Stelle zu weit führen und den Rahmen sprengen einen Maßnahmen-Katalog zu benennen, was alles unabdingbar und schnellstens einer Neuorientierung bedarf.

 

Zur Person des Autors (geschrieben von Lampis/Axel Hermanns):

Gerhard Zachrau (*26.12.1949) aus der Mutter aller Städte ist Erster Polizeihauptkommissar im Ruhestand, Mitgründer des RKS Phoenix Mutterstadt, Spiritus Rector der interessanten Netzseite des Klubs, selber erfolgreicher Werfer mit mehreren nationalen Titeln bei den Senioren, durch verschiedene Altersklassen unzählige „Viertausender“ im Wurf-Fünfkampf, machte sich auch einen Namen als Chef-Organisator unendlich vieler Wurf-Veranstaltungen in der Leichtathletik, im Rasenkraftsport und bei LSW-Wettbewerben, starteten auf Vermittlung von Spitzen-Trainer Khalid Alqawati aus Mannheim zum Nulltarif (!) bei seinen Meetings Weltklasse-Athleten wie Diskuswerfer Ehsan Hadadi (Iran), Diskuswerferin Summer Pierson, die Kugelstoßer Reese Hoffa (beide USA) und Tomas Walsh (Neuseeland), um nur einige zu nennen. Das ist aber leider Vergangenheit bei den galoppierenden, vom DLV erhobenen Genehmigungsgebühren, wenn als Zugpferd auch nur ein Ausländer in den Ring geht. Aus den - nicht vorhandenen - Einnahmen schlichtweg nicht finanzierbar.

 


 

Der Olympische Frieden

 

Sogar die „chronisch“ verfeindeten Griechen der Antike

wahrten  den „Olympischen Frieden“!

 

Dieser Frieden war ein Abkommen griechischer Stämme, das vermutlich bereits im Jahr 884 v. Chr. für die Zeit der „frühen“ Olympischen Spiele geschlossen wurde.

 

Der Waffenstillstand begann drei Monate vor den eigentlichen Spielen mit der Ankündigung der Spiele und dauerte bis zum Ende der Wettkämpfe inclusive der Heimreise.

Die sonst üblichen Überfälle auf die Nachbarstaaten waren in dieser Zeit verboten.

 

Um den Gedanken des Olympischen Friedens zu erneuern, wurde im Jahre 2000 vom Internationalen Olympischen Komitee die Stiftung für den Olympischen Frieden gegründet, die selbstverständlich auch die Paraolympischen Spiele einbezog / einbezieht.

 

Wurde während der Paraolympischen Spiele vom 04.03.2022 bis zum 13.03.2022 der Olympische Friede gewahrt?

Fragen über Fragen!

 


 „Auszug aus Lampis“

 

Werfer haben keine Lobby!

Sie führen gewissermaßen ein Stiefmütterchendasein in der großen Leichtathletik-Familie. Ein ehemaliger deutscher Mittel- und Langstreckler der europäischen Spitzenklasse forderte gar, Stoß-, Wurf- und Sprungwettbewerbe bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften ersatzlos zu streichen. Der Mann ist von Sinnen. Nett ausgedrückt. Vielleicht schaut er sich einmal die deutschen Medaillen-Gewinner bei internationalen Großereignissen an.

Solche Totengräber haben uns gerade noch gefehlt, wo wir ohnehin seit Jahren auf Nebenplätze verbannt werden und um Reputation ringen. Sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung, als auch bei Vereinen, Verbänden und Veranstaltern.

Also Schluss damit. Wehren wir uns. Gemeinsam sind wir stark. ...

 


 

Beschlüsse des LSW-Vorstandes zu Fragen der LSW-WKO

 

anlässlich der

 

Vorstandssitzung am 26.01.2022 in Mutterstadt

 

 

 

Vorbemerkungen:

 

Im Jahr 2021 häuften sich die Probleme bei der Regelauslegung der LSW-WKO. Dies führte zu Unsicherheiten, Missverständnissen, Ärger und vor allen Dingen zu umfangreichem Schriftverkehr, zahlreichen Telefonaten und häufigen Beratungen.

 

Die damit verbundenen Zeitverluste raubten dem LSW-Vorstand derart viel Zeit, dass er zahlreiche andere - wichtigere - aktuelle Probleme nicht mehr zeitgerecht bearbeiten konnte.

 

 

 

Daher ordnete der LSW-Vorstand anlässlich der LSW-Vorstandssitzung am 26.01.2022 zu den nachfolgenden Themen für alle LSW-Mitglieder sowie LSW-Funktionsträger verbindliche Handlungsweisen an, die zur Verdeutlichung des WKO-Regelwerks von LSW-Spezialsport Deutschland beitragen, welches weiterhin uneingeschränkt gilt.

 

Hinweis:

 

Es gibt sicherlich noch weitere, meist kleinere, Probleme. Auf diese ist der LSW-Vorstand bewusst nicht auch noch eingegangen, um diesen Vorstandsbeschluss nicht noch umfangreicher werden zu lassen, zumal in allen Zweifelsfragen ohnehin der Vorstand entscheidet.

 

 

 

LSW-Regelwerk (Grundsätze):

 

Bei LSW-Wettkämpfen gelten einzig alleine die LSW-Vorschriften aus der LSW-WKO sowie die von der LSW-Vorstandschaft erlassenen Auslegungsregeln.

 

Hinweise darauf, dass praktizierte LSW-Regeln nicht denen der Leichtathletik oder des Rasenkraftsportes entsprechen würden, sind rechtlich irrelevant!

 

LSW-Spezialsport Deutschland ist ein eigener Verband und kein Bestandteil oder Anhängsel des DLV oder des DRTV!

 

LSW-Spezialsport Deutschland gibt sich seine eigenen verbindlichen Regeln.

 

Umgekehrt verfahren auch andere Verbände nach ihren eigenen Regeln und nutzen keine von LSW-Spezialsport Deutschland.

 

 

 

Die Hauptklasse bei LSW-Spezialsport Deutschland

 

 1.        Vorbemerkungen:

 

Die LSW-Hauptklasse (HK) wurde von LSW-Gründer Erwin Kollmar vor ca. 40 Jahren entwickelt und in die LSW-WKO eingeführt.

 

Eine solche Klasse gibt es NICHT in der Leichtathletik, im WTC, im Rasenkraft- und Highlandersport und auch NICHT in einem anderen vergleichbaren Verband.

 

Die Hauptklasse hat nichts mit den allgemein gebräuchlichen Altersklassen bzw. Aktiven-, Jugend- oder Seniorenklassen gemein.

 

Sie ist eine Sonderklasse, die Erwin Kollmar als Zusatz für Ergebnislisten und für die LSW-Statistik entwickelt hat, um u.a.:

     a)   „älteren Senioren“*3) eine (zusätzliche) Startmöglichkeit mit „Aktivengeräten“*1)

 

                anzubieten. a)

 

b)    einen Vergleich aller Ergebnisse, die unter „Aktivenregeln“ *1), i.d.R. mit „Aktivengeräten“*2) erzielt werden, zu ermöglichen.

 

c)    die Ergebnislisten, insbesondere bei kleinen Starterfeldern, etwas aufzupeppen.

 

 

 

 

2.        Die LSW-Hauptklasseregeln:

 

Nachfolgend wird ein Überblick über geltenden und wichtigsten Bestimmungen der Hauptklasse gegeben:

 

a)  Die LSW-Hauptklasse ermöglicht eine Ergebnis-Sondererfassung außerhalb von AK 20 bis 95 sowie den Jugendklassen.

 

b)  Die LSW-Hauptklasse wird somit separat und zusätzlich zu den AK 20 bis 95 und den Jugendklassen geführt.

 

c)  Folgende Ergebnisse werden in die LSW-Hauptklasse aufgenommen:

 

·         Fallgestaltung 1:

 

Automatisch alle Ergebnisse (ohne die von Schüler/-innen),

 

o   die ohne Zusatzstart

 

o   in Altersklassen (z.B. AK 20 oder 45) oder direkt für die Hauptklasse

 

o   unter Beachtung von „Aktivenregeln“ *1)

 

erzielt werden.

 

*1) Die „Aktivenregeln“ sind die, die für die AK 20 gelten.

 

Diese werden auch in anderen AK angewendet, überwiegend in den AK 30 bis 45.

 

Hinweis:

 

Beachte die Sonderfälle unter Ziffer 3!

 

·         Fallgestaltung 2:

 

Ergebnisse, die durch

 

o   einen zusätzlichen Start

 

o   von „älteren“ Senioren und Seniorinnen *3) sowie Jugendlichen,

 

o   die gemäß ihrer jahrgangsmäßigen Zugehörigkeit nicht unter die „Aktivenregeln“ *1) fallen und

 

o   gemäß den „Aktivenregeln“ *1)

 

erzielt werden.

 

*3) „Ältere Senioren/Senioren“ sind solche, die nicht den „Aktivenregeln“ *1) der AK 20 etc. unterliegen und insbesondere nicht mehr mit „Aktivengeräten“ *2)   werfen müssen.

 

*1) Die „Aktivenregeln“ sind die, die für die AK 20 gelten.

 

*2) „Aktivengeräte“ kommen nicht nur in der AK 20 zum Einsatz, sondern insbesondere auch in den AK 30 bis 45.

 

In einigen Disziplinen werden die „Aktivengeräte“ auch in höheren AK bzw. sogar in allen AK (z.B. Strongest M/W) benutzt.

 

Hinweis:

 

Beachte die Sonderfälle unter Ziffer 3!

 

·         Fallgestaltung 3 (gezielter Hauptklassenstart):

 

Es ist auch ein Start alleine in der HK zulässig, ohne außerdem in einer AK oder in der Jugend zu starten.

 

Ein Alleinstart für die HK muss somit „nicht über den Umweg eines Starts“ in einer AK erfolgen!

 

 

 

Dies ist zudem zu beachten:

 

·         Auch wenn „ältere“ Senioren und Seniorinnen *3) oder Jugendliche bereits in ihrer AK eine Disziplin ohne „Aktivenregeln“ *1), insbesondere ohne „Aktivengeräte“ *2), absolviert haben, ist in dieser Disziplin für die HK ein zusätzlicher Start zulässig.

 

·         Genau wie bei der automatischen Überführung eines LSW-Resultats in die Ergebnisliste (Bereich LSW-Hauptklasse), wird auch bei Zusatzstarts ein hauptklassentaugliches Ergebnis DIREKT in die HK übernommen.

 

Es findet KEINE „Zusatzerfassung“ von HK-Ergebnissen bei der AK 20 oder in einer anderen AK statt (sofern nicht genau dort gestartet wurde, was dann allerdings auch keine Zusatzerfassung darstellt)!

 

·         In die LSW-Hauptklasse darf pro Wettkampfveranstaltung und pro Disziplin nur EINE Wertung eines Athleten/einer Athletin (entweder automatisch oder per Zusatzstart) in der Ergebnisliste aufgeführt werden.

 

Hinweis:

 

Siehe hierzu ergänzend Ziffer 3, wo Sonderfälle, u.a. mit zwei hauptklassenfähigen Starts, beleuchtet werden.

 

·         Für die Gültigkeit, Klärung von Zweifelsfragen sowie die Aufnahme der Ergebnislisten auf der LSW-Website ist alleine der LSW-Bundesvorstand zuständig und (juristisch) verantwortlich.

 

 

 

3.        Sonderfallregelungen:

 

Es darf nur ein Ergebnis pro Disziplin innerhalb einer Wettkampfveranstaltung in die Ergebnisliste der Hauptklasse aufgenommen werden.

 

 

 

Dies gilt somit auch für die seltenen Fälle, in denen sich in korrekter Anwendung der LSW-WKO bei einer Wettkampfveranstaltung zwei LSW-Hauptklassenergebnisse unter „Aktivenregeln“*1) ergeben.

 

Hierzu nachfolgend einige Beispiele, jeweils mit Handlungsanleitung:

 

·         Beispiel 1:

 

Ein 70-jähriger startet nicht in seiner Klasse M 70,

 

sondern meldet sich für die Klasse M 40 im Einzel (vor dem Meldetermin) und im Team M 40

 

sowie für ein weiteres Team der M 30 an.

 

 

 

Ergebnis:

 

Hier muss zwei Mal gestartet werden lt. folgender Begründung:

 

Das Einzelergebnis aus M 40 muss zusätzlich auch für das Team M 40 verbucht werden und steht somit für das weitere Team M 30 nicht mehr zur Verfügung (Ergebnisverbrauch!).

 

Daher ist ein zweiter Start für das Team M 30 zwingend.

 

 

 

Nur das beste Einzelergebnis wird hier in die Hauptklassenwertung der Ergebnisliste für die Einzelwertungen (und auch in die Statistik) aufgenommen.

 

Dagegen werden beide Teamergebnisse komplett in die Ergebnisliste der Hauptklasse bei den Teamwertungen (und auch in die Statistik) gewertet.

 

Der Eintrag in die Ergebnisliste bezüglich der AK erfolgt wie nachstehend aufgeführt:

 

Einzel M 40:  ohne Vermerk „a.W.“

 

Team M 40:   ohne Vermerk „a.W.“

 

Einzel M 30:  mit Vermerk „a.W.“

 

Team M 30:   ohne Vermerk „a.W.“

 

·         Beispiel 2:

 

Ein 45-jähriger startet in seiner Klasse M 45 im Einzel und im Team M 45

 

sowie für ein weiteres Team der M 35.

 

 

 

Ergebnis:

 

Bei Beispiel 2 wird das Einzelergebnis von M 45 ebenfalls für das Team M 45 verwendet und kann daher für das Team M 35 nicht mehr eingesetzt werden.

 

Daher ist auch hier ein zweiter Start (für das Team M 35) zwingend.

 

 

 

 

 

Nur das beste Einzelergebnis wird in die Hauptklassenwertung der Ergebnisliste für die Einzelwertungen (und auch in die Statistik) aufgenommen.

 

Dagegen werden beide Teamergebnisse komplett in die Ergebnisliste der ^            Hauptklasse bei den Teamwertungen (und auch in die Statistik) gewertet.

 

Der Eintrag in die Ergebnisliste bezüglich der AK erfolgt wie nachstehend aufgeführt:

 

Einzel M 45:  ohne Vermerk „a.W.“

 

Team M 45:   ohne Vermerk „a.W.“

 

Einzel M 35:  mit Vermerk „a.W.“

 

Team M 35:   ohne Vermerk „a.W.“

 

 

 

·         Beispiel 3:

 

Ein 70-jähriger startet nicht in seiner Klasse M 70,

 

sondern meldet sich für die Klasse M 40 im Einzel (vor dem Meldetermin) an, aber ohne Teambeteiligung bei der M 40,

 

sowie für ein Team der M 35.

 

 

 

Ergebnis:

 

Bei Beispiel 3 darf NICHT zwei Mal gestartet werden!

 

 

 

Das Einzelergebnis aus M 40 wird ohne zusätzlichen Start für das Team M 35 verwendet und in die Ergebnisliste der Hauptklasse (sowie die Statistik) übernommen.

 

Der Eintrag in die Ergebnisliste bezüglich der AK erfolgt wie nachstehend aufgeführt:

 

Einzel M 40:  ohne Vermerk „a.W.“

 

Einzel M 35:  mit Vermerk „a.W.“

 

Team M 35:   ohne Vermerk „a.W.“

 

 

 

·         Beispiel 4:

 

Ein 30-jähriger startet innerhalb einer Wettkampfveranstaltung zunächst im Einzelwettbewerb des einarmigen Gewichtwerfens und später abermals im einarmigen Gewichtwerfen innerhalb eines Werfer-Zehnkampfes.

 

 

 

Ergebnis:

 

Nur das beste Ergebnis wird in die HK-Wertung (Ergebnisliste und Statistik) übernommen

 

 

 

Es gibt weitere seltene Beispiele, die in der Praxis allerdings bei richtiger Anwendung der LSW-WKO lösbar sind.

 

Ein schädliches „Aufblähen“ der bestehenden WKO zur Klärung von allen, irgendwie noch möglichen, Sachverhalten ist entbehrlich. Dies würde lediglich zur Unübersichtlichkeit der WKO beitragen und diese noch schwerer lesbar machen!

 

In Zweifelsfällen entscheidet ohnehin der LSW-Bundesvorstand.

 

Daher müssen nicht alle denkbaren und seltenen Sonderfälle per „Detail-WKO“ geregelt werden.

 

 

 

4.        Details zur Hauptklasse:

 

Neben der LSW-WKO gelten ergänzend die von der LSW-Vorstandschaft erlassenen Ausführungsbestimmungen und Handlungsanleitungen.

 

 

 

·         Für eine Wertung in die Hauptklasse kommen nur Ergebnisse Frage, die entweder aus automatischer Ergebnisübernahme, aus einem Zusatzstart für die HK oder einem hauptklassengeeigneten Start in einer AK resultieren.

 

 

 

 

 

Daher darf bei rechtlich vorgegebenen (NUR) drei zulässigen Versuchen

 

aa) aus Mehrkämpfen oder

 

bb) wegen Ausscheidens im Vorkampf bei Einzelkämpfen

 

nicht auf sechs Versuche „aufgestockt“ werden (um z.B. für die Hauptklasse ein besseres Resultat zu bewirken).

 

 

 

·         Bei einem (Allein-)Start nur für die Hauptklasse kann der Ausrichter sechs Versuche für die besten Acht zulassen.

 

 

 

·         Der Ausrichter ist für die Erstellung der HK-Ergebnisliste sowie erforderliche Korrekturen zuständig.

 

·         Die Hauptklassenregel ist nicht einfach zu verstehen. Daher können den Ausrichtern bei der Ergebnislistenerstellung verzeihliche Fehler unterlaufen. In solchen Fällen werden die Ausrichter von LSW-Bund in „sensibler“ Weise unterstützt.

 

 

 

5.        Definitionen:

 

·         *1) Das Wort „Aktivenregeln“, bietet ohne komplizierte und umfangreiche Erläuterungen kurz und prägnant eine klare Aussage.

 

Bei „Aktivenregeln“ im Sinne der LSW-WKO handelt es sich um alle Vorschriften, die für die AK 20 und diejenigen gelten, die dem gleichen Recht wie die AK 20 unterliegen.

 

Hinweis:

 

Andernfalls müssten bei etlichen Schriftsätzen sehr umfangreiche und schwer begreifbare Satzkonstruktionen verwendet werden.

 

 

 

·         *2) Das Wort „Aktivengeräte“ bietet ebenfalls eine Kurzaussage zu den Geräten, die von den AK 20 und denjenigen, für die die gleichen Geräte wie für die AK 20 vorgeschrieben sind, benutzt werden müssen.

 

Hinweis:

 

„Aktivengeräte“ kommen nicht nur in der AK 20 zum Einsatz, sondern insbesondere auch in den AK 30 bis 45.

 

In einigen Disziplinen werden die „Aktivengeräte“ auch in höheren AK bzw. sogar in allen AK (z.B. Strongest M/W) benutzt.

 

 

 

·         *3) Ältere Senioren/Seniorinnen“ sind solche, die nicht nach den „Aktivenregeln“ der AK 20 agieren, also z.B. auch nicht mehr mit Aktivengeräten werfen müssen.

 

 

 

Wettkampfanmeldungen und statistische Erfassungen von Ergebnissen:

 

Als Voraussetzung für die statistische Erfassung von Ergebnissen reicht die Anmeldung 48 Stunden vor Wettkampfbeginn beim LSW-Bundessportwart bzw. beim LSW-Bundesvorstand.

 

Auszug aus der LSW-WKO vom 01.01.2021:

 

1.3.3         Alle LSW-Disziplinen laut Ziffer 5 der LSW-WKO werden statistisch dann erfasst, wenn der jeweilige Wettkampf spätestens 48 Stunden vor Wettkampfbeginn (Infoeingang) dem LSW-Bundes-Sportwart oder dem LSW-Bundes-Vorstand gemeldet wurde und

 

 

 

Eine Genehmigung wird lt. LSW-WKO nicht gefordert.

 

Lt. Vorstandsbeschluss kann jedoch die Zulassung eines Wettkampfes in Ausnahmefällen verweigert werden, z. B. wenn zu diesem Termin bereits ein anderer Wettkampf, insbesondere eine DM, angemeldet wurde.

 

 

 

Eine Ausschreibung ist lt. LSW-WKO nicht notwendig.

 

Ergebnisse müssen somit trotz Nichtvorlage der Ausschreibung statistisch erfasst werden. Dies entspricht dem schon jahrzehntelang verfolgten Ziel, den Ausrichtern die größtmöglichste Bewegungsfreiheit ohne einengende Vorschriften zuzugestehen.

 

 

 

 

 

Vermerk „außer Wertung“ („a.W.“):

 

Der Einsatz des Vermerks „a.W.“ in Ergebnislisten ist nur bei Teamwettkämpfen für altersklassenniedrigere Teams zulässig.

 

Eine Kennzeichnung „a.W.“ in anderen Fällen ist nicht vorgesehen. Dies betrifft insbesondere auch den Start in einer unteren AK unter Verzicht auf den Start in der eigentlichen AK (siehe hierzu die Ausführungen „Start in einer unteren Altersklasse“).

 

Auszug aus der LSW-WKO vom 01.01.2021:

 

Fallgestaltung 1 (Nutzung eines Ergebnisses für ein ak-niedrigeres Team):

 

1.5.3        Unabhängig von der AK-Einteilung in der Einzelwertung darf das in der Einzelwertung erzielte Ergebnis daneben auch für ein altersklassentieferes (Senioren) bzw. ein altersklassenhöheres (Schüler/Jugend) Team gewertet werden, sofern dieses Ergebnis nicht bereits in eine Teamwertung eingeflossen ist.

 

                 Soll somit ein Einzelergebnis eines altersklassenhöheren Athleten auch für ein altersklasseniedrigeres Team gelten (bei Schüler/Jugend umgekehrt), dann ist in der dortigen Einzelergebnisliste das Ergebnis (z.B. mit „a.W.“) zu kennzeichnen.

 

Fallgestaltung 2 (Zweitstart für ein Ergebnis für ein ak-niedrigeres Team):

 

1.6.4        Startet ein Athlet für die Mannschaft zusätzlich in einer unteren Altersklasse, so wird die Leistung in dieser AK nur für die Mannschaftswertung und für die Statistik gewertet. Der Athlet erscheint in der Ergebnisliste bezüglich der Einzelwertung mit Vermerk (z.B. „aW.“).

 

 

 

 

 

Start von Senioren/Seniorinnen in einer niedrigeren Altersklasse:

 

Sportler/-innen sind berechtigt, in einer niedrigeren Altersklasse in der Einzelwertung zu starten, sofern sie auf den Start in ihrer eigentlichen AK verzichten.

 

Da es sich hierbei um keinen Team-Zusatzstart handelt, sondern um einen direkten Einzelstart, ist in diesem Fall kein Vermerk „aW.“ zulässig.

 

Das Ergebnis findet daher unbeschränkten Eingang in die Statistik.

 

Auszug aus der LSW-WKO vom 01.01.2021:

 

1.4.5        Ein Athlet darf innerhalb einer LSW-Veranstaltung pro Tag und pro LSW-Disziplin grundsätzlich nur einmal in einem Einzelwettkampf starten. Ferner ist in der Hauptklasse sowie für ein Team (siehe Ziffer 1.4.6 WKO) jeweils ein weiterer Start und eine weitere Wertung zulässig.

 

1.6.1        Senioren dürfen Meldungen zu Wettkämpfen in einer unteren Altersklasse nur innerhalb der Meldefrist vornehmen.

 

                 Bei Meisterschaften dürfen daher die Meldelisten nicht vor Ablauf der Meldefrist veröffentlicht werden.

 

1.6.2        Nachmeldungen werden nur in der tatsächlichen Altersklasse angenommen.

 

1.6.3        Es werden auch keine Ummeldungen nach Ablauf der Meldefrist in eine andere Altersklasse vorgenommen.

 

 

 

 

 

Start in unterschiedlichen Altersklassen:

 

Während einer LSW-Wettkampfveranstaltung dürfen Athleten und Athletinnen in unterschiedlichen Altersklassen starten, sofern sie dies in unterschiedlichen Disziplinen praktizieren.

 

Hätte man dies untersagen wollen, hätte dies konkret in die LSW-WKO aufgenommen werden müssen.

 

Darauf wurde jedoch bewusst verzichtet, um auch hier den Athleten und den Vereinen den größtmöglichen Bewegungsspielraum zu lassen.

 

 

 

 

 

Veröffentlichungen von Wettkampfergebnissen auf der LSW-Website:

 

Aus der LSW-WKO ergibt sich keine Verpflichtung, LSW-Ergebnisse auf der LSW-Website zu veröffentlichen.

 

Eine Veröffentlichung ist zudem auch keine Voraussetzung für die statistische Erfassung von Ergebnissen.

 

Andererseits spricht auch nichts gegen eine Veröffentlichung, sofern der abgebende Verein damit einverstanden ist.

 

Veröffentlichungen auf der LSW-Website sind Teil der Geschäftsführungsaufgaben des LSW-Vorstandes.

 

·         Solange Vereine der Veröffentlichung ihrer Daten nicht widersprechen, darf veröffentlicht werden.

 

·         Für die Anordnung für solche Veröffentlichungen ist einzig der LSW-Vorstand zuständig, bei dem insbesondere der Bundesvorsitzende die komplette juristische Verantwortung innehat.

 

·         Der LSW-Vorsitzende sowie auch der LSW-Rechtsausschuss achten darauf, dass Kommentare, Markierungen oder sonstige Hinweise, die Personen oder Vereine diskreditieren oder gar desavouieren können, strikt vermieden werden.

 

 

 

 

 

Christian Tauscher                         Hans-Günther Gref                         Gerhard Zachrau

 

(1. Vorsitzender)                             (2. Vorsitzender)                             (Sportwart)

 


„In Tokio erfolgte ein totaler Absturz“

Schwachpunkt Leichtathletik: Der frühere Bundestrainer Jürgen Mallow wirft dem DLV Überforderung, uneffektive Arbeit, hausgemachte Fehler vor und fordert eine schonungslose Analyse: „Man muss sich ehrlich machen.“

Michael Reinsch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung

 

 

 

Sie waren die Leitfigur der Neuausrichtung nach dem Tief während der Sommerspiele in Athen 2004. Ist es ungerecht, Sie spontan nicht mit dem Sieg von Patriz Ilg bei der Weltmeisterschaft 1983 oder den neun Medaillen in Verbindung zu bringen, die deutsche Leichtathleten bei der Weltmeisterschaft von Berlin 2009 gewannen? Sondern mit Ihrem Wutausbruch bei den Olympischen Spiele von Peking 2008.

Nein, das passt sehr gut. Mein Ärger damals galt der einseitigen Orientierung ausschließlich an Medaillen als Maßstab für den Erfolg. Das führt in die Irre.

In Peking gab es unter Ihrer Leitung für die deutschen Leichtathleten nur eine Medaille, Christina Obergföll gewann Bronze im Speerwerfen, durch die Disqualifikation einer russischen Doperin wurde daraus Silber.

Wir haben mit der kleinen Mannschaft von damals, sechzig Personen, mehr Nationenpunkte erzielt als die Nationalmannschaft jetzt in Tokio. Wir hatten 13 Athleten und drei Staffeln auf den Plätzen eins bis acht, das ist die Hälfte aller unserer Starter und ergibt 62 Nationenpunkte. Ich hatte den Wutausbruch, weil ausschließlich Medaillen gezählt wurden und die Voraussetzungen nicht berücksichtigt wurden.

In Tokio 2021 gab es den Olympiasieg von Malaika Mihambo im Weitsprung und Silber für Kristin Pudenz mit dem Diskus und Geher Jonathan Hilbert.

Das sind zwar drei Medaillen, aber die hundert Sportlerinnen und Sportler haben weniger Nationenpunkte erreicht als die deutschen Leichtathleten in Peking. Elf Sportlerinnen und Sportler sowie zwei Staffeln waren in den Finals. Macht fünfzig Punkte. 2008 war das schwächste Abschneiden in meiner Zeit beim DLV mit den Weltmeisterschaften 2005, 2007 und 2009. Der Blick auf Medaillen allein ist den Medien geschuldet.

Was müssen wir berücksichtigen?

Wir können die Entwicklung der Leistungsfähigkeit der deutschen Leichtathletik besser bewerten, wenn wir Fünf-Jahres-Abschnitte – 2000 bis 2004, 2005 bis 2009, 2011 bis 2016 und 2016 bis 2021 – miteinander vergleichen. Da sehen wir, dass nach der Schwäche zu Beginn ein starker Aufschwung bis 2015 stattfand. In den vergangenen Jahren wurde dieser Aufwärtstrend nicht nur geschwächt, sondern es erfolgte ein totaler Absturz.

Werden die Deutschen schwächer, oder wird die Konkurrenz stärker?

Exoten, die gewinnen, gab es schon immer. Die Aussage, dass es weltweit immer mehr Konkurrenten gebe, ist falsch. Die Zahl der Nationen, deren Athleten in der Leichtathletik Endkampf-Plätze erreichen, ist seit 2009 nahezu gleich geblieben. Außerdem muss man berücksichtigen, dass damals die gedopten Russen in voller Mannschaftsstärke dabei waren. In Tokio sind nur zehn russische Leichtathleten gestartet. Das Erbe von 2009 scheint verbraucht zu sein.

Sie messen Ihre Nach-Nachfolger an Ihrer größten Leistung, der WM 2009 in Berlin mit dem Gewinn von neun Medaillen und den Titeln von Steffi Nerius und Robert Harting.

Die große Leistung war, dass wir nach der Abstrafung durch den Bund für die Weltmeisterschaft 2003 und die Olympischen Spiele von Athen 2004 mit einer einzigen Medaille, nach einer Mittelkürzung von einer Million Euro sowie zusätzlich einer Reduzierung der Trainerstellen von 27 auf 17 wieder auf die Beine gekommen sind: 2005 sieben Medaillen, 2007 sieben Medaillen und 2009 neun. Wir haben die Nationalmannschaft nahezu ohne Verletzung an den Start gebracht. 2004 war die halbe Nationalmannschaft verletzt ausgefallen. Und auch jetzt waren viel zu viele Sportlerinnen und Sportler verletzt, obwohl es dieses große Kompetenzteam mit Ärzten, Psychologen und Physiotherapeuten gibt. Die Ressourcen sind heute doppelt so groß, was Geld und Personal angeht. Da muss es Fehler geben.

War Tokio ein Ausrutscher?

Nein, die Daten der Tabelle zeigen, dass es schon mehrere Jahre nicht gut lief.

Johannes Vetter hätte Gold im Speerwurf gewinnen können, wenn ihn die Veranstalter nicht mit einem weichen Boden überrascht hätten. Ist das keine Entschuldigung?

Mich hätte das genauso wütend gemacht, wie es Boris Obergföll wütend gemacht hat. Aber dieser Olympiasieg hätte den Trend nicht verändert. Auch nicht, wenn Niklas Kaul, der Weltmeister im Zehnkampf, ohne Verletzung durchgekommen wäre. Tokio hat unterm Strich kein Zufallsergebnis erbracht, das mit individuellen Pech oder mit den besonderen Bedingungen der Pandemie oder mit den klimatischen Besonderheiten zu erklären wäre. Bei der WM von Osaka 2007, bei ähnlichen klimatischen Bedingungen, holte das deutsche Team sieben Medaillen und 87 Nationenpunkte.

Warum werden die deutschen Leichtathleten schwächer?

Die Nationalmannschaft hat hausgemachte Probleme. Sie beginnen mit den Fragen: Wer wird Trainer, und wie übt er seine Rolle aus? Wer wählt sie aus, wie werden die Trainer geführt? Gibt es eine hoch qualifizierte interne oder externe Weiterbildung? In diesen Bereichen scheint es große systematische Fehler zu geben.

Der DLV hat schlechte Trainer und macht sie nicht besser?

Nein, natürlich hat der DLV sehr gute Trainer mit großer internationaler Erfahrung. Zugleich aber stellt er zunehmend junge Trainer ohne viel Erfahrung ein. Viele ehemalige Athleten sind, kaum mit ihrer Karriere fertig, nun DLV-Bundestrainer. Auch Heimtrainer besonders erfolgreicher Athletinnen oder Athleten werden schnell zum Disziplintrainer berufen. Diese jungen Trainer müssen lernen, benötigen Führung, Qualifikation auf internationaler Ebene, massive Unterstützung.

Mir fallen Sebastian Bayer ein, der ehemalige Weitspringer in Hamburg, Hürdensprinter Alexander John in Leipzig, Dreispringer Charles Friedek in Köln, Geher André Höhne und Diskuswerfer Torsten Lönnfors in Berlin . . .

Sie werden in ein Aufgabenfeld gestellt, auf das sie nicht hinreichend vorbereitet sind. Wie man Bundestrainer wird, zeigt das Beispiel Mittelstrecke Frauen. Es gibt ein überragendes Talent, das heißt Konstanze Klosterhalfen. Sie läuft tolle Zeiten, schon ist ihr Trainer Bundestrainer. Konstanze Klosterhalfen geht in die USA, und schon ist der Bundestrainer nicht mehr Bundestrainer.

Sie sprechen von Sebastian Weis in Leverkusen.

Bei den Männern gibt es auf der Mittelstrecke das gegenteilige Beispiel. Thomas Dreißigacker, Vorgänger des jetzigen Bundestrainers, hat gemerkt, dass ihm seine Aufgabe nicht lag. Er bat darum, am Olympiastützpunkt in Leipzig Trainer werden zu können. Nun hat er Robert Farken, einen großartigen Läufer, hervorragend weiterentwickelt. Es muss doch nicht jeder, weil er ein guter Athlet war oder einen guten Athleten trainiert, Bundestrainer werden.

Was unterscheidet einen Bundes- von einem anderen Trainer?

Er braucht ein umfassendes Aufgabenprofil. Führungsqualitäten in der Kooperation mit konkurrierenden Heimtrainern, Fähigkeiten, Wissen weiterzugeben, Prozesse zu entwickeln und zu begleiten, Angebot zur Zusammenarbeit in Trainingslagern, Dieses Profil erkenne ich nicht. Ich erkenne nicht, warum der von mir sehr geschätzte Weitspringer Sebastian Bayer Bundestrainer für 100 Meter Hürden ist, warum der Geher André Höhne Bundestrainer der Langstreckenläufer. Ich verstehe es nicht.

Höhne hat Alina Reh trainiert, die wegen eines Ermüdungsbruchs im Fuß nicht in Tokio starten konnte.

Sie sprechen einen weiteren Punkt an: zu viel Training. Wer kontrolliert, was die Bundestrainer tun? Ich sehe es nicht als Fortschritt an, dass man insgesamt neun Läuferinnen brauchte, um eine 4×100-Meter-Nationalstaffel in Tokio an den Start zu bringen.

Was meinen Sie?

Im Trainingslager auf Gran Canaria herrschten hervorragende Bedingungen. An zwei Tagen haben die Athletinnen sich je drei wettkampfmäßigen Belastungen ausgesetzt. Danach gab es muskuläre Beschwerden, dann Verletzungen, dann weitere Verletzungen. Wer eins und eins zusammenzählt, sieht, dass die Läuferinnen überfordert wurden. Immer mehr und immer härter, das geht unter den Bedingungen des Dopings. Bei uns geht es um Intelligenz, darum, Belastung und Erholung richtig auszusteuern, Trainingsreize zur richtigen Zeit zu setzen.

Rufen Sie für Betroffene um Hilfe?

Mich hat niemand dazu aufgefordert, mich zu äußern. Mein Vorbild ist vielleicht Paul Schmidt. Er hat nach dem schlechten Ergebnis des DLV bei der WM 2003 in Paris in einem Thesenpapier angemahnt, dass die gesamte Arbeit im Spitzenbereich auf den Prüfstand gehört, Strukturen und Personen. Nicht im Hinblick auf mögliche Schuldzuweisungen, sondern um die Ressourcen besser nutzen zu können. Er hat die Initiative ergriffen, weil es niemand anderen gab, und ich tue es jetzt.

Sie leben auf Mallorca. Wie ist Ihr Verhältnis zum DLV?

Ich war mehrmals bei deutschen Meisterschaften. Ich habe den Vorstandsvorsitzenden Idriss Gonschinska regelmäßig getroffen. Er hat oft gesagt: Wir müssen uns unterhalten. Das ist bis heute nicht zustande gekommen. Es gibt kein negatives Verhältnis. Meine Kritik ist ausschließlich sachbezogen.

Gonschinska ist die entscheidende Person im DLV. Was macht er falsch?

Ich weiß nicht, was er falsch macht. Ich weiß nicht, wer mit wem Entscheidungen vorbereitet und trifft. Ich weiß auch nicht, ob die Arbeit der Trainer auf langfristige Wirksamkeit hin bewertet wird, Nur eines ist klar, letztendlich ist der Chef umso mehr verantwortlich, je mehr Führung er für sich beansprucht.

Was muss passieren?

Man muss sich ehrlich machen. Nicht immer vorwärts wollen, sondern auch mal einen Schritt zurückgehen: Wo haben wir Fehler gemacht? Mir fällt auf, dass bei der Verkleinerung des Präsidiums der Posten des Vizepräsidenten für Bildung, Wissenschaft und Ausbildung geopfert wurde. Dieses Themenfeld ist nicht mehr hochrangig vertreten in einer Welt, in der Qualifizierung und wissenschaftliches Arbeiten in allen Bereichen extrem wichtig ist.

Sie sind in einer Krise angetreten. Was ist heute wie damals?

Gar nichts. Es gibt keine Aufbruchstimmung, es gibt zu viele starre Strukturen. 2005, als ich die Verantwortung übernahm, war die Leichtathletik grundsätzlich intakt. Man sprach miteinander, die Vereine waren Partner, die Landesverbände, die Meetingveranstalter auch. Häufige und direkte Kommunikation mit vielen Partnern war ein Schlüssel zum Erfolg. Aus der extrem hohen Zahl von Verletzungen im Vorjahr leite ich ab, dass in manchen Bereichen zu viel und zu hart trainiert wurde. Die Umwälzungen in der Trainerschaft sind gewaltig. Wie soll da Kontinuität entstehen? Trainer müssen Vertrauen erwerben, die enge persönliche Kommunikation ist eine Grundvoraussetzung für erfolgreiche Kooperation bei gleichzeitiger Konkurrenz. Es ist kein Wunder, dass Ron Weigel, langjähriger Bundestrainer, mit der Silbermedaille von Jonathan Hilbert und Platz fünf von Christopher Linke der erfolgreichste im ganzen Team ist.

Ist der DLV eine autoritäre Organisation geworden?

Ich weiß nicht, ob eine Organisation autoritär werden kann, dies: Je offener, vertrauensvoller und partnerschaftlicher die Mitarbeiter (Trainer und Trainerinnen/d. Red.) geführt werden, umso mehr führt es zum Erfolg. Das partnerschaftliche Miteinander ist heute sicher nicht wie etwa 2006.

 

Das Gespräch führte Michael Reinsch.

 

F.A.Z., 16.09.2021, Sport 

 


„Lampis“ vom 16.01.2021

 

 

Russischer Sportsender       

 macht dem Anglizismuswahnsinn den Garaus

 

 Geschrieben von Axel Hermanns

 

Glosse

 Neben der Spur


Moskau/Darmstadt/Krefeld, 16. Januar 2021:

Na, da schau her oder hin! Wer hätte das gedacht, dass wir in Sachen Sport noch etwas halbwegs Gescheites von den Russen lernen könn(t)en? Und sei's „lediglich“ in der pfleglichen Anwendung der Muttersprache. Beim russischen Sportsender Match TV sind die Kommentatoren vergattert worden, fortan auf englische Begriffe zu verzichten. Da wurden beispielsweise Worte und Bezeichnungen wie Loser, Play-Off, Coach, Performance, Derby, Restart und Shortlist auf den Index gesetzt und sind künftig ins Russische zu übersetzen. „Sudden death“ (plötzlicher Tod) bei der vom allmächtigen Staatschef Wladimir „Der Schreckliche“ Putin bevorzugten Sportart Eishockey steht nicht auf der „Shortlist“ (engere Auswahl). Mag natürlich sein, dass es die Herren Reporter nicht benutzt haben.


Die Rechte für dieses Foto liegen bei Erwin Suvaals!



Sportler versus Straßen-Baustellenmanagement!

 Fahrten zu den Wettkampforten ein Vabanquespiel!

Vorwort:

Das Wort „Baustellenmanagement“ verspricht mehr, als dahintersteckt! Nicht nur böse Zungen sprechen hier bezeichnenderweise vom „Management by Krumpelmeyer!“

Die Straßenverwaltungen dagegen sind ganz anderer Auffassung. Sie loben sich selbst und ihr „Missmanagement“ in höchsten Tönen!

Die Sportler, die jede Woche erleben müssen, welche „Fehlleistungen geleistet“ werden, wundern sich allerdings längst nicht mehr über diesen Widerspruch. Denn diese „Murkserei“ hat System und ist mittlerweile schon derart fest im kollektiven Bewusstsein der Deutschen erankert, da sich die wenigsten an bessere Zeiten erinnern können.

Beispiele (nur ganz kleine Auswahl):

a)     In der nördlichen Vorderpfalz wird von einer Umleitungsbeschilderung nach einigen   Kilometern direkt zu einer Vollsperrung geleitet, die zudem - geradezu  selbstverständlich - keine Wendemöglichkeit zulässt!

b)     Eine BAB-Ausfahrt in der Pfalz ist komplett gesperrt. Die nächste Ausfahrt liegt 10 Kilometer entfernt. Eine Umleitungsstrecke ist im untergeordneten Verkehrsnetz nicht ausgeschildert.

c)    Die Baustelle auf der Theodor-Heuss-Rheinbrücke (BAB 6) bewirkt einen großen Dauerstau. Auf der Ausweichstrecke über die Wormser Brücke ist gleichzeitig eine Baustelle eingerichtet, die ihrerseits einen Stau verursacht.

d)      Gleich drei Totalsperrungen in Weinorten der Pfalz überlassen die Verkehrsteilnehmer ohne Umleitungshinweise ihrem Schicksal.

Nachwort:

Natürlich sind an diesen Problemen die Kraftfahrer (Sportler) schuld, denn:

a)   sie hätten sich ja im Internet über diese tollen Eskapaden der Bauverwaltung informieren können.

b)      sie hätten ja öffentliche Verkehrsmittel benutzen können (haha!).

c)      sie hätten frühzeitig Testfahrten unternehmen können um zu erforschen, wo genau die vielen Baustellen eingerichtet sind und wie man aus dem dadurch verursachten Chaos wieder unbeschadet herausfindet.

Hierzu passt der nachfolgende Artikel aus der Tageszeitung "Rheinpfalz" vom 26.05.2019.


Dem Journalisten gebührt großer Respekt!


Guten Tag liebe Leser von Kraftheimer®,

nach besten Wünschen für ein gutes und erfolgreiches Neues Jahr, nehme ich den Themenfaden Gesundheit wieder auf.
Manchmal wüßte man gern wie alt jemand ist, stimmt's? Oder eine Jemand. Es kommt vor, und vielleicht kann man nicht fragen. Hier ist die Lösung: Schauen Sie auf die

Beine (1/2)
der Person. Sie müssen deren Alter dann nur noch richtig ablesen. Jeder ist so alt wie seine Beine.
Wenn ich mit jemandem trainiere, ob nun im Zuge einer Reha-Maßnahme oder zum Zwecke des Kraftzuwachses, dann gibt es Themen, die immer auf dem Plan stehen. Eines davon sind die Beine. Man kommt heute nicht daran vorbei.
Das war nicht immer so. In frühen Zeiten wurden die Beine so ausgiebig betätigt, daß deren Stärke selbstverständlich erschien, auch im Alter und bis zum Ende. Man denke an die großen Entfernungen ohne Verkehrsmittel, an die Strecken, die bei Kriegszügen zu überwinden waren, und man denke an das Gewicht der entspechenden Ausrüstung. Jeder ist gegangen, jeden Tag.
Im Jahre 44 vor Christus schrieb Cicero in seinem Aufsatz "De senectute" ("über das Alter"): "Große Dinge vollbringt man nicht durch körperliche Kraft und Schnelligkeit, sondern durch Erfahrung und Entscheidung." Cicero war damals 62 Jahre alt und überzeugt, dass die Lebenserfahrung der Alten wichtig ist für das Gemeinwohl. Es fällt auf, dass von den Zipperlein des Alters bei ihm nicht die Rede war. Im Vordergrund steht nur die Weisheit, mit der der Alte souverän auf sein Leben zurückschaut. Der Geist triumphiert über den Körper. Dieses Leitbild war lange unbestritten.
Im auslaufenden Mittelalter, nach dem Entstehen von größeren Städten, von Festungen und sesshaftem Handwerk in Europa, klang das schon anders. Michel de Montaigne, damals zarte 55 Jahre alt, wusste, dass das Alter kein ewiger Wonnetaumel ist. Im Jahre 1588 formulierte er das in seinen "Essais" so: "Ich habe deren genug gesehen, bei denen das Gehirn vor den Beinen schlaff wurde, und gerade weil dies ein Gebrechen ist, das der Betroffene selbst wenig spürt, ist es doppelt gefährlich."
Montaigne trifft eine sehr allgemeine Aussage und verwendet die Beine für sein Bild. Und die Beine waren am Ende meist noch zu gebrauchen. Kennen Sie Renaissance-Gemälde? Sehen Sie sich diese an! Die Richtung der Malerei war damals "realistisch". Fast jede dargestellte Menschenansammlung erscheint wie ein Treffen von Hufschmieden. Unterarme, Waden und Oberschenkel, schauen Sie hin!
Die größten Muskeln, über die wir verfügen, sind die Oberschenkelmuskeln, sie kommen als Viererpaket daher, zwei Teile vorn, zwei hinten. Wenn Sie wissen wollen, ob jemand tatsächlich stark ist, dann sehen Sie auf den Unterrücken und die Hinterseiten der Beine. Es reicht also nicht aus sich allein auf den Spiegel zu verlassen.
Die großen Muskeln sind immer noch da. Die Evolution bietet sie aber nicht nur an, sie sind ein Auftrag. Sie sind nicht verzichtbar, wie das auch ein Blinddarm nicht ist. Sie sind nicht "nur" zum Gehen oder Laufen da. Die größten Muskeln sind die größten Reservoire an Körpersäften und Blutgefäßen, die wir haben. Wenn der Darmtrakt die große Küche ist, mit Billionen von Mitbewohnern, 99% davon unsere Freunde, dann sind die großen Muskeln große Öfen und Umschlagplätze. Sie bilden und transportieren die guten kleinen Dinge und führen die schlechten weg. Und die müssen weg. Diese Muskeln sind wie ein weiteres Herz. Und ein selbstreinigender Filter. Wenn wir sie nicht fordern, und zwar ernsthaft und schwer, wenn wir sie nicht pflegen, dann können sie auch nur wenig für uns tun. Dann werden bald die Leitungen steif und eng, die Gifte richten sich ein, und die ganze lebendige Sache kommt Stück für Stück zum Stehen.
Wenn wir unsere Schritte nehmen als "Grundwährung" für alle Arten von Bewegung, wieviel Schritte soll der Mensch dann am Tag tun, nur um den status quo zu erhalten? Die Wissenschaft meinte lange Zeit - 10.000. Das wurde korrigiert, heute gelten eher 15.000 Schritte als Maß.
15.000 Schritte, das sind 11 Kilometer, jeden Tag. Wer schafft das, wer macht das? Immerhin, wenn Sie eine Stiege Steine durch die Straßen Ihres Wohnortes tragen, oder im Grünen wegen der besseren Luft, dann brauchen Sie weniger Schritte. Sollten Sie dabei neugierigen Fragen nach Ihrer Trainingsmethode ausgesetzt sein, dann setzen Sie die Stiege ab, antworten, und heben sie danach wieder auf Ihren Rücken. Immer freundlich, immer absetzen und wieder aufheben! Das ist noch besser als nur zu gehen.

Wer öfter hebt ist eher fertig.

Danke für Ihr Interesse!
Und bleiben Sie stark, oder werden Sie's!
Ihr Mario Göthel


"Weilburger Tageblatt" vom 29.12.2018

Thema Ehrenamt;

aber auch das Thema Fußballauswüchse!



Lampis“ vom 04.08.2018

 

Provinzposse: Funktionäre oder Apparatschiks beim Rasenkraftsport?

 

Geschrieben von Gastautor Torsten Lange

 

Kolumne

Moment mal

Waiblingen/Mutterstadt/Krefeld, 04. August 2018: Während ein Funktionär als hauptberuflicher oder ehrenamtlicher Beauftragter eines Verbandes den Interessen seiner Mitglieder dient, ist ein Apparatschik vor allem dadurch erkennbar, dass sein zentrales Bezugssystem eben der Apparat ist, dem er seine gesellschaftliche Stellung verdankt.

 
Mit Inkompetenz im Paragraphengestrüpp verheddert

   Diesmal ein Ortsteil von Waiblingen

 

Dies führt hin und wieder dazu, dass er die Interessen seiner Organisationsmitglieder aus den Augen verliert und – im Einklang mit  augenfälliger Inkompetenz – sich im Gestrüpp von Paragraphen, Ziffern, Ordnungs- und Rechtsvorschriften verheddert: Zum Leidwesen seiner ihm überantworteten Mitglieder. So erfährt derzeit einer der deutschlandweit rührigsten Vereine beim Rasenkraftsport – der RKS Phoenix Mutterstadt  aus der Pfalz – was es heißt, unter die Räder eines Verbandes, nämlich der Rasenkraftsport-Abteilung innerhalb des Deutschen Rasenkraftsport- und Tauziehverbandes (DRTV) in Waiblingen, zu geraten, der seine eigenen Vorschriften nicht kennt, Argumenten nicht zugänglich ist, dem Fairness als Fremdwort gilt, der Anfragen und Bitten ignoriert und Adressenänderungen seiner Führungsgarnitur als eine Art Geheimsache behandelt.


Verband missachtete eigenes Regelwerk

Konkret: Laut der RKS-WKO (Wettkampfordnung beim Rasenkraftsport), Ziffer 5.3, dürfen am Bundesligaendkampf die acht besten Vereinsteams des aktuellen Jahres teilnehmen. Phoenix Mutterstadt hatte sich 2018 als sechstbester Verein für das Finale qualifiziert, sich  darauf vorbereitet, wurde jedoch zu aller Überraschung nicht zugelassen. Plötzlich hatte der Verband  das Qualifikationssystem geändert, indem er regelwidrig die Ergebnisse des Finales von 2017 zugrunde legte, damit die Mutterstädter auf Platz zehn schob und so deren Teilnahmechance beendete.
Der mehrmaligen Bitte – es geht ja um Sport und der Freunde daran – um ein Mitwirken außer Konkurrenz wurde nicht entsprochen, da diese Möglichkeit gemäß WKO nicht zulässig sei, was  allerdings den Fakten nicht entspricht, da nichts darüber geschrieben steht.


Anfragen blieben unbeantwortet

Was dann folgte ist mit dem Wort „Posse“ noch freundlich umschrieben. Um zu seinem Recht zu kommen schrieb der Phoenix-Vorstand an den Rechtsausschuss-Vorsitzenden des DRTV nacheinander drei Mails und zwei Einschreibebriefe, die allesamt unbeantwortet blieben, wobei der letzte mit dem Vermerk „Empfänger unter der angegebenen Anschrift nicht zu ermitteln“ zurückgeleitet wurde.

Ein Schreiben des RTV-Landesvorsitzenden an den hauptamtlichen Geschäftsführer des DRTV mit der Bitte um Auskunft über die entsprechend neue Adresse blieb ebenfalls unbeantwortet.
Die Zeit war verronnen, die Chance auf eine Teilnahme am Bundesliga-Endkampf war dahin!

In einem persönlichen Gespräch des RLP-RTV-Chefs mit dem Vorsitzenden des BFA-R (Bundesfachausschuss Rasenkraftsport) am 14.Juli 2018 erklärte dieser – frei von jeder Faktengrundlage – das Anrufen des Rechtsausschusses sei unzulässig gewesen, da dieser nur bei „Verstößen gegen die RKS-WKO“ eingeschaltet werden dürfe.

 

Hat der Wahnsinn Methode? – Ja, er hat!

Hat der Wahnsinn Methode? Ein Verein beschwert sich bei seinem Verband über dessen Verstöße gegen die Wettkampfordnung, ruft vergeblich den Rechtsausschuss an und  bekommt als Begründung den Hinweis, dies ginge nur, wenn es um Verstöße gegen die Wettkampfordnung gehe.

Es schwirrt einem der Kopf! Die Apparatschiks im DRTV werden ständig von der Vernunft gejagt. Aber immer sind sie schneller!


„Lampis“ vom 17.06.2018

 

Welle der Empörung zu den "China-Krachern" schwappt munter weiter!

 Alwin spricht Klartext!

 

Geschrieben von Axel Hermanns

 

Neu-Isenburg/Melsungen/Krefeld, 17. Juni 2018: Es war/ist nicht unsere originäre Baustelle, aber immerhin unser Bereich von Stoß und Wurf. Und da die Athletensprecher der Männer und Frauen genau wie bei den Senioren den Schlaf der Gerechten schlafen, haben wir uns dem Thema angenommen. Nämlich dem Start der drei chinesischen Hammerwerferinnen bei den Hessischen Hammerwurf-Meisterschaften in Neu-Isenburg. Er löste, wie bereits von uns beschrieben, großen Wirbel und Unmut bei den Aktiven, Vereinsvertretern, Zuschauern und der lokalen Presse aus. Die Welle der Entrüstung schwappte mit Leserbriefen weiter und erreichte auch uns mit einer Stellungnahme von kompetenter Seite. Alwin J. Wagner (*1950), Olympiasechster im Diskuswurf von 1984 in Los Angeles, war als Trainer der MT Melsungen unmittelbar beim Geschehen dabei.

 

Alwin J. Wagner nimmt als betroffener Trainer Stellung
„Gut, dass LAMPIS diese Sache für eine noch breitere Öffentlichkeit aus der Werfer-Szene publik gemacht hat. Eine Hammerwerferin von mir gehörte ebenfalls zu den Leidtragenden. Lisa Arend, Jahrgang 1991, kann den Hammer über 45 Meter werfen. Aber bei den Landesmeisterschaften war sie irgendwie ,von der Rolle‘. Als sie hörte, es werfen zwei Chinesinnen in der Wertung mit, bekam sie ,das große Flattern‘ und fabrizierte drei ungültige Versuche. Ohne die beiden Damen aus dem Reich der Mitte, die ihren Lebensmittelpunkt zweifelsfrei nicht in Fränkisch-Crumbach haben, hätte sie zumindest den Endkampf erreicht und wäre bei der zu erwartenden, durchaus möglichen Leistung eine Medaillen-Kandidatin gewesen. Aber so ist es nun einmal. Wer immer dafür zuständig war, das zugelassen zu haben, hieß es auf Nachfrage, es habe alles seine Ordnung‘.

 

Schade, dass ich das nicht vorher wusste. Sonst hätte ich meinen alten Sportfreund  Mac Wilkins aus den USA veranlasst seinen iranischen Schützling Ehsan Hadadi, dem von Robert Harting denkbar knapp geschlagenen Olympiazweiten von 2012, während seines Deutschland-Aufenthaltes bei den Halleschen Werfertage für Melsungen starten zu lassen. Der hätte dann auch noch die Hessischen Landesmeisterschaften mitnehmen können, hätte mit Riesenvorsprung gewonnen und womöglich den hessischen Landesrekord (67,44m) von Michael Möllenbeck aus dem Jahre 1996 verbessert. Das kann doch nicht sein, oder? Hadadi hätte mit meinem Verein rein gar nichts zu tun, startet einmal für uns und steht am Ende des Jahres in den Bestenlisten ganz vorn. Ein Unding!“
Zitat Ende.

 

Und dem ist auch unsererseits nichts mehr anzumerken.


Kleine Satire über „unseren Schmutzfinkenschwarm“! 

Jeden Abend treffen sich am einsam daliegenden Sportgelände dunkle Gestalten, um sich im Schutze der Dunkelheit ihrem unsäglichen Hobby, dem „Verbreiten von Unflat“ zu widmen. Unermüdlich und mit großem Engagement, ja mit geradezu missionarischem Eifer, wird kübelweise Unrat herbeigekarrt, um diesen an unserer schönen Wurfanlage „äußerst gewissenhaft“ abzulagern!

Diese „Vögel“ lassen sich auch nicht durch die immer wieder von den „unverantwortlich handelnden Sauberkeitsfanatikern“ vorgenommenen Reinigungsaktionen und die damit verbundenen Rückschläge von ihrem „hehren Ziele“, endlich alles komplett zu vermüllen, entmutigen. Unverzüglich wird von den „Dreckspatzen“ in teilweise mühsamer Kleinarbeit erneut alles Mögliche an Unrat gesammelt, um es zu unserem Sportplatz zu fahren. Hier wird es nach strategischen Gesichtspunkten und gleichmäßig (denn Ordnung muss sein!) verteilt.

 

Nun sind die Fachleute - und somit auch wir - immer wieder am Zweifeln, ob es denn richtig ist, den vom „Schwarm“ mit großem Aufwand hergestellten Zustand immer wieder zu beseitigen! Wird diesen „Vögeln“ damit nicht ein seelisches Leid zugefügt? Werden diese „Vögel“ gar in ihrer natürlichen Entwicklung immer wieder gehemmt? Ist es auszuschließen, dass ihnen durch die ständige Beseitigung des wertvollen Mülls von unserer Anlage psychische Schäden entstehen (sofern sie diese nicht bereits jetzt schon haben)? Wir werden daher eine Arbeitsgruppe bilden und uns hierbei von einem Psychologen beraten lassen. Denn: Nichts ist uns wichtiger als der Erhalt der Gesundheit dieser „Dreckspatzen“! Nichts ist schlimmer, als wenn man solche „Schmutzfinke“ in ihrem natürlichen Drang nach Dreckverteilung und Totalverschmutzung hemmt. Daher nehmen wir deren Leitlinie sehr ernst, in der es heißt „Freier Dreck für alle!“.


Sport11

… das regionale Sportportal

 

„Eingriff in die Autonomie des Sports“

 

Veröffentlicht von Thomas Groß am 12. Februar 2018

 

Landessportbund-Präsident Hessen übt Kritik

am Koalitionspapier von CDU und SPD


Der Präsident des Landessportbundes Hessen, Dr. Rolf Müller, hat die Passagen über den sogenannten „E-Sport“ im Koalitionspapier von CDU und SPD scharf kritisiert. „Ich hätte mir gewünscht, dass die Interessen des organisierten Sports in Deutschland mit derselben Verve in diesem Vertrag formuliert worden wären wie die kommerziellen Interessen der Computerspiel-Branche“, sagte der lsb h-Chef.

 

Offensichtlich habe diese „Sportart“ eine stärkere Lobby bei den Koalitionsunterhändlern gehabt als der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB). Die in dem Koalitionspapier verbriefte Anerkennung des E-Sports als eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht verfolge das Ziel, in den Genuss der staatlichen und kommunalen Sportförderung zu gelangen.

 

Entscheidender sei jedoch, dass diese politische Vereinbarung der möglichen zukünftigen Koalitionspartner einen schweren Eingriff in die Autonomie des Sports darstelle. „Es ist eindeutig die Aufgabe der unabhängigen Sportbewegung, darüber zu diskutieren und zu entscheiden, ob der E-Sport in das Sportverständnis des organisierten Sports gehört oder nicht. Aber diese Entscheidung gehört sicher nicht zu der Aufgabenstellung einer Regierung oder von politischen Parteien“, betonte Rolf Müller. Hier sei offensichtlich jemand in seiner großen Nähe zu einer mächtigen Wirtschaftsbranche über das Ziel hinaus geschossen.




„Lampis“ vom 14.03.2017

 

 Es stellt sich beim DLV die Gretchenfrage

  wer eigentlich für wen da ist?

 

Geschrieben von Gastautor Torsten Lange

 

Koblenz/Krefeld, 14. März 2017: Lampis ist eine der wenigen Quellen, wenn nicht gar die einzige im Feld der deutschen Senioren-Leichtathletik, in denen mit handfesten Sachargumenten anstatt mit Wattebäuschen die Differenz zwischen Schein und Sein im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

Nun sind auf der Internetseite des LV Rheinland aus Koblenz in einem neulich stattgefundenen Vortrag eines Sportmanagement-Spezialisten einige interessante Kriterien zu finden, die der DLV als Dachorganisation seiner Vereine schlechterdings nicht ignorieren kann.

Die wesentlichsten Punkte:

1.    Aktive Sportvereinsmitglieder sind „Konsumenten von Sport- und Freizeitangeboten“ mit  einer entsprechenden Erwartungshaltung an Quantität und Qualität der Sportangebote.

2.    Die Angemessenheit der Beitragshöhe richtet sich auf die angebotenen Leistungen, die wirtschaftliche Situation der Mitglieder und den Vergleich zu anderen Sport- und Freizeitanbietern.

        3.    Der Beitrag ermöglicht qualitativ hochwertige Leistungen.
Auf die Senioren-Leichtathleten bezogen, die immerhin den weitaus größten Mitglieder-Anteil im DLV stellen, bedeutet das, dass man schon eine sehr große Lupe bemühen muss, um Qualität und Quantität, die wir mit unseren (über die Vereine) an die auf Kumuluswolken schwebende Darmstädter NIKE-Filiale geleisteten Beiträge erwarten dürfen, aufzuspüren. Und solange der DLV seinen Senioren und Seniorinnen lediglich einen Nischenplatz zuweist, muss er sich mit deren permanenten Kosten-Nutzen-Kritik abfinden. Vor allem vor dem aktuellen Hintergrund einer überdimensionierten Verbandsentourage, die sich bei der Hallen-WM in Südkorea einer 69-köpfigen Senioren-Selbstzahler-Truppe bedient, um ihre polyglotten Bedürfnisse ausleben zu können.


Die nachfolgende - sehr gelungene - Glosse ("zum schleichenden Rückzug der deutschen Sprache") von unserem Mitglied Torsten Lange, der wieder einmal das Problem exakt auf den Punkt bringt, wollen wir euch nicht vorenthalten.


Neues aus dem Lande, wo die „Schoppen (rein-)gehauen“ werden.

Bezeichnenderweise und selbstverständlich völlig nachvollziehbar ist es, dass man hier in der weinseligen Pfalz hinter einem Namen „Schopenhauer“ geradezu zwangsläufig das Wort für den hier extrem wichtigen Schoppen *1) vermutet, der der täglichen Mindestration Wein eines Pfälzers und Rheinhessen entspricht.

Übrigens: Um den traditionell extrem hohen Weinkonsum in der Pfalz einzuschränken, ließ bereits 1601 der "kurfürstliche Orden zur Bewältigung des Trunkübermaßes" die tägliche Weinration (zumindest) seiner Mitglieder auf 14 Becher begrenzen. *2)

Verstärkt wird dieser „Schoppenreflex“ durch die Tatsache, dass in „Germany“ aktuell nur noch englische Namen richtig ausgeschrieben werden (können). Dagegen und daneben sind die „rückständigen Namen“ wichtiger Träger der deutschen Kulturgeschichte selbstverständlich zu vernachlässigen.


*1) Das Wort für das Hohlmaß Schoppen ist aus dem französischen „la chopine, chaupine, chopaine“ entlehnt und stand im deutschsprachigen Raum ab dem 19. Jahrhundert in Baden und der Schweiz für 0,375 l, in Württemberg für 0,459 l und in der Pfalz sogar - nicht verwunderlich, denn hier war schon immer der Durst am größten - sogar für 0,564 l. Als die nichtmetrischen Maße in Süddeutschland 1872 von den metrischen abgelöst wurden, galt bis 1884 der Schoppen als offizielle Bezeichnung für 0,5 l.

Interessanterweise wird in der Pfalz der Wein auch nach Einführung der 0,4-Liter-Weingläser nach wie vor in 0,5-Liter-Gläsern - und diese randvoll und über den Eichstrich hinaus gefüllt – an die Zecher ausgeschenkt!

 

*2) Es ist anzunehmen, dass es sich hierbei um den "pfälzischen Schoppen" à 0,564 Liter - und nicht um den zu vernachlässigenden badischen (0,375 L) - handelte.

Suche nach dem Wortursprung des „Schoppens“

 

 

 

Der echte „Pfälzer Schoppen“ ist im täglichen Leben dieser Region nicht wegzudenken.

 

Doch woher kommt dieser seltsam anmutende Begriff?

 

Fest steht, dass er sich in den französischen Besatzungszeiten in der Region eingebürgert hat.

 

Man geht von dem Wort „La chopine“ aus, der aber auch einen historischen Damenschuh aus dem 15. bis 17. Jahrhundert bezeichnet.

Die andere Bedeutung ist ein Hohlmaß, das allerdings wohl nur 0,232 Liter betrug und somit für den echten Pfälzer Schoppen“ mit 0,50 Litern nicht ausreicht.

 

Da hilft uns das ähnlich klingende Wort „Chaupine“ für ein weiteres französisches Hohlmaß, das mit seinem sog. Pariser Wert mit immerhin 0,4656 Litern dicht an das in der Pfalz übliche Maß heranreicht.

 



„Lampis“ vom 10.12.2016

 

Doping-Skandal und Wiederwahl

 eine neue Art von "Russischem Roulette"

 

Geschrieben von Axel Hermanns

 

London/Moskau/Krefeld, 10. Dezember 2016: Nun müssen wir mit unserem bescheidenen Nischen-Engagement hauptsächlich in der Senioren-Leichtathletik mit dem Schwerpunkt Stoß/Wurf nicht zu allem und jedem unseren Senf aus dem Gaststätten-Großgebinde Bautz'ner dazugeben. Das haben schon andere „wichtige“ Persönlichkeiten und solche die sich dafür halten zu dem gestern in London veröffentlichten McLaren-Report, wonach mehr als 1.000 Russen in 30 Sportarten gedopt haben sollen, gefragt und ungefragt getan. Eine zweischneidige Angelegenheit. Wer heute mit dem Finger auf andere zeigt, der steht womöglich morgen selber am Pranger. Weiß jeder Ehrenamtler immer so ganz genau, was unter der Theke in seinem eigenen „Laden“ vor sich geht? Wobei das „Russische Roulette“ natürlich eine ganz neue, ungeahnte und ungeheuerliche Dimension darstellt. Versteht sich, dass von den Verantwortlichen rotzfrech bestritten wird, was nicht mehr zu bestreiten ist.

Ohne Worte!

Keinerlei Unrechtsbewusstsein, wenigstens ein Hauch von schlechtem Gewissen und dem Willen zur säubernden Erneuerung auch beim stark in den Doping- , Korruptions- und Vertuschungsskandal  verstrickten russischen Leichtathletik-Verband (WFLA). Bei dem standen zeitgleich zur Enthüllung der in der britischen Metropole gemachten Vorwürfe in Moskau Neuwahlen an.

Die einstige Stabhochsprung-Ikone und das Putin-Protegé Jelena Issinbajewa zog überraschend (?) ihre Kandidatur zurück, machte so den Weg frei zur Wiederwahl des bisherigen Präsidenten Dmitri Shlyahtin.

Das nennt sich hier zu Lande nach Volkes Mund den (Sünden-)Bock zum Gärtner zu machen. Die schöne Jelena erspart sich jedoch den Beinamen „Sumpfdotterblume“. Aber der könnte ihr auch als Aufsichtsratsvorsitzenden der russischen Anti-Doping-Agentur Rusada (welch ein begrifflicher  Hohn dieser Organisation bei der bekannt gewordenen Sachlage) angeheftet werden.


 

Hallo, liebe Sportkameradinnen  und Sportkameraden,

 

wir wollen euch dieses köstliche Schreiben von unserem Mitglied Torsten Lange nicht vorenthalten.

Die von ihm außerdem bereitgestellte Übersetzung der u.a. verwendeten Fachausdrücke werden wir nach einer kleinen Besinnungszeit nachliefern. Bis dahin viel Vergnügen beim Übersetzen.

 

Gerhard Zachrau

 

"Sehr geehrte Damen und Herren des DLV-athletic-shops!

 Gerne würde ich um Informationen betreffend Ihrer für 2017 zu erwartenden all age Produkte vor allem im Segment shirts und bodybags bitten. Als performer der M-70 masters, der natürlich auch benefit im beauty factor environment ziehen möchte, würde ich gerne outdoor products vorziehen, da in indoor locations die Chancen, eyecatcher zu sein üblicherweise doch limited sind. Da der mit vielen high-potentials ausgestattete global-player DLV als ein bedeutender  named und key account von Nike auftritt, kann er mit Sicherheit auch die accessibility der mich interessierenden Angebote prognostizieren. Vor allem die shirts mit dem Aufdruck DEUTSCHLAND wirkten jüngst für manche senior progressiv finisher doch etwas historical overdressed und sollten m.E. (main-)streamlining performed sein. Für die credibility unserer international  agierenden event-agents wären shirts oder bags mit dem scoop GERMANY eher ein must-have, ein handling, das  unsere social butterflys Kaschke und Jungmann als non-profit livestyler wohl auch so sehen dürften.

 

Ich hoffe, dass Sie als enabler, wie man Sie kennt, meinem Wunsch entsprechen und damit Ihre never ending succes-story fortschreiben können.

 

Mit Dank im Voraus und

 

freundlichem Gruß

 

Torsten Lange"

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„Lampis“ vom 04.12.2016

 

Torsten Lange hielt dem fremdelnden DLV-Shop den Zerrspiegel vor

 

Geschrieben von unserer Redaktion

 

Bonn/Darmstadt/Krefeld, 04. Dezember 2016: Es bedarf nun wahrlich keines Sprachpuristen, dass einem beim fremdelnden, NIKE-hörigen Sprachgebaren des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) der Draht aus der Kappe springt. Dieser ständige Denglish-Misch-Masch veranlasste Wurf-Allrounder und Ex-MdB Torsten Lange aus Bonn nach unserem jüngsten Beitrag in der Sache unter Heimzahlung des gleichen Irrsinns eine E-Mail an den Darmstädter Komödienstadel zu richten, die wir mit seiner freundlichen Genehmigung nachfolgend veröffentlichen. Auf eine Antwort vom DLV wird er vermutlich bis zum Sankt Nimmerleinstag warten.   

„Sehr geehrte Damen und Herren des DLV-athletic-shops!

Gerne würde ich um Informationen betreffend Ihrer für 2017 zu erwartenden all age Produkte vor allem im Segment shirts und bodybags bitten. Als performer der M-70 masters, der natürlich auch benefit im beauty factor environment ziehen möchte, würde ich gerne outdoor products vorziehen, da in indoor locations die Chancen, eyecatcher zu sein, üblicherweise doch limited sind. Da der mit vielen high-potentials ausgestattete global-player DLV als ein bedeutender named und key account von Nike auftritt, kann er mit Sicherheit auch die accessibility der mich interessierenden Angebote prognostizieren. Vor allem die shirts mit dem Aufdruck DEUTSCHLAND wirkten jüngst für manche senior progressiv finisher doch etwas historical overdressed und sollten meines Erachtens (main-)streamlining performed sein. Für die credibility unserer international agierenden event-agents wären shirts oder bags mit dem scoop GERMANY eher ein must-have, ein handling, das unsere social butterflys Kaschke und Jungmann als non-profit livestyler wohl auch so sehen dürften.

Ich hoffe, dass Sie als enabler, wie man Sie kennt, meinem Wunsch entsprechen und  damit Ihre never ending succes-story fortschreiben können.

 

Mit Dank im Voraus und freundlichem Gruß

 

Torsten Lange“

 

Bleibt für unsere Leser zu hoffen, dass sie dem Englischen soweit mächtig sind, dem einigermaßen folgen zu können. Macht aber letztlich nix, wird doch auch so die Absicht der Verhohnepiepelung deutlich. Die uns netterweise von Torsten zur Verfügung gestellten Übersetzungen gehen einzeilig pro Wort über 2,5 DIN-A-4-Seiten und würden diesen Rahmen bei Weitem sprengen.

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Nun liegt uns auch dankenswerterweise die Übersetzung des o.a. Schreibens von unserem Mitglied Torsten Lange an den DLV-Sportladen vor.

 

Sehr geehrte Damen und Herren des Leichtathletik.de Ladens!

 

Leider habe ich von Ihnen auf meine jüngste Anfrage noch keine Antwort erhalten. Ich hatte angenommen, mein Anliegen würde wegen des darin enthaltenen weltoffenen Sprachduktus eher Ihre Rückmeldung  hervorrufen. Da dem nicht so ist, lege ich mein damaliges Schreiben in leicht veränderter Form erneut vor.

Gerne würde ich um Auskünfte betreffend Ihrer für 2017 zu erwartenden altersübergreifenden Produkte, vor allem im Bereich Trikots und Sporttaschen bitten. Als Aktiver der M-70 Altersklasse, der natürlich auch in einem entsprechenden Umfeld "gut rüberkommen" möchte, würde ich gerne Produkte für Außenveranstaltungen vorziehen, da in Hallenwettbewerben die Chancen, Blickfang zu sein üblicherweise doch begrenzt sind. Da der mit vielen hochqualifizierten Nachwuchskräften ausgestattete, weltweit agierende DLV als ein bedeutender, alleine schon seines Namens wegen bekannte Schlüsselkunde von Nike auftritt, kann er mit Sicherheit auch die Verfügbarkeit der mich interessierenden Angebote prognostizieren. Vor allem die Sporthemden mit dem Aufdruck DEUTSCHLAND wirkten jüngst für manche fortschrittlich denkenden Seniorenstarter doch etwas sehr veraltet und sollten meines Erachtens zeitgemäß gestaltet sein. Für die Glaubwürdigkeit unserer international  agierenden Akteure wären Hemden oder Sporttaschen mit dem Knüller  GERMANY eher ein Muss, eine Auffassung , die unsere bei gesellschaftlichen Anlässen häufig glänzenden Kaschke und Jungmann als ehrenamtlich agierende  Vertreter auch eines bestimmten Lebensstils wohl teilen dürften.

Ich hoffe, dass Sie als jemand, der bekannterweise immer eine Lösung findet, meinem Wunsch entsprechen und damit Ihre nie endende Erfolgsgeschichte  fortschreiben können.

 

Mit Dank im Voraus und freundlichem Gruß

 

Torsten Lange   8.12.2016 

 

Anlage:

Hier sind einige der "Denglish"-Geschädigten auf der Suche nach den

letzten verbliebenen deutschen Wörtern.

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„Lampis“ vom 09.12.2016

  

Klatschmarsch!

 

Eine in die närrische Jahreszeit passende Reaktion.

 

Geschrieben von Axel Hermanns

 

Glosse

Neben der Spur

 

(DLV, das bekannte Unwesen)

 

Darmstadt/Bonn/Krefeld, 09. Dezember 2016: Eine formvollendete E-Mail ist nichts anderes als ein elektronischer Brief. Da gebieten es Anstand und Höflichkeit, darauf angemessen und zeitnah zu reagieren. Insbesondere dann, wenn eine Frage gestellt wurde. Das dachte sich auch der passionierte Werfer Torsten Lange (*1945) aus Bonn, der auf diesem Wege an den DLV-athletic-shop geschrieben hatte (wir berichteten). Auf eine Antwort wartete er jedoch vergeblich. Daraufhin schrieb er den „Gemischtwarenladen“ erneut an, übersetzte jedoch den bewusst überpointierten, karikierenden Denglish-Misch-Masch in lupenreines Deutsch. Und siehe da – die Reaktion erfolgte prompt. Allerdings ohne auf sein eigentliches Anliegen einzugehen mit einem vorgestanzten Schreiben aus Text-Bausteinen:

 

„Sehr geehrter Herr Lange,

 

im Anhang übersenden wir Ihnen ein Bestellformular für Artikel aus der Nationalmannschafts-Kleidung, die wir speziell nur für unsere Senioren-Sportler anbieten.

Taschen, Koffer usw. finden Sie in unserem Webshop unter Accessoires.

 
Mit freundlichen Grüßen

 

Dagmar Haller

Coordinator Merchandising“

 

 

Thema verfehlt!

 Genial einfach, einfach genial. Thema verfehlt, hätte es früher in der Schule bei Bewertung einer Klassenarbeit geheißen. Man beachte auch die Berufsbezeichnung beim Tochterunternehmen eines deutschen Sportverbandes. Aber wundern muss sich über die „German Athletics Association“ schon lange niemand mehr.

 

Alaf und Helau! Dreifach natürlich. Und Klatschmarsch! Schließlich schreiben wir gerade die närrische fünfte Jahreszeit. Auch Karneval, Fasching oder Fastnacht genannt. Gibt es am DLV-Sitz in Darmstadt ganzjährig.

 

Axel Hermanns 

 

 

Man könnte sich jetzt, durchaus etwas süffisant, fragen, ob selbst die Coordinator Merchandising Abteilung des DLV (so heißt die wirklich!) mit dem Denglish überfordert war, da sie erst auf die "bereinigte" Anfrage reagierte.


„Lampis“ vom 06.11.2016

 

Fachtagung Rasenkraftsport:

Geistiger Tiefflug über Frankfurt Süd

 

Geschrieben von Gastautor Torsten Lange

 

Kolumne


Moment mal


Neu-Isenburg, 06. November 2016: Gemeinhin gehört neben wechselseitigem Respekt zu einem guten Diskussionsstil, gegenteilige Argumente und Meinungen zu prüfen, anstatt diese vorschnell zu verwerfen. Ein guter Diskutant hört zu, lässt ausreden und ist bereit, auf das vom Gegenüber Gesagte einzugehen und seine eigenen Argumente sachlich, gelassen und höflich darzustellen.

Ganz anders geschehen bei der Fachtagung Rasenkraftsport gestern in Neu-Isenburg, ein südlich von Frankfurt gelegenes Städtchen, dessen lärmgeplagte Bürger unter den Ein- und Abflugschneisen des nahe gelegenen Monster-Airports zu leiden haben. Irgendwie haben die tieffliegenden Linienmaschinen auf diese Zusammenkunft  eingewirkt, vor allem bei der Behandlung des vom Landesverband Rheinland-Pfalz (RTV RP) eingereichten Antrages zum Übergehen von der 10-Jahres- zur 5-Jahres-Wertung (wir berichteten). So wie es bei den Altersklassen in der Leichtathletik praktiziert wird. Der Antrag war rechtzeitig eingegangen und vom Landesvorsitzenden Volker Strub (Mutterstadt) ausführlich begründet, vor allem durch den Verweis auf die biologisch bedingte nachlassende Leistungsfähigkeit der älteren Semester und dem damit zusammenhängenden Aspekt der Vergleichbarkeit von Leistungen.

Unserem Autor verging das Lächeln!


Slapstick pur als Realsatire

Was nun passierte war Slapstick pur, geistigerTiefflug knapp über dem Haaransatz: Nachdem der Fachausschussvorsitzende Reinhard Weiß-Motz (Waiblingen) die Behandlung des Anliegens aufgerufen hatte, kam er gleich zur Sache. Anstatt die Diskussion zu eröffnen, ergoss er sich über nicht gültige  Anträge einiger „Doktoren", über falsche Bezeichnungen von Altersklassen, über einen anderen, zu spät eingegangenen  Antrag aus Leichlingen, der mit dem vorliegenden nichts zu tun hatte, und stellte fest, dass es im Rasenkraftsport schon so viele Meistertitel geben würde, die nicht noch weiter aufgestockt werden sollten.

Für den Landesverband RP hatte ich die äußerst dankbare Aufgabe, vor einer so eingenordeten Versammlung unsere Gründe darzulegen.

In einer zunehmend aufgeheizten Atmosphäre fielen nun währenddessen und danach Zwischenrufe und „Gegenargumente" folgender Art: „Das Thema hatten wir ja schon so oft!", „...was irgendwelche Orthopäden so von sich geben...", „Wir haben doch durch die Gewichtsklassen genug Gerechtigkeit!", „Wenn man Spaß an unserem Sport hat, dann ist doch das Alter egal!", und so weiter und so fort.

 

Ausschuss in anderer Deutung

Solcher Art  intellektuell total überfordert, fiel ich auf meinen Stuhl zurück, dachte kurz über die Doppelbedeutung des Wortes „Ausschuss" nach, in der Annahme, ich sei im falschen Film gelandet. Mit Ausnahme von einigen jüngeren Teilnehmern, die am Thema zwar nicht sehr dran waren, aber merkten, was hier ablief,  wurde der sachliche Kern der Begründung des Antrages schlichtweg ignoriert. Es kam, wie es kommen musste: Bei etwa 50 Teilnehmern einhellige Ablehnung,  lediglich acht Stimmen dafür, dazu eine Enthaltung.

 

Das ist sportlich hinzunehmen! Allerdings bleibt ein Schatten auf diesem Ergebnis. Denn in gutem demokratischem Stil sollte eine Diskussion immer eine Möglichkeit eröffnen, den Standpunkt anderer kennenzulernen und Dinge aus bisher unbekannter Perspektive zu erblicken. Dazu kam es leider nicht!

 

Geht ja auch nicht, wenn man nicht nur den Kopf in den Sand steckt, sondern sich zusätzlich noch Sand in die Ohren streuen lässt!

 


„Lampis“ vom 13.10.2016

 

Nebenbei bemerkt

 

DRTV-Offizielle offenbaren höchst fragwürdiges Demokratieverständnis

 

Kommentar

Geschrieben von Axel Hermanns

 

Neu-Isenburg/Bonn/Mutterstadt/Krefeld, 13. Oktober 2016: Kommen wir aus gegebenem Anlass außerplanmäßig noch vor der Tagung des Bundesfachausschuss' Rasenkraftsport (BFA-R) am 05. November 2016 in Neu-Isenburg auf die Angelegenheit zurück. Bekanntlich hatte Wurf-Allrounder Torsten Lange (*1945) aus Bonn, für Mutterstadt startend, als Initiator über den Landesverband Rheinland-Pfalz den Antrag auf Änderung der Altersklassen-Regelung analog zur Leichtathletik gestellt (wir berichteten). Noch gilt im artverwandten und mit dem DLV kooperierenden Deutschen Rasenkraftsport- und Tauzieh-Verband (DRTV) beginnend mit 30 Jahren der Zehner-Takt. Trotz Gewichtsklassen kann da speziell bei den älteren Semestern spätestens ab AK IV (60 – 69 Jahre) von Chancengleichheit keine Rede mehr sein.
Die Rheinland-Pfälzer, namentlich ihr Vorsitzender Volker Strub von RKS Phoenix Mutterstadt, entschieden sich bei ihrem Antrag für die „weiche“, eher durchsetzbare Lösung, erst ab der AK III (50 – 59) auf den Fünf-Jahres-Rhythmus umzustellen. So weit, so gut. Noch. Der DRTV stellt dieses Ansinnen unter Punkt 5 nebst schriftlicher Begründung von Strub auf seinem Internet-Portal ins Netz. Immer noch in Ordnung. Doch nun legt der Dachverband sein – nett formuliert – höchst fragwürdiges Demokratieverständnis an den Tag, betreibt auf unzulässige Weise Politik. Gleich neben dem Antragsgrund kommentiert er den Inhalt und meldet Bedenken dagegen an. Dies hätte alles den Delegierten bei der Diskussion und anschließenden Abstimmung anlässlich der Fachtagung vorbehalten bleiben müssen, statt im Vorfeld schon Stimmung für die eigene Denke und (fehlgeleitete) Richtung zu machen.
Tradition ist eine schöne Sache. Doch sollte man sich dem Fortschritt und Zeitgeist nicht vollkommen verschließen. Aber es ist ebenfalls ein alter Hut, dass beim DRTV in Kreisen der Offiziellen Traditionalisten in der negativen Form, Altvordere, ewig Gestrige und Erneuerungsverweigerer am unseligen Werk sind. Krass ausgedrückt: Betonköppe. Daran hatte sich schon der einstige DRTV-Vizepräsident und BFA-R-Vorsitzende Claus Dethloff aus Kerpen vergeblich abgearbeitet und irgendwann entnervt das Handtuch geworfen. Allein beim Landesverband NRW ist er noch in Amt und Würden, wird vermutlich kommenden Sonntag  bei den Offenen „Westdeutschen“ im Rasenkraftsport (Hammer, Stein Gewicht) in Leichlingen anwesend sein.
Es bleibt zu hoffen, dass die Versammlung Anfang November sich nicht wieder einmal den Sand für den Beton in die Augen streuen lässt und zu einem mehrheitsfähigen Beschluss im Sinne der älteren Aktiven kommt.

So, jetzt haben wir auch ein bisschen Politik betrieben. Die Bibel - na, ihr wisst schon - werden wir indes diesbezüglich nicht zitieren.


Kommentar von Lampisherausgeber Axel Herrmanns vom 05.10.2016

zu häufigen - absolut vermeidbaren und zudem unnötigen - "Wettkampfbehinderungen"

 

Hallo,
...
Allerdings handelt die WMA nicht nach dem eigenen Regelwerk. Wann immer ich bei Weltmeisterschaften gestartet bin, hatte ich meine nach und nach leichter werdenden eigenen Kugeln gemäß deutscher Regelung dabei. Da waren dann Schablonen im Einsatz, die exakt dem entsprachen. Ich erinnere mich nämlich noch sehr gut an die WM 2007 in Riccione. Da ging in der M60 meine von der IAAF zertifizierte, sündhaft teure, da nachtarierbare "Fünfer" mit 120 mm Durchmesser nicht durch die Schablone.
Das lag allerdings nicht an einer marginal zu dicken Kugel, sondern an der Schablone, wie ich dem Gerätekontrolleur britischer Herkunft mit einem Zollstock beweisen konnte. Die Schablone hatte exakt einen Durchmesser von 120mm. Und da kann eine gleich große Kugel nun einmal nicht durchpassen. Gemäß WMA-Regel hätte es bei 130 mm erlaubtem Höchstdurchmesser überhaupt keine Probleme geben können.
Noch eine Schmonzette von der DM 2009 in Vaterstetten, auch "Müller-City" genannt. Da hatten sie Asbach-uralte Schablonen im wonnevollen Einsatz. Da wurde schlicht auf der Schablone 110mm durchgestrichen und 120mm neben geschrieben. Als ich den Kontrolleur darauf hingewiesen habe, hat er vor lauter Schreck meine - indes korrekte - Kugel nicht mehr gewogen und ungeprüft markiert. Das ist die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. "Kugeljupp" Weitz ist mein Zeuge. 
Es ist natürlich völlig aberwitzig, dass nach DLV-Regeln (auch Österreich und die Schweiz) ab M80 und älter die 3-Kilo-Kugel einen maximalen Durchmesser von 120 mm haben darf und damit mehr als die Vierer (110mm) und genau so viel wie die Fünfer.
Das mit falschen Schablonen ist übrigens das leidige Thema auch hier zu Lande bei allen Veranstaltungen bis hinauf zu "Deutschen". Mittlerweile gibt es einige Kugelstoßer, die Kugeln mit dem erlaubten Höchstdurchmesser benutzen, die einen Schieblehre mit digitaler Anzeige mit sich führen, um beweisen zu können, dass die Schablone nicht stimmt. Denn die müsste immer minimal größer sein als der vorgegebene Durchmesser, damit die Kugel "versenkt" werden kann. Physik, erste Unterrichtsstunde. Dazu noch ein taufrisches Erlebnis. Samstag in Übach-Palenberg hat meine 109er noch so gerade eben durch die 110er Schablone gepasst, die demzufolge ebenfalls nicht stimmen kann. Wie denn auch, da sie vermutlich alle die vom selben murksenden Hersteller benutzen werden. 

Beste Grüße

Axel

 


Lampis“ vom 02.10.2016

 

Altersklassenregelung des DRTV missachtet die körperliche Entwicklung

 

Geschrieben von Gastautor Albert Fichtner

 

München/Krefeld, 02. Oktober 2016: Um die von Torsten Lange dankenswerterweise angestoßene Diskussion zur Einteilung der Altersklassen im Rasenkraftsport noch etwas „am Köcheln“ zu halten, dürfte es ganz interessant sein, die angesprochene körperliche Entwicklung im Lauf des Alters mit einigen Zahlen zu untermauern.

Abgesehen von individuellen altersbedingten Einschränkungen durch Krankheiten, von denen auch Sportler nicht verschont bleiben, ist für Werfer/innen die Reduktion der motorischen Leistungskomponenten Maximalkraft, Schnellkraft, Koordination und Beweglichkeit von entscheidender Bedeutung.

Die Fachliteratur weist zum altersbedingten Verlauf der Maximalkraft folgende Angaben aus: Von 35 bis 50 Jahren nimmt diese jährlich mit cirka 0,5 Prozent ab. In der Alterspanne von 50 bis 65 steigt der Wert auf etwa 1,5 Prozent und erhöht sich bei den 65- bis 85-Jährigen auf rund 2 Prozent. Ein 79-Jähriger muss damit gegenüber dem in der gleichen Altersklasse startenden 70-Jährigen einen Verlust an Maximalkraft von um 20 Prozent hinnehmen. Noch gravierender ist der Unterschied bei der Schnellkraft, liegt hier die Differenz in dieser Altersstufe bei cirka 30 Prozent.
Im Gegensatz zu dem relativ gut erforschten Komplex der konditionellen Fähigkeiten existieren im Bereich der koordinativen Fähigkeiten keine derartigen messbaren Zahlen. Übereinstimmend wird aber in der entsprechenden Literatur darüber berichtet, dass sich der ab 45 Jahren einstellende Rückgang der Koordinationsfähigkeit ab 60/65 Jahre erheblich verstärkt, was insbesondere in der (Sport-)Motorik zum Tragen kommt.
Wenn auch der Fachbereich Rasenkraftsport im Deutschen Rasenkraftsport- und Tauzieh-Verband (DRTV) in Teilbereichen den aktuellen Entwicklungen hinterher hinkt, er seine Wettkämpfe noch immer mit einem Programm auswertet, das für die von Microsoft längst nicht mehr gepflegte Windows-95-Version entwickelt wurde, eine Onlinemeldung zu Wettbewerben noch lange nicht in Sicht ist und er auf antiquierten, inhaltsleeren Altersklassenbezeichnungen beharrt, so ist es dem DRTV doch wenigstens gelungen, dem großen Bruder Leichtathletik mit der sachgerechten Regeländerung für das Schutzgitter beim Gewichtwurf die lange Nase zu zeigen.

Vielleicht vermag er bei der Altersklassenregelung demnächst (05. November 2016) mit den Leichtathleten gleich zu ziehen.

 


„Lampis“ vom 29.09.2016

 

 Torsten Lange stellt Antrag auf Altersklassenänderung

 im Rasenkraftsport

 

Geschrieben von Axel Hermanns und Torsten Lange

 

Bonn/Neu-Isenburg/Krefeld, 29. September 2016: Er ist gewissermaßen der Multi-Kulti der Spezies von Stoß und Wurf. Torsten Lange (*1945) aus Bonn startet für die LG Kreis Ahrweiler bei Leichtathletik-Veranstaltungen und bei vom viel zu früh verstorbenen Erwin Kollmar ersonnenen LSW-Wettbewerben, dazu für RKS Phoenix Mutterstadt im Rasenkraftsport (Hammerwurf, Steinstoßen, Gewichtwurf). Obendrein ist unser gelegentlicher Gastautor im Interesse der Sache und der Aktiven ein streitbarer Geist, pflegt unsere schöne Muttersprache und deutsches Kulturgut. Operiert hier wie da jedoch stets mit feiner Klinge und wohlpointierten Worten, unterstützte unter anderem die von LAMPIS initiierte Aktion SENGIDA (= Senioren/innen gegen die Internationalisierung der Altersklassentrikots; diesen Begriff trug Heinz Engels aus Mainz bei), schrieb als Ex-MdB aufgrund früherer Kontakte sogar an das Bundesministerium des Inneren (BMI) in Berlin.
Nunmehr hat Torsten eine neue Baustelle aufgemacht. Die aberwitzigen Altersklassenensprünge von zehn Jahren beim Rasenkraftsport sind nicht nur ihm ein Dorn im Auge und Stachel im Fleisch. Der 71-jährige Bonner stellte zur Jahreshauptversammlung der Fachschaft Rasenkraftsport (RKS) im Deutschen Rasenkraftsport- und Tauziehverband (DRTV) am 05.November 2016 in Neu-Isenburg den Antrag auf Änderung der erwähnten Regelung. Aus nachvollziehbaren Gründen einer breiter gestreuten Verbreitung und der positiven Stimmungsmache bat Torsten Lange uns um Veröffentlichung. Dem kommen wir  nicht zuletzt wegen der Verzahnung von Leichtathletik und Rasenkraftsport mit einem Kooperationsvertrag zwischen DLV und DRTV nachfolgend im vollständigen Original-Wortlaut gerne nach:

 
„Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Sportfreunde,

zwar hatte ich mit Mail vom 24.8.2016 meinen Austritt aus dem DRTV erklärt, möchte aber dennoch einen Versuch starten, den Grund hierfür eventuell hinfällig zu machen.

Ich stelle deshalb für die nächste BFA-Rasenkraftsport-Fachtagung am 05.11.2016 den Antrag, ab dem Jahre 2017 die Altersklasseneinteilung ab der M/W 4, unbedingt aber  ab M/W 5 auf einen 5-Jahres-Rhythmus umzustellen. 
Der Teil 6.1.(1) der WKO vom Januar 2013 soll künftig lauten:

 

Bei den Senioren ab M/W 4 (alternativ M/W 5) gilt wie im DLV das 5-Jahres-Prinzip. Aus sportmedizinischer und damit – was Chancengleichheit betrifft -  sportlicher Sicht erübrigt sich eigentlich eine nähere Begründung. Viele  aktive und ehemalige Mediziner aus der Leichtathletik halten es für einen schlechten Scherz, dass sich im Rasenkraftsport ein Athlet, der bald 70 Jahre alt wird, mit einem Konkurrenten messen lassen muss, der gerade die 50-er verlassen hat. Noch gravierender stellt sich das Problem dar, wenn ein ,Jungsiebziger‘ auf einen trifft, der bald den achtzigsten Geburtstag feiern darf.

 

Die Fachkollegen  argumentieren natürlich mit Sachaspekten, die auch ein Laie abstrakt und konkret (eigene Erfahrung!) nachvollziehen kann: Alterungsprozesse betreffen besonders die Bereiche der Muskulatur (Muskelfasern und Muskelmasse nehmen ab), Sehnen (verlieren ihre Elastizität), Knorpel (nutzen sich ab), Knochen (immer weniger belastbar) und dies alles in stetiger Beschleunigung des Leistungsabfalls pro Lebensjahr (Akzeleration).

 

gez. Torsten Lange“



Zu diesem Kommentar passt auch die folgende Aufzeichnung eines Gesprächs, das bereits unmittelbar nach den LA-Europameisterschaften 2014 stattgefunden haben soll, und das uns von einem befreundeten Nachrichtendienst zugespielt wurde. Der Inhalt dieser Unterredung ist natürlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt – weswegen wir ihn hiermit veröffentlichen.

Neues aus dem Serail

Der Sultan und Kalif in spé saß verstimmt im Topkapi-Serail*1) zu Stambul*2). Er brütete in seinem Palast dumpf vor sich hin, denn das Andenken an den verehrten OSMAN war durch das schlechte Abschneiden der Athleten bei den Paneuropäischen Spielen mit dem ehrverletzenden letzten Platz schmählich beschädigt worden: „Eine solche unverzeihliche Beleidigung lassen wir nicht auf uns sitzen! Großwesir*3), unterbreite er mir rasch geeignete Vorschläge!“

Diese, mit allen denkbaren Wassern gewaschene graue Eminenz, holte dann auch sofort einige Ideen aus ihrer stets wohlgefüllten Trickkiste: „Erlauchter Sultan, großer Kalif, die Sportler aus Kenia, die demnächst wohl international nicht mehr starten dürfen, klopfen bereits an die Pforten eures Palastes. Ferner sind auch zahlreiche russische Dopingsünder preiswert zu haben!“

„Hole er sie alle her, auch die überzähligen Starter aus Jamaika, Kenia, Somalia, Äthiopien, Raffghieristan, Giergisien, Suspektistan und sonstwo! Hole er auch alle herbei, die nicht schnell genug auf Affenbrot- und sonstige Bäume flüchten können, bevor sie vielleicht noch von unseren Freunden in Katar*4) angeheuert werden! Als Dank für diese patriotische Glanztat werde ich ihn und die Legionäre mit Gold und Geschmeide überhäufen.

Außerdem sende er noch nach dem Kadi*5). Dieser soll ohne Verzug Klageschriften gegen alle Sportler vorbereiten, die „unsere“ Athleten besiegt haben oder noch besiegen werden!“

… sprach’s und zog sich in seinen gutsortierten Harem zurück, wo er sich weitere Glanztaten ausdenken wollte.

*1) Der Topkapi-Palast (osmanisch Topkapı Sarayı; im Deutschen auch Topkapi-Serail, wörtlich „Kanonentor-Palast“) in Istanbul war der Wohn- und Regierungssitz der Sultane sowie das Verwaltungszentrum des Osmanischen Reiches.

*2) Stambul ist ein historisches Wort für Istanbul.

*3) Der Großwesir (Wasir-e Azam bzw. Sadr Azam) war in muslimischen Staaten der vom Herrscher eingesetzte Regierungschef und zweite Mann im Staate.

*4) Katar (arabisch Qatar,), ein reiches Öl-Emirat am Arabischen Golf, in dem Franz Beckenbauer keine Menschenrechtsverletzungen feststellen konnte; kauft seit einigen Jahren Sportler aus aller Welt „en gros“.

*5) Der Kadi oder Al-Qādī, Entscheider, Richter, ist nach der islamischen Staatslehre ein Rechtsgelehrter, der im Auftrag des Kalifen vor allem richterliche Funktionen wahrnimmt.





„Lampis“ vom 21.01.2016

Alle Jahre wieder beim DLV:

Nehmen ist seliger als Geben!

Geschrieben von Gastautor Torsten Lange

Gastautor Torsten Lange aus Bonn pfeift auf den DLV und die EM!

 

Bonn/Darmstadt/Krefeld, 21. Januar, 2016:

Ob in Text oder auf Textilien, niemand kann behaupten, dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) seien seine Senioren/innen gleichgültig; kümmert er sich doch nachhaltig und intensiv um deren kulturelle Weltläufigkeit in allen Arenen auf diesem Erdball. Von Polen, Franzosen, Italienern, Ungarn und vielen anderen mehr werden unsere älteren Herrschaften bestimmt bewundert, wenn sie – viele davon mit sich und ihrem Verband identisch und dem GERMANY auf der schmaler werdenden Brust – auf der Zielgeraden "finishen". Für solch intensive Bemühungen darf sich der DLV mit seiner polyglotten Funktionärskaste auch pekuniär etwas gönnen, schließlich setzt er – ohne dass irgend jemand ihn darum gebeten hätte – mit Nachdruck und mit der Peitsche einer eventuellen Disqualifikation in der Hinterhand durch, dass seine von niemanden nachgefragten Auflagen in der Trikotfrage auch erfüllt werden.

Durch die Funktionärsbrille betrachtet ist der, der vermutet, das alles habe etwas mit NIKE und seinen servilen Filialleitern im Südhessischen zu tun, entweder ein Rechter (weil antiamerikanisch), ein Kommunist (weil antikapitalistisch) oder ein ewig Gestriger, der noch auf sein (Deutsch-)Land stolz ist, den aber der Zeitgeist vor sich hertreibt.

Irgendetwas stimmt nicht in Darmstadt: Wer nimmt und bestimmt, sollte auch eine Gegenleistung bieten. Nur: ich finde keine! Den DLV interessieren seine Senioren nur finanziell, und der Seniorensprecher schwebt weiter sanft auf Kumuluswolken über den Problemen, wirft bestenfalls mit Wattebäuschen um sich in der Hoffnung, sie würden explosiv dazu beitragen, die von ihnen selbst finanzierte Randexistenz der Senioren zum Besseren zu wenden.

Eigentlich wollte ich – mit berechtigten Endkampfchancen – nach Ancona zum Kugelstoßen. Habe aber keine Lust mehr, mir von amateurhaft agierenden, an der Senioren-Leichtathletik uninteressierten Bürokraten vorschreiben zu lassen, wie meine Teilnahme auf internationalem Parkett auszusehen habe und dafür auch noch blechen zu müssen! Habe auch keine Lust, mich für diese Zeitgeistritter und deren durchschaubare Absichten im fernen Italien Fremdschämen zu müssen.
Das wäre doch was: In Ancona ist Senioren-EM und keiner geht hin! Und unsere Vertreter (Betreuer) tun das, was sie immer tun: Sie vertreten sich selbst. Der Clou: Sie würden es gar nicht merken!



18.11.2015

Immer häufiger bekommt man den Eindruck, dass „mit Mammon der DFB – nicht der Fußball an sich - die anderen Sportarten schlichtweg platt macht“!

Nachfolgend zwei aktuelle Beispiele! Man darf gespannt sein, mit welchem Beziehungs-geflecht der DFB diesen Übergabevertrag in Frankfurt erreichen konnte.


12.11.2015

 

Dem DFB „Wohlgesonnene“ merkten hierzu an:

Einerseits kann vom DFB doch überhaupt niemand wissen, wohin das Geld aus seiner „Portokasse im Einzelnen“ hinfließt! Mit „solch überschaubaren Geldbeträgen“ kann sich unsere „verdiente Sportelite“ doch nicht auch noch beschäftigen, zumal dann, wenn es „um höhere Ziele“ geht! Andererseits muss doch auch der DFB „finanziell unterstützen“ dürfen, wen er möchte!

Genau: Es gibt nach wie vor immer noch zu viele „notleidende Fußballfunktionäre“, denen dringend geholfen werden muss!

Anmerkung am Rande: (Anderes) DFB-Geld wird selbstverständlich nicht nur für Funktionäre eingesetzt, sondern auch zum Ausverkauf der Randsportarten („Kauf“ des „Gold-Hockey“-Bundestrainers Markus Weise, Kauf des Sportzentrums Niederrad (Pferde- und Tennissport), „Umwidmungen von allgemeinen Sportanlagen“ in Fußballplätze, etc...).

 


17.10.2015

Die Schieflage im Sport...


 

Zu diesem Thema noch ein weiterer Kommentar aus der "Rheinpfalz", nicht mehr ganz taufrisch, aber durch die derzeitige Entwicklung bei der FIFA und beim DFB aktueller denn je (Hervorhebungen in rot durch uns).

 


30.08.2015


Dehnen oder nicht Dehnen, das ist hier die Frage*1)

*1) „Es gibt Fragen, die können einfach nicht eindeutig beantwortet werden!

Sind wir zufrieden mit dem, was wir selbst wissen.“

(Zitat eines unbekannten tibetanischen Yaktreibers)

Die nachfolgende Glosse verdeutlicht ein Problem, dem sich viele Sportler gegenüberstehen:

Frage vier Heilkundige zum Dehnen und Du erhältst mindestens acht unterschiedliche Ratschläge!

Doch welcher von ihnen hilft?

Sollte man ein solch wichtiges Thema überhaupt in überzeichnender Form auf den Punkt bringen – aber soll die Satire bereits vorher enden – und somit keine mehr sein?

Im vorliegenden Falle bieten die „extrem unterschiedlichen Thesen pro und contra“, oft sogar mit „Weisheits-Alleinansprüchen“ der Belehrenden „verschlimmert“, eine Steilvorlage für die nachfolgenden – wie immer sehr gewissenhaft recherchierten – Ausführungen!

Bereits der berüchtigte Bader Dr. Eisenbart warnte seine drastisch abnehmende Patientenschar eingehend vor dem Dehnen und empfahl stattdessen den beliebten „Aderlass ohne Unterlass“.

Viele folgende Medizinergenerationen bliesen immer mal wieder, je nach Großwetterlage, ins gleiche Horn.

Spätestens als Ägyptens Ex-König Faruk an einem opulenten Mahl erstickte, nachdem er zu lange seine Gurgel vorgedehnt hatte, war Dehnen ohnehin nicht mehr angesagt.

Dagegen forderte allerdings ein nicht unbeachtlicher Teil der medizinischen Fachwelt strikt das Dehnen in allen Lebenslagen, was wiederum unbedarfte Zeitgenossen missverstanden und in der Folgezeit gezielt den Bauch (aus-)dehnten. So ist nach neuesten Studien der Bauchumfang des durchschnittlichen Mitteleuropäers seit der letzten Eiszeit um durchschnittlich 27,435 cm gewachsen, frei nach dem Motto, „Dehne am Abend, erquickend und labend!“

Die Gegner wiederum hielten dagegen: „Dehnen ohne Unterlass, füllt den Ärzten Safe und Fass!“

Der an einer Lösung interessierte Sportler steht nun ratlos zwischen diesen beiden wortgewaltigen Meinungsblöcken. Was tun? Wie verhält man sich richtig?

Eine Antwort versprach man sich von einer Nachfrage beim Orakel von Delphi. Dieses hatte bekanntlich erst kürzlich der aktuellen griechischen Regierung einen recht undurchsichtigen Finanzrat gegeben und so seine allumfassende Kompetenz erneut unter Beweis gestellt. Ergebnis: „Die Dehnung der Geduld von Gläubigen (und Gläubigern) ist unbegrenzt möglich!“ Also dann!

Zur Absicherung dieser alles entscheidenden Hinweise aus Hellas wurde schließlich noch ein dauerhaft in sich ruhender Massaikrieger befragt. Antwort: „Keine Hektik! Vermeide schnelle Bewegungen – und schon brauchst Du nicht zu dehnen!“ Aha!

Dagegen behauptete ein aufstrebender 90-jähriger Hürdenläufer, dass er ohne intensive Dehnungen schon längst nicht mehr seine Spülmaschine bestücken, geschweige denn Hürden übersteigen könne.

Diese Aussage ließ allerdings ein koreanischer Shiatsu-Meister nur für die Zeiten des ostchinesischen Neumondes gelten.

Einen völlig anderen Ansatz brachte ein cooler Jungspund 3. Grades ins Spiel. Er verteufelte sämtliche Fallgestaltungen des Dehnens als völlig unnötige körperliche Belastungen. Er verwies vielmehr auf die lockernde Kraft von Marihuana und Haschisch. Mit deren Hilfe könne man zudem auch allen Arten von sonstigen Problemen vorbeugen, insbesondere der fortschreitenden Gehirnverfettung der modernen Managerkaste!

Dies wiederum ließ der neuerdings in Kritik geratene Neurologe Dr. Mabuse – hoffnungsvoller Landarzt mit eigenem Bestattungsunternehmen – nicht durchgehen! Er diagnostizierte, dass Haschisch u.ä. hierzu nicht tauge, selbst in dem sich angeblich in angenehmem Dauerrauschzustand befindlichen Holland; aber Dehnen trotzdem grober Unfug sei (warum auch immer).

Daraufhin erschien der „alterslose“ Hochseilartist „Gummi-Mayer“ auf dem Plan: „Ohne intensive Dehnübungen könnte ich der altersbedingten Muskel- und somit Verdienstverkürzung nicht entgehen!“

Die Universität in Wasserbilligerbrück sprach sich wiederum hiergegen aus, nachdem sie im Rahmen einer großangelegten Untersuchungsreihe bei immerhin 5 Patienten festgestellt hatte, dass man für das Wassertreten à la Kneipp überhaupt keine Dehnung benötigt. Ausnahmen gelten nur bei Trinkkuren. So solle man unmittelbar vor dem Fassbieranstich, insbesondere bei Bockbier, zwingend den Trinkarm ausgiebig dehnen.

Eine neue Sachlage ergab sich, nachdem sich ein abstinent lebender und völlig ungedehnter „brauner Afghane“, Rauschgifthändler und Hürdenläufer, bereits kurz nach dem Start zerrte und ungespitzt in die erste Hürde trat. Auf Vorhalt der Presse: „Hätten Sie gedehnt und somit ungezerrt zumindest die erste Hürde überwunden oder zumindest fester in diese hineingetreten?“ erwiderte der Läufer: „Infolge der Dehnung hätte ich inakzeptable 6,324 % weniger Leistungsvermögen entwickelt!“ Somit hätte er die Hürde sicher viel schwächer zertreten!

Die FIFA, mittlerweile „allerletzte“  und wohl bald auch alleinige Instanz für alle Sportarten und -fragen, verweigerte ohne vorherige Konsultierung ihrer personalstarken Rechtsabteilung gewohnheitsmäßig und reflexartig alle Aussagen, denn „das Überdehnen der willigen Geldgeber darf wegen zu ausgedehnter Interviews nicht leiden!“ Allerdings würden nach wie vor „ausgedehnte Bakschisch-Zahlungen akzeptiert“!

Fazit:

Bis sich die Fachleute geeinigt haben, halten wir uns aus der Diskussion „dehnen oder nicht dehnen“ heraus und verfahren so, wie wir bisher selbst die besten Erfahrungen gesammelt haben: Gesundheit VOR Leistung!

Zur Information legen wir zwei brauchbare Berichte zur Thematik bei.


Dehnen bei Leistungen mit Schnellkraftbezug

Artikel von Dennis Sandig auf "www.trainingsworld.com"




Unser Abschlusskommentar zu diesem Thema:

Nachdem auch unser kleiner pfälzer LA-Verband dem Kompromiss zugestimmt hat, werden wir uns in der Frage der Laufmaut nicht mehr länger einschalten. Viele der eigentlich hiervon betroffenen kleinen – und auch eher mit diesem Problem belasteten – Vereine haben sich ohnehin überhaupt nicht um diese „Sondersteuer“ gekümmert.

Wir sind gespannt, was als nächstes kommt.


30.07.2015

„Lampis“ vom 30.07.2015

Mit Halbierung der Laufmaut ist der DLV

noch nicht aus dem Schneider

Geschrieben von Axel Hermanns

Krefeld/Darmstadt/Eching bei München, 30. Juli 2015: Fischen wir noch einmal in fremden Gewässern und greifen die unselige Laufmaut auf. Nicht zuletzt aus Gründen der Solidarität. Denn heute sind die Läufer dran, morgen womöglich die Werfer. Ein solches Szenario malte RKS Phoenix Mutterstadt in einer Glosse auf seiner Netzseite an die Wand und legte den (un-)verantwortlich Handelnden in Darmstadt (DLV) Worte in den Mund. Ein kleiner Auszug daraus: „Sobald das Volk die Maut geschluckt hat, sollten wir anordnen, dass auf die sportlichen Würfe eine Zusatzsteuer erhoben wird…“

Natürlich haben wir es nicht dabei belassen lapidar zu vermelden, dass der Verbandsrat des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) eine Halbierung der so genannten Finisher-Gebühr von einem Euro auf 50 Cent beschlossen hat. Vielmehr machten wir uns inzwischen bei Rechtsanwalt Dr. Ralf Eckert (Eching) sachkundig, dessen Aufsatz zur Thematik wir am 23. Mai 2015 veröffentlicht haben. Seine Antwort fällt eindeutig aus: „Die Halbierung der Gebühr auf 50 Cent ändert an der rechtlichen Situation rein gar nichts. Nach wie vor gibt es keinerlei Rechtsgrundlage, nicht verbandsgebundenen Laufveranstaltern diese Gebühr aufzuerlegen. Gegenüber denjenigen Laufveranstaltern, die eine Genehmigung durch den DLV herbeiführen müssen, damit die Wettkampfergebnisse vom DLV anerkannt werden, handelt es sich nach wie vor um einen Ausbeutungsmissbrauch, sodass diese „Verträge“ aus kartellrechtlichen Gründen nichtig sind. Und was die verbandsgebundenen Veranstaltervereine anbelangt, haben diese einstimmig über die Gebühr zu befinden und nicht der Verbandsrat des DLV, was sich aus simplem Vereinsrecht ergibt.“

Eckert wies in diesem Zusammenhang auf weitere vorgesehene Veröffentlichungen in juristischen Fachpublikationen im September 2015 hin, darunter von einem Professor für Sportrecht.

Die Messe ist für den DLV also längst noch nicht gelesen, ist er mit dem von uns so bezeichneten halbherzigen Kunstgriff noch nicht aus dem Schneider (Begriff aus dem Skat).

Und was macht derweil der für alle leichtathletischen Fakultäten gewählte (!) Senioren(ver)sprecher Alfred Hermes? Als Erfüllungsgehilfe des DLV verlinkt er auf seiner Verharmlosungsnetzseite lediglich völlig unreflektiert Beiträge des Verbandes oder sonstwem. ….


10.07.2015

„Die Bundesjugendspiele müssen weg!“

Presseberichte, u.a. in der „Rheinpfalz“ vom 27.06./04.07.2015

(„Mutter Finke sorgt für Furore und Furor“)

Die Finken pfeifen es von den Dächern: „Weg mit den Bundesjugendspielen! Diese können von den Kindern nicht verkraftet werden!“

Verstummen wollen auch nicht diese ewigen Unkenrufe: „Die Sportlehrer sind unfähig, ohne pädagogische Fähigkeiten und schuld daran, dass die Kinder zu dick, zu lahm oder zu unbeweglich sind. Das schulische Sportprogramm taugt nichts und entzieht zu viele Stunden, die man besser vor einem PC verbringen könnte! Dazu kommen diese demütigenden Bundesjugendspiele mit entwürdigenden Ritualen (z.B. Urkundenübergabe)!“

Wir alle beobachten schon seit vielen Jahren, dass die „jungen Antisportler“ oft schlecht vorbereitet oder gar unwillig „die anstrengende Prozedur des Sportes über sich ergehen lassen“. Auch ist zu erkennen, dass manche Lehrer mittlerweile resigniert haben angesichts der zunehmenden Zahl der „unwilligen Schüler“ sowie des „Negativ-Drucks der Eltern, die „bezüglich ihrer Kinder dagegen völlige Druck-Freiheit erwarten“!

Doch auf diese grundsätzliche und konkrete Problematik hat die „themaverfehlende“ Mutter Finke überhaupt nicht abgezielt! Dagegen schlägt sie in die „übliche Kerbe der Übermütter“: „Schonung der Kinder bis zur Lebensunfähigkeit durch Beraubung ihres natürlichen Bewegungsdranges sowie ihres Bedürfnisses, sich mit anderen Kindern zu messen!“.

Wir wissen doch alle: „Erst der natürliche Umgang (durchaus mit pädagogischer Begleitung) mit Niederlagen und Enttäuschungen in jungen Jahren kann einen Menschen dazu befähigen, mit Frust, Enttäuschungen und Schwierigkeiten auch als Erwachsener vernünftig umzugehen!“

„Wieviel „Schonraum Leben“ ist eigentlich sinnvoll?“

Wir haben sie doch alle schon erlebt, Kinder, die sich bei Enttäuschungen oder Frust wutentbrannt auf dem Boden wälzen, wie wahnsinnig herumplärren oder – schon etwas zurückhaltender (haha) – trotzig aufstampfen. Es soll übrigens welche geben, die dieses Gebaren später wieder ablegen und z.B. bei der Übergabe der Sporturkunde nicht mehr sofort völlig ausflippen oder gar einen irreparablen Gehirnschaden erleiden!

Die „Supermütter“ wollen natürlich alles Übel von ihren Sprösslingen fernhalten und wachen daher mit Argusaugen darüber, dass kein Ungemach ihren Nachwuchs heimsucht. So darf diesen kein böser Blick des Lehrers treffen. Es muss auch strikt vermieden werden, dass die Kleinen wegen schlechter Noten unverzüglich ins Koma fallen – oder alternativ auf die Couch des Psychiaters! Auf den in „Deutschland nach wie vor unbegehbaren Schulwegen“ könnte ein dort niedergehender Regenguss für denjenigen Fernsehsender, der diesen nicht rechtzeitig vorhergesagt hat, schwerwiegende rechtliche Folgen nach sich ziehen.

Die Kinder in Deutschland haben es schon sehr schwer!

Ich gebe zu: Bewusst sarkastisch und überzeichnet!

Aber denken wir mal weiter:

Wie kommen diese kleinen und überbehüteten jungen Menschen später in der Lebenswirklichkeit zurecht?

Wie beherrschen sie ihr Erwachsenenleben, das doch nur aus Ungerechtigkeiten besteht, wo es Enttäuschungen am Fließband gibt und Frustrationen an der Tagesordnung sind?

Sollen wir wirklich unsere Kleinen derart verwöhnen, von Problemen total fernhalten und ihnen eine geeignete praktische Vorbereitung und Hilfe für ihr späteres Leben verweigern?

Zudem: Erlebter Sport mit all seinen Enttäuschungen, aber auch Freuden, ist die beste Vorbereitung für das Leben.


Zu diesem Thema nachfolgend noch ein Artikel und ein Leserbrief aus der "Rheinpfalz" sowie ein weiterer Kommentar von "Lampis" mit dem Appell, die Online-Petition "Bundesjugendspiele nicht abschaffen!" zu unterstützen, dem wir uns hiermit anschließen.


Lampis“ vom 04.07.2015

Wehret den Anfängen!

Bundesjugendspiele müssen erhalten bleiben!

Kommentar geschrieben von Axel Hermanns

Nebenbei bemerkt

(Konstanz/Berlin/Krefeld, 04. Juli 2015): Momentan ist es sehr heiß. Höchstwahrscheinlich auch in Konstanz am wunderschönen Bodensee. Da kann einem schon mal, wenn frau die Füße nicht im kühlen Nass und keinen Eisbeutel auf dem Kopf hat, im aufgeweichten Oberstübchen eine imaginäre Sicherung ’rausfliegen. Anders ist es kaum zu erklären, dass eine Mutter aus der genannten Universitätsstadt in Baden-Württemberg zu einer Initiative aufgerufen hat, die Bundesjugendspiele abzuschaffen. Deren Spross ist Rotz und Wasser heulend mit nur einer Teilnehmer- statt Siegerurkunde nach Hause gekommen.

Ohne weitere Worte...

Das besorgte Mütterlein sollte sich vielleicht einmal fragen, ob da nicht in der Erziehung ihres Zöglings gehörig etwas aus dem Ruder gelaufen sein könnte (wahrscheinlich hat sie ihn beim "Mensch ärgere Dich nicht" oder Mau-Mau-Spiel immer gewinnen lassen), ehe jetzt die Keule der Wegrationalisierung zu schwingen. Ganz nebenbei wird sie ihrem offenbar verhätschelten und vertätschelten Ableger einen Bärendienst erwiesen haben, der in seiner Schule (so was sickert durch, womöglich stand es sogar in einer Konstanzer Tageszeitung) fortan als zusätzliche Disziplin Spießrutenlauf auf dem Sportplan hat und noch mehr als Weichei verschrien werden dürfte als vermutlich schon zuvor.

Immerhin schaffte es die wehrhafte Mutter Teresa von eigenen Gnaden mit ihrem absurden Ansinnen in den bundesdeutschen Blätterwald. Die angesehene, häufig zitierte Rheinische Post mit Verlagssitz in Düsseldorf widmete dem Thema einen bebilderten Fünfspalter (von sechs) als Aufmacher über mehr als die halbe zweite Seite im Hauptsport mit Pro und Contra von elf befragten Personen plus einer Redaktionsmeinung (für die Beibehaltung). Und Diskuswurf-Allesgewinner Robert Harting vom SCC Berlin meldete sich zwischenzeitlich aus der Reha ebenfalls zu Wort. Der mit Krefeld durch die Deutsche Sportlotterie verbandelte 30-Jährige ruft in sozialen Netzwerken dazu auf, sich an der Online-Petition „Bundesjugendspiele nicht abschaffen!“ zu beteiligen.

Das tun wir getreu dem Motto „Wehret den Anfängen!“ gleichermaßen. Denn die Sport treibenden Schüler und Jugendlichen von heute sind schließlich die Senioren/innen von übermorgen.

Der bei der Stange bleibende Anteil ist ohnehin schon verschwindend gering, der bis jenseits der Dreißig ankommt, als dass er vorher von der frühzeitigen Abkehr des Wettkampfgedankens schon mutwillig gestutzt werden sollte/dürfte.



07.07.2015

Kostenfalle Fußballbundesliga

Immer wieder behaupten „bitterböse Zungen“, dass der DFB den „Rachen nicht voll genug bekommt“! Wir können diese – selbstverständlich völlig aus der Luft gegriffenen und durch nichts belegten – Behauptungen nicht bestätigen und schon gar nicht widerlegen.

Der beigefügte Bericht aus der Tageszeitung „Die Rheinpfalz“ vom 25.06.2015 gibt sehr interessante Hinweise auf die „DFB-Geldbeschaffungstaktik durch umfangreiche Kostenverlagerungen auf die öffentliche Hand“. Der vom DFB wegen eines berechtigten „hanseatischen Kostenbescheides“ angedrohte Gang durch alle gerichtlichen Instanzen belegt lt. der „bösen Zungen“ ein „typisch gieriges Verhalten unter dem Deckmantel des auch Finanzriesen zustehenden staatlichen Rechtsschutzes“.

Auf jeden Fall macht dieser Bericht sehr betroffen. Wenn bereits ein Spiel in der 1. Fußballbundesliga Personalkosten bei der Polizei von einer halben Million Euro verursacht (die zusätzlich anfallenden, erheblichen weiteren Kosten durch Sonderfahrten, Sachbeschädigungen, Körperverletzungen, Straßensperrungen, langwierige Gerichtsverfahren, etc. sind darin noch nicht einmal enthalten), muss man angesichts dieses gewaltigen Kostenberges einfach mit dem Rechnen beginnen:

Jede Woche finden neun Erst-Bundesligafußballspiele statt (und zusätzlich noch solche der zweiten und dritten Liga). Gehen wir einmal davon aus, dass nicht alle diese Spiele in der 1. Bundesliga Polizeikosten in Höhe von einer halben Million verschlingen. Setzen wir daher moderat „nur“ 200.000,- Euro an – und schon sind wir an jeden Fußballwochenende bei lockeren 1,8 Millionen angelangt. Hinzu kommen die vielen Schutzmaßnahmen in den anderen Fußball-Ligen. Die Zahl, die am Ende einer langen Fußballsaison (incl. DFB-Pokal, Europaspiele etc.) herauskommt, konnten wir nicht einmal ansatzweise errechnen. Sie ist aber derart hoch (die uns genannten 68 Millionen reichen nicht einmal ansatzweise), dass man „hierzu schon einen versierten Mathematiker mit Zugriff auf alle relevanten Daten bräuchte“.

Egal, ob man nun Fußballfan ist oder nicht – zwei Punkte sollten einem zu denken geben:

  1. Beim DFB und den Bundesligavereinen gilt „das Prinzip einer ungezügelten Gewinnmaximierung“. Dies ist bei der derzeit gegebenen Großzügigkeit der Bundesländer (außer Bremen?) ganz einfach zu bewerkstelligen: Man lädt die größten Anteile der Kosten, die zur Gewinnerzielung eben zwangsläufig anfallen, einfach auf den kritiklosen bzw. machtlosen Steuerzahler ab!
  2. Diese riesigen Summen, die die öffentliche Hand so „en passant“ für den Fußball „investiert“, fehlen natürlich anderswo dringend, z.B. zur Stützung der Banken oder von Griechenland.

Aber Spaß beiseite: Nur ein Bruchteil dieser Geldbeträge würde den vielen „Randsportarten“ (ein sehr diskriminierender Begriff) helfen! Doch was sind diese schon gegen den „volksbelustigenden“ Fußball, geführt von einer „nicht sehr unverdächtigen Minderheit“?

 

Gerhard Zachrau


25.06.2015

Was gibt es Neues über die Laufmaut

oder auf Neudeutsch „Finisher-Gebühr“?

 

„Lampis“ vom 25.06.2015

 

Immerhin stieg Prokop vom Olymp zu einem Gespräch

über die Laufmaut herunter!

 

Kommentar geschrieben von Axel Hermanns

 

(Darmstadt/Krefeld, 25. Juni 2015): Und er bewegt sich doch von seinem Olymp herunter, der von der Basis seiner knapp über 800.000 Untertanen vollkommen entrückte DLV-Präsident Clemens Prokop. Der 58-jährige Regensburger lud einen handverlesenen Kreis von betroffenen Veranstaltern großer Straßenläufe gestern ins noble Maritim-Konferenzhotel („Wer gut schmiert, der gut fährt!“) nach Darmstadt zum „Runden Tisch“. Dabei ging es um die auch von uns in einem Akt der Solidarisierung (übermorgen sind vielleicht die Werfer dran) ebenfalls thematisierte, höchst umstrittene, bereits zum 01.Januar 2016 vorgesehene Laufmaut von 1 €. Der DLV nennt sie in seinem Anglizismuswahn und bevorzugten Denglish-Misch-Masch „Finisher-Gebühr“.

Hört sich niedlich an, kommt aber auf dasselbe raus. Dabei dürfte es sich vor allem um eine Geldbeschaffungsmaßnahme für die latent klamme Kasse handeln. Es ist ja auch nicht sonderlich erquickend, ständig nach Känguru-Art große Sprünge mit leerem Beutel machen zu müssen. Da gäbe es allerdings auf x anderen Gebieten genügend Einsparungspotenzial. Angefangen bei diesem Tagungs- und vermutlich auch Übernachtungsort für die geladenen Gäste.

Wie dem auch sei: Immerhin scheint in dem studierten Juristen Prokop die – noch nicht zu – späte Erkenntnis gereift zu sein, dass der DLV von oben herab eine solche Gebühr nicht beschließen konnte. Die vielen publizierten konträren Aufsätze seiner Berufskollegen dazu (auch Lampis berichtete teilweise) werden ein Übriges bewirkt haben. Als Hängepartie erwies sich die für Pfingstsamstag anberaumte Außerordentliche Verbandsratssitzung. Fortsetzung folgt am 24. Juli 2015 während der DM der Männer/Frauen in Nürnberg.

Offenbar haben die nunmehr beteiligten Parteien Stillschweigen über das Ergebnis ihrer Gespräche vereinbart. Weder der DLV, noch die Interessengemeinschaft der Straßenlaufveranstalter berichten auf ihren Netzseiten darüber.

Aber wie soll „warme Luft“, mehr wird dabei logischerweise nicht heraus gekommen sein, auch anschaulich und substanziell dargestellt werden?!


17.06.2015

Laufmaut – und was kommt als nächstes?

 

Die Laufmaut darf nicht kommen! Der DLV erschwert bereits ohne diese die Leichtathletik mit ständig neuen Kosten – und oft „sehr teuren Regeln“!

Ein Verband sollte eigentlich dafür sorgen, dass „kein Sand ins Getriebe kommt“! Keinesfalls sollte er durch immer neue Kosten die Leichtathletik erschweren.

 

Zu diesem Thema passt die nachfolgende Veröffentlichung aus „Lampis“.

 

„Lampis“ vom 17.06.2015

 

Glosse zu der vom DLV beabsichtigten Laufmaut

 

„DER BETTLER“

 

Geschrieben von Clara T.

 

(Krefeld, 17. Juni 2015): Neulich abends joggte ich zum Supermarkt. Nach Erledigung meiner Einkäufe wollte ich den Einkaufswagen zurückbringen. Dabei traf ich auf einen Bettler. Dieser sprach mich an und bat um meinen Pfand-EURO. Der Bettler, ein älterer Mann, blickte traurig drein und so entschied ich mich, mit ihm zu reden.

Ich fragte den Bettler: „Warum ich, warum soll ich Dir meinen EURO schenken?“ Der Bettler antwortete: „Es ist nicht für mich, es ist für meinen Familienverbund, der auf das Geld angewiesen ist. Wir brauchen den Euro, um besser zu leben.“ Ich entgegnete: „Ja, das verstehe ich; aber warum soll gerade ICH deinen Familienverbund finanzieren?“ Der Bettler darauf: „Weil Du von unserem Familienverbund profitierst. Wir haben schon vor einigen Jahren ein umfangreiches Regelwerk zum Laufen erstellt. Auch du bist hergelaufen, wie ich gesehen habe.“

Ich runzelte die Stirn und fragte den Bettler: „Willst Du damit sagen, dass ich das Laufen auf Grund eures Regelwerkes erlernt habe?“ Der Bettler schwieg! Ich überlegte und sprach: „Als ich Laufen lernte, konnte ich noch gar nicht lesen, schon gar nicht ein Regelwerk. Nach meiner Erinnerung hatten meine Eltern mir das Laufen beigebracht; und die hatten es von ihren Eltern erlernt, und die von ihren und so weiter. Ich bin mir sicher, dass keiner meiner Vorfahren jemals das Regelwerk zum Laufen gelesen hatte, um Laufen zu lernen.“ Es folgten einige Sekunden des Schweigens. Schließlich fragte ich: „Bekommt euer Familienverbund denn keine Unterstützung vom Staat?“ Der Bettler antwortete: „Doch schon, aber das reicht nicht für ein schönes Leben. Wir brauchen mehr!“

Ich setzte nach: „Gibt es denn für euren Familienverbund keine Möglichkeit, etwas dazu zu verdienen?“ Der Bettler überlegte: „Sicher gäbe es da Möglichkeiten. Unser Familienverbund könnte sich mehr dafür einsetzen, um sich bietende Geschäftschancen wahrzunehmen; aber das kostet sehr viel Zeit, die ich nicht habe, da ich lediglich ehrenamtlich unserem Familienverbund vorstehe. Außerdem bedarf es hierzu eines gewissen unternehmerischen Geschicks und die, die das können, kosten Geld.“

Ich überlegte kurz: „Gibt es denn keine anderen in eurem Familienverbund, die sich für dein Amt interessieren und die die erforderlichen Fähigkeiten mit sich bringen?“ Der Bettler reagierte leicht verärgert: „Das kann schon sein, aber solange ich denken kann, haben wir und auch meine Vorgänger das noch nie versucht. Warum sollen wir uns ändern?“

Nun war mir die Lösung klar: „Ich habe etwas Besseres als den EURO. Hier mein Rat: Sucht euch einen, der die erforderlichen Qualifikationen mit sich bringt, um den Familienverbund unternehmerisch zu führen. Da die Aufgabe sicher nicht einfach sein wird, muss er seine volle Arbeitskraft in die Aufgabe einbringen. Zwar müsste der Familienverbund hierfür zunächst etwas zahlen, aber wenn er erfolgreich ist, bringt er ein Vielfaches seines Gehaltes wieder in den Familienverbund ein, so dass alle im Familienverbund besser leben können, und du brauchst nicht mehr zu betteln.“

Ich, der Läufer, gab dem Bettler den EURO nicht, obwohl ich leicht auf diesen hätte verzichten können, und war mir ganz sicher, genau das Richtige getan zu haben, im Interesse des Familienverbundes und des Sports!


14.05.2015

Vorbemerkungen



Immer weniger Vereine sind noch bereit oder in der Lage, leichtathletische Veranstaltungen durchzuführen. Neben der „dramatischen Verknappung“ von geeigneten Sport-, insbesondere Wurfanlagen, die in schleichender Weise im Zuge von geradezu „feindlichen Übernahmen“ dem Fußball zugewidmet werden, stellen die steigenden Gebühren und schwierig zu erfüllenden Auflagen durch den DLV kaum noch zu überwindende Hürden dar. Hierzu passt der folgende Bericht in dem Werfermagazin „Lampis“(1), das nach dem ersten (historischen) Olympiasieger im Fünfkampf benannt ist.

 

(1) Die Olympische Geschichte des antiken Fünfkampfes beginnt im Jahre 708 vor Christus. Damals wurde der Athlet Lampis von Sparta der erste Olympiasieger in diesem Vielseitigkeitswettbewerb, der aus den Disziplinen Diskuswurf (Diskós), Weitsprung (Hálma), Speerwurf (Akóntion), Stadionlauf (Diaulos) und Ringkampf (Páli) bestand.

 

„Lampis“ vom 14. Mai 2015

 

Christi Himmelfahrt taugt nicht mehr als hohes Fest der Leichtathletik

 

 (Geschrieben von Axel Hermanns)

 

Kolumne

Das Wort zum Feiertag

(Krefeld, 14. Mai 2015): Es war einmal. So fangen alle Märchen an. Dies ist aber kein Märchen. Vielmehr die nackte, ungeschminkte Realität. Es war nämlich einmal, dass der geneigte und bekennende Wettkämpfer sich an Christi Himmelfahrt im Radius von 50 Kilometern die Veranstaltungen für sein Hand- oder Fußwerk aussuchen konnte. Ein Relikt aus vergangenen Tagen. Heuer gar absolut tote Hose im tiefen Westen. Weit und breit Fehlanzeige. Dieser Feiertag symbolisiert den Aufstieg des Herrn (Jesus kehrt als Sohn Gottes in den Himmel zurück) und zugleich den Abstieg der Leichtathletik. Allerdings reduziert es sich nicht auf diesen alljährlich wiederkehrenden kirchlichen Festtag im Wonnemonat Mai. Das ist leider ein durchgängiges Problem über die Saison hinweg. Mit unschöner Regelmäßigkeit brechen Jahr für Jahr immer weitere Veranstaltungen weg. Selbst solche mit großer Tradition und Durchhaltevermögen. Dafür gibt es sicherlich vielschichtige Gründe. Aber, hört man sich in der Szene um, ein Großteil ist hausgemacht, entspringt der Totengräbermentalität des nationalen Dach- und Fachverbandes. Mit aberwitzigen Auflagen, steigenden Gebühren und Nachberechnungen auf Teufel komm ’raus, wo auch mal die Anwendung eines Ermessensspielraumes angezeigt wäre, werden potenzielle Organisatoren vom DLV vergrault. Ein neu etabliertes Sportfest – wo gibt’s das, was ist das überhaupt? Eine rein rhetorische Frage. Da gehörte einiges auf den Prüfstand. Aber wo sind sie, die Erneuerer, die Visionäre, die Leute mit Ideen, Herz, Verstand, Leidenschaft und Engagement? Noch so eine rhetorische Frage. In Darmstadt wird lediglich verwaltet, allenfalls verschlimmbessert.

Wenden wir uns also, sofern der männlichen Spezies des homo sapiens mit dem Nachweis der Vermehrung angehörend, der weiteren Bestimmung dieses Feiertages zu. Lassen wir uns als Väter feiern oder feiern uns selber. Es muss ja nicht zwingend in Bierseligkeit münden. Das ist eher etwas für die Väter in Lauerstellung. Ein gepflegtes Training auf menschenleerer Sportanlage tut es am so genannten Vatertag auch, und vergegenwärtigen wir uns dabei, dass Christi Himmelfahrt als hohes Fest der Leichtathletik nicht mehr taugt. Es war einmal…


23.05.2015

„Lampis“ vom 23. Mai 2015

DLV kann sich bei beabsichtigter „Laufmaut“ nicht auf OLG-Urteil berufen

(Geschrieben von unserer Redaktion)

Der DLV hat den Tag vor dem Abend gelobt

(Eiching/Darmstadt/Krefeld, 23. Mai 2015) Mit Mail vom 23.05.15, 13.41 Uhr erreichte „Lampis“ ein Rundschreiben von Dr. Ralf Eckert, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Steuerrecht von der Kanzlei Eckert & Wisser in Eiching bei München, das sich in der vom DLV beabsichtigten, höchst umstrittenen „Laufmaut“ an Journalisten, Medienvertreter, Redakteure, Vereinsvertreter und Veranstalter wendet. Da es sicherlich nicht längst alle erreicht, und das sind letztlich auch Aktive, die zur Kasse gebeten werden sollen, geben wir den Text gerne nachfolgend im ungekürzten Wortlaut weiter:

„Immer wieder wird berichtet, dass nach einem Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Düsseldorf die „Laufmaut“ zulässig sein soll. Hierzu erlauben wir uns Folgendes klar zu stellen: Ein solches Urteil existiert nicht! Es gibt allein einen Kostenbeschluss des 1. Kartellsenats des OLG Düsseldorf vom 02. April 2013 nach § 91a der Zivilprozessordnung (ZPO) aus dem Bereich des Triathlonsports. Beschlüsse nach § 91a ZPO sind nur „minderes“ Recht, da schwierige Rechtsfragen im Rahmen dieser Entscheidung nicht abschließend geklärt werden müssen. Aus diesem Grund war ein Rechtsmittel in Form einer Rechtsbeschwerde zum Bundesgerichtshof nach der OLG-Entscheidung aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Die Fehlentscheidung des OLG Düsseldorf war damit endgültig.

Dass es sich nicht nur um eine falsche Entscheidung des OLG Düsseldorf, sondern um eine krasse Fehlentscheidung handelt, die unter keinem rechtlichen Gesichtspunkt zu vertreten ist, und damit die Definition einer Willkürentscheidung nach dem Bundesverfassungsgericht erfüllt, haben Eckert/Wisser in ihrem Beitrag „Maut fürs Laufen“ dargelegt, der Anfang Mai in der renommierten rechtswissenschaftlichen Fachzeitschrift „Wirtschaft und Wettbewerb 2015, Seite 480-489“ veröffentlicht wurde (online einzusehen unter dem folgenden Link: http://www.wuw-online.de/Content/dft,457,WUW_150480A). Fazit: der DLV kann sich nicht auf die Entscheidung des OLG Düsseldorf vom 02.04.2013 berufen, um eine Finisher-Abgabe in Höhe von einem Euro gegenüber den Veranstaltern von Laufveranstaltungen zu erheben.

In Vorbereitung ist der Artikel „Maut fürs Laufen III“. Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Frage, ob die „Laufmaut“ gegenüber den Verbandsmitgliedern, also gegenüber den Veranstaltervereinen, wirksam beschlossen wurde. Auch diese Frage ist rechtlich eindeutig zu verneinen. Nach zwingendem Vereinsrecht und der vom Bundesgerichtshof ergangenen Rechtsprechung zur Wirksamkeit von Beschlüssen, die eine wesentliche Pflichtenmehrung von Vereinsmitgliedern vorsehen, bedarf es zur bundesweiten Umsetzung der „Laufmaut“ innerhalb des Verbandes einstimmiger Beschlüsse der Mitgliederversammlungen aller 20 Landesverbände/Mitglieder des DLV. Die Veranstaltervereine haben einstimmig zu bestimmen und zu beschließen, welche Beiträge sie an ihren Landesverband/DLV abzuführen haben. Mehrheitsbeschlüsse reichen hierbei nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs nicht aus!“


03.05.2015

Die Entstehung der „DLV-Lauf-Maut 2016“

Eine wahre Geschichte?

An der sportlichen Basis sind zu diesem Thema nur wenige Einzelheiten und Hintergründe bekannt. Man ist auf Spekulationen angewiesen.

Verdeckte Ermittler und die NSA haben uns nun den folgenden Bericht zugespielt.

Halbverdeckt von schwarzen Wolkenfetzen beleuchtet ein fahler Mond nur ungenügend eine gespenstische Szenerie im Darmstädter Wald.[1] Sieben finstere, vermummte und in dunkle Gewänder gehüllte Schlapphutträger sitzen an einem langsam verglimmenden Feuer und lassen eine halbleere Doppelkornflasche kreisen.

Zwei Raben im Geäst einer längst abgestorbenen Eiche beäugen misstrauisch diese unheimliche Versammlung, während die Menschen in den Dörfern und Städten den Schlaf der Gerechten schlafen.

Der finsterste der Schlapphüte knurrt zwischen zwei gierigen Schlucken aus der Pulle: „Wir müssen unser Geschäftsmodell erweitern. Die Abschöpfungsmaßnahmen bei den Gilden und Vereinen sowie die über die Kleider- und Gerätehersteller eingezogenen Sondersteuern reichen längst nicht mehr aus, um unseren bescheidenen Lebensstandard zu decken.“

Die übrigen sechs grinsen sich bei diesen Worten verstohlen zu und applaudieren kurz. Hier und da kann man Goldzähne und Diamantringe aufblitzen sehen.

„Ich schlage daher vor, dass uns zukünftig jeder Athlet, der durch die Felder, Wälder und Fluren rennen möchte, eine saftige Abgabe entrichtet!“, fährt der Oberschlapphut fort.

Seine sechs Kumpane winken diesen Vorschlag gelangweilt durch und widmen sich weiter der kreisenden Flasche.

„Nun zum nächsten Tagesordnungspunkt: Sobald das Volk die Maut geschluckt hat, sollten wir anordnen, dass auch auf alle sportlichen Würfe eine Zusatzsteuer erhoben wird...“[2]



[1] Dass sich dort der Sitz des DLV befindet, ist sicher der reine Zufall.

[2] Ob die Entscheidung zur Einführung der „DLV-Lauf-Maut“ tatsächlich auf diese Weise getroffen wurde, wissen wohl nur die beiden Raben.


Vorbemerkungen

Zu der Glosse auf der Phoenix-Homepage vom 01.03.2015 passt der am 18.03.2015 auf „www.lampis.net“ publizierte offene Brief „Gedanken eines Speeres“ von Dieter Tisch. Die dabei angesprochene aktuelle Regeländerung[i] (500-g-Speere anstelle von 400-g-Speeren für die Klassen W 60 bis W 70) stellt für die hiervon betroffenen Sportlerinnen und insbesondere die kleineren Vereine wieder einmal einen zielsicheren Griff ins Portemonnaie dar. Ein solches Vorgehen bietet zwangsläufig eine präzise Steilvorlage für eine satirische Randnotiz[ii].

Schafft neue Speere ran!

Bereits während des „Trojanischen Krieges“ soll es lt. des Berichterstatters Homer Probleme mit den Speeren gegeben haben! So ärgerte sich Achilles – soeben erst bei den Gestaden vor Troja angelandet – grün und blau, weil er infolge einer der „üblichen griechischen Regeländerungen“ seinen gewohnten Wurfspeer nicht mehr einsetzen durfte. Ob sich Achill daraufhin noch rechtzeitig einen regelkonformen Speer beschaffen konnte, bleibt ungewiss. Jedenfalls wäre der griechische Raubzug gen Troja in einem Fiasko geendet, hätte nicht der so listenreiche Odysseus gewohnheitsmäßig einmal mehr zu einem „altbewährten hellenistischen Pferdehändlertrick“ gegriffen. Seit damals hat der Spruch „Hüte Dich vor den Danaern[iii], selbst wenn sie Geschenke bringen“ nichts von seiner Aussagekraft verloren.

Doch zurück zu den Speeren!

Auch in der Folgezeit kam es zu weiteren Regeländerungen, so dass mittlerweile alle vor Troja eingesetzten Speere nicht mehr zulässig sind.

Der Spruch „kaum gekauft und schon veraltet“ behielt bis heute seine Aussagekraft. Wir erinnern uns?

Immer wieder wurden die Schwerpunkte der Speere verändert.

Nachdem dann der „Markt gesättigt war“, wurden auch „zu gut fliegende“ Speere (z.B. Nemeth) aus dem Verkehr gezogen.

Schließlich kamen noch Abstufungen der Speergewichte hinzu nach dem Motto: „Jede Altersklasse hat das Recht auf ein eigenes Speergewicht!“.

Ob sich daraufhin die „Endabnehmer gerne und gegenüber des Modernen stets aufgeschlossen“ oder gezwungenermaßen die neuen Wurfutensilien beschafften, ist nicht bekannt. Aber andererseits: „Wohin sonst mit dem ganzen Geld?“

Die hohe „Zugriffsfrequenz“ wurde jedenfalls als Beweis für ein gelungenes neues Konzept gefeiert. So verstummten zunächst alle „Unken-“ und kurz darauf sogar die „Kassandrarufe“, die, „natürlich wieder einmal völlig grundlos“, behauptet hatten, dass für diese Regeländerungen (auch) kommerzielle Gründe maßgebend sein könnten!

In der lebhaften „Speer-Regelungsänderungsszene“ kehrte auch danach keine Ruhe ein. Mit der Einführung des 500-Gramm-Speeres für Seniorinnen W 60 bis W 70, also für drei Klassen, die bekanntermaßen „bei modischen Neuerungen von Speeren ohnehin schon von jeher sehr aufgeschlossen waren“, ist der alle überzeugende Einstieg in eine neue Marketing-Strategie gelungen. Diese verursacht wieder einmal, sehr zum Ärger der Sportgeräteindustrie („Wir erwarten Produktionsengpässe!“), ungeplante Lieferaufträge („Dies bedeutet erhebliche Mehrarbeit! – Wo sollen wir die erforderlichen Billig-Fachkräfte herbekommen?“).

Diese Neuregelungen reichen aber zur Gewinnmaximierung (lt. Untersuchung des Instituts „Kohlen & Reibach“) bei weitem noch nicht aus. Daher werden wir die Bemühungen der „immer noch zu einflusslosen Hersteller“ unterstützen, indem wir folgende Doppelstrategie vorschlagen:

Mit der Einführung zahlreicher leichterer Speergewichtsklassen, u.a. des „eleganten“ 350-g- sowie des „verspielten“ 175-g-Speeres, könnte endlich jedem Jahrgang ein eigenes Speergewicht zur Verfügung gestellt werden.

Und dann wäre noch die Etablierung des längst überfälligen 1-kg-Wettkampfspeeres! Mit diesem würden auch Zielgruppen erreicht werden, für die die derzeit gültigen Speere keine Herausforderung mehr darstellen. Die erst so möglich werdenden „Ultra-Javelin-Outdoor-Events“ wären dann in den allabendlichen Sportsendungen ein echter Gegenpol zu den Dauersportsendungen, in denen solche Sportgiganten wie Poker, Fliegenfischen, Darts oder Billard der „langweiligen und unspektakulären“ Leichtathletik schon lange den Rang abgelaufen haben!

Hierüber sollte eine – natürlich ausschließlich in Qatar tagende – Kommission entscheiden.

Diese vorgeschlagenen Erweiterungen dürfen selbstverständlich erst ab dem Zeitpunkt eingeführt werden, zu dem möglichst viele die derzeit gültigen Speere gekauft haben.

Man erkennt deutlich: Es gibt noch „kaufmännische Entwicklungsmöglichkeiten“!

 

 

Gerhard Zachrau / 27.03.2015



[i] Hier ist derzeit wohl immer noch keine Rechtssicherheit gegeben!

[ii] Die historische Rückschau auf griechische Merkwürdigkeiten ist rein zufällig!

[iii] Griechen!


„Gewinnbringende Geschäftspraktiken der Hersteller

von Sportartikeln und Textilien?“

 

Die aktuell entbrannte

Trikotfrage „Germany versus Deutschland“

bei internationalen Seniorenmeisterschaften ist noch nicht entschärft –

das Thema

„Gewinnmaximierung durch Permanent-Trikottausch gelungen?“

bleibt bestehen.

 

Sachverhalte:

1. Der DLV gab Ende 2014 bekannt, dass den Teilnehmern bei Welt- und Europa-meisterschaften die Disqualifikation drohe, sofern sie nicht mit einem neubeschafften Nationaltrikot auflaufen würden, das die Aufschrift „Germany“ trägt. Die sehr erhellenden und jedermann sofort einleuchtenden, zumal sehr schmackhaft vorgebrachten Begründungen hierzu lauteten u.a.: Der Begriff „Deutschland“ sei international nicht überall bekannt. Zudem sei die Aufschrift „Deutschland“ zu lang, so dass die hierfür erforderliche Schrift derart klein geraten würde, dass sie nicht mehr lesbar wäre.

Zahlreiche Beschwerden aus der bekanntlich stets zum Widerspruch neigenden Seniorenschar führten zum (Minimal-) Erfolg: Vorläufig darf noch das Trikot der letzten „Deutschland-Produktionsserie“ benutzt werden, ohne dass gleich eine Disqualifikation ausgesprochen wird.

Das Ende von „Deutschland“ ist allerdings absehbar.

Den an dieser Stelle ursprünglich veröffentlichten, kritischen Bericht von Torsten Lange zum Thema haben wir auf dessen Bitte hin wieder entfernt.

Dazu noch einige weitere „Gedankenspielereien“ von mir.

Dieses Bild eines Nationaltrikots (mit Phoenix-Trainer Harry Kuhn) belegt eindeutig die „Unleserlichkeit“ (lt. DLV) des „langen Wortes Deutschland“ (da eindeutig zu kleine Buchstaben!!). Die Aufschrift „leidet zudem unter dem Makel“, dass ja bekanntlich niemand so recht weiß, was „Deutschland“ überhaupt ist.

Jetzt hat sogar eine Nomadenfrau aus der Wüste Gobi bei aktueller Recherche tatsächlich nicht gewusst, dass Deutschland keine neue Kefirsorte ist.

Hatte der DLV am Ende doch recht?

2. Zur Gesamtproblematik passen auch die folgenden - nicht eindeutig ernst gemeinten - Bemerkungen vor dem Hintergrund der zurzeit laufenden und sehr schwierigen - nachhaltigen - Sportbekleidungs-Beschaffungsmaßnahmen:

Bekanntlich musste Phoenix vor einigen Tagen die Trikotbestellungen stornieren, da die Herstellerfirma erst verspätet damit „herausrückte“, dass die georderten Trikots nur noch wenige Monate nachbestellt werden können.

Bei den spätestens alle zwei Jahre erforderlich werdenden Trikot-Neubeschaffungen in Folge des „ewigen Modell- und Farbenwechsel-Zwanges durch die „keinesfalls vom DLV unterstützten“ Hersteller (siehe „Germany-Trikot-Affäre“) wird natürlich dem besonderen Modebewusstsein der Sportler/-innen Rechnung getragen. Es kann schließlich nicht akzeptiert werden, dass man bis zu zwei Jahre lang mit stets denselben Trikots aufläuft!

Unser Vorschlag an den DLV, er möge doch Druck auf die Hersteller ausüben, damit diese bereits während der laufenden Saison mindestens einmal die Farben oder den Schnitt der lieferbaren Trikots ändern sollen, wurde interessiert aufgenommen, aber letztlich ebenso abgelehnt (technische Umstellungsprobleme in Ost- und Südasien) wie die Alternative einer längeren Lieferbarkeit der Modelle (was sicherlich den kleinen Vereinen zu Gute käme)!

Seit einigen Jahren sind ferner auch häufige Regelneuerungen in Verbindung mit Geräteneubeschaffungsverpflichtungen geradezu obligatorisch (z.B. „Speerveränderungs-inflation“). Die Vereine und die „bekanntlich durchweg gut situierten Seniorinnen und Senioren“* (*Originalton eines örtlichen Sportfunktionärs) können so endlich einen wesentlichen Beitrag zur Ankurbelung der Binnenwirtschaft in Germany (oder doch besser in Deutschland?) leisten.

Eine in diesem Zusammenhang von uns unterstellte „besondere Gewinn-erzielungsabsicht“ wurde von den Herstellern bestritten. Es wurde auf die hohen Produktionskosten verwiesen (zumal in Asien – klar, die Näherinnen verdienen sich dort eine goldene Nase!): „Wir haben gegen Null kalkuliert!“* (*aus „Werner-Beinhart“). Auch wurden die hohen Transportkosten, verschärft durch die Piraten am Horn von Afrika (die sich bei dieser Gelegenheit auch gleich neu einkleiden), ins Spiel gebracht.

 

Gerhard Zachrau / 01.03.2015